Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Selbstkritik ist nötig
Eigentlich ist folgender Satz das Gegenteil von gewagt, sondern schlicht eine Tatsache: Die Ravensburg Towerstars haben ihr Saisonziel verfehlt. Doch den Towerstars-Verantwortlichen gelingt es bestenfalls so halb, sich das einzugestehen. Erst auf mehrfache Nachfrage ist ihnen das Wort „Enttäuschung“zu entlocken. Auf noch mehrfachere Nachfrage wird nachgeschoben, dass die Ziele vor der Saison andere waren. Viel lieber verweisen Coach Ehrenberger und Geschäftsführer Schan immer wieder darauf, dass es ungewöhnlich viele Verletzte gegeben hat. Dass es quasi ja an ein Wunder grenzte, bis zum Schluss der Hauptrunde überhaupt die Chance gehabt zu haben, sich direkt für das Play-off-Viertelfinale zu qualifizieren. Was nichts anderes heißt als: Schön, dass wir Siebter geworden sind.
Ganz so einfach ist es nicht. Als es drauf ankam, warf die Mannschaft eine gute Ausgangsposition – zwischenzeitlich waren die Towerstars auf Platz vier – einfach weg. Und das, obwohl genau in diesem Moment wichtige Leistungsträger zurückkamen. Auffällig war zudem gerade in den letzten Spielen der Hauptrunde und den beiden Pre-Play-off-Spielen, dass sich Ravensburg viel zu häufig darauf verlassen musste, einen Rückstand noch irgendwie umzubiegen. Auch die vielen Strafzeiten durch Unbeherrschtheiten und die manchmal fehlende Konzentration waren nicht zu übersehen. Wer übrigens alle sechs Spiele gegen ein keinesfalls furchteinflößendes Crimmitschau in einer Saison verliert, macht es sich zu leicht, wenn er nicht anfängt, nach eigenen Fehlern zu suchen.
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