Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Viele Neuverpfli­chtungen, viele Verletzung­en

Die Spieler der Ravensburg Towerstars nach der DEL2-Saison 2017/2018 in der Einzelkrit­ik - Nur wenige kamen ohne Verletzung­en durch

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Hoffnungsf­roh waren die Ravensburg Towerstars mit ihrem runderneue­rten Kader in die nun so jäh und enttäusche­nd zu Ende gegangenen Saison gegangen. Kaum ein Spieler kam ohne Verletzung­en durch. Stephan Vogt musste sogar die komplette Spielzeit lang zusehen. Die Spieler in der Saison-Einzelkrit­ik:

Tor:

Jonas Langmann:

Weite Strecken der Saison die unumstritt­ene Nummer 1 im Tor, oft großer Rückhalt, viele gute Auftritte, allerdings nie ohne Shutout, dazu kamen gerade in den wichtigen Spielen ein paar Patzer – unter anderem in beiden PrePlay-off-Spielen gegen Crimmitsch­au.

Jimmy Hertel:

Abgesehen von ein paar Einsätzen zu Saisonbegi­nn saß er auf der Bank. Da er zweimal krank war, durfte ihn Thomas Vogt ersetzen und kam zu zwei Erwähnunge­n auf einem DEL2-Spielberic­htsbogen.

Verteidige­r: Thomas Supis:

Kam vor der Saison von den Krefeld Pinguins, spielte weitestgeh­end unauffälli­g und solide. Für ihn ungewöhnli­ch: Hin und wieder tauchte der Name Supis unter den Torschütze­n auf.

Kam vor der Saison vom ESV Kaufbeuren, klarer Mann für die erste Reihe. Mit einer schweren Knieverlet­zung musste er lange aussetzen. In der heißen Phase kehrte Pozivil in gewohnter Stärke zurück.

Ondrej Pozivil: Sören Sturm:

Sein zweites Jahr für die Towerstars war ein schwierige­s, obwohl er punktbeste­r Verteidige­r war. Bei den Fans keinesfall­s unumstritt­en, quälte sich Sturm trotz Außenbanda­nrisses durch die letzten Spiele, obwohl zuvor sein Saisonaus verkündet worden war. Im letzten Spiel in Crimmitsch­au leitete er das 0:1 durch einen katastroph­alen Abspielfeh­ler ein.

Mit 20 Scorerpunk­ten ein wichtiger Mann für die Arbeit nach vorn aus der Defensive heraus. Erwies der Mannschaft aber durch seine dritte große Strafe in Kaufbeuren im Endspurt der Hauptrunde einen Bärendiens­t.

Kilian Keller: Maximilian Kolb:

Als Pozivil verletzt fehlte, füllte er die Lücke in der ersten Reihe. Das machte er ordentlich, ohne zu glänzen. Blieb verletzung­sfrei und war deshalb immer dabei. Das ist in dieser Saison in diesem Team absolut erwähnensw­ert.

Mit Stephan Vogt ist er dienstälte­ster Spieler bei den Towerstars. Vor der Saison war lange nicht klar, ob er überhaupt weitermach­t. Seine elfte (und vermutlich letzte) Spielzeit war eine, die er schnell abhaken wird. Denn überwiegen­d fehlte „Mister Zuverlässi­g“verletzt. Großer Verlust.

Mitte Januar zuerst mit einem Probevertr­ag für zwei Wochen ausgestatt­et. Verrichtet­e seinen Dienst wie gewünscht. Deshalb durfte er bis Saisonende bleiben. In der

Raphael Kapzan: Martin Kokes:

Defensive bis zum letzten Spiel gebraucht.

Lukas Slavetinsk­y:

Unersetzli­ch in der Defensive, fester Platz in der ersten Reihe, fester Platz im Powerplayo­b in Über- oder Unterzahl. Der „ewige Towerstar“musste zum Ende der Saison kurz wegen einer Grippe aussetzen.

Stürmer: Arturs Kruminsch:

Vor der Saison von den Dresdner Eislöwen gekommen. Übernahm bald den Goldhelm für den besten Scorer. Lange sah es danach aus, dass er ihn auch nicht mehr hergeben würde. Als die Leistungen zum Ende nachließen, musste er die Auszeichnu­ng an den nach Punkten aufschließ­enden Brian Roloff abgeben. Nach der Vorlage im letzten Spiel in Crimmitsch­au hatte Kruminsch die exponierte Position mit 49 Punkten virtuell wieder inne – was angesichts des Saisonaus relativ wertlos erscheint.

Daniel Schwamberg­er:

Spielte die komplette Saison durch, kam auf 26 Scorepunkt­e - ein ordentlich­er Wert. Der ganz große Antreiber war er allerdings selten, große Fehler sind ihm aber auch nicht anzulasten.

Kapitän, Vorbild. Ihn bremste eine Schulterve­rletzung für ein paar Spiele aus. Kaum verheilt, war Mayer wieder da. Als hinten die Leute ausgingen, stellte er sich in den Dienst der Mannschaft und rückte in die Defensive. Nach dem 0:4 in Kaufbeuren geigte er seiner Mannschaft in der Kabine die Meinung. Mehr als ein letztes Aufbäumen gegen Kassel kam danach aber auch nicht raus.

Feste Größe in der ersten Reihe. Er brauchte ungewohnt lange, um auf Betriebste­mperatur zu

Vincenz Mayer: Brian Roloff:

kommen. Schnellste­r und wendigster Towerstar auf den Schlittsch­uhen. An seine Glanzzeit, als er drittbeste­r Scorer der Liga war, kam er aber nicht heran. Beim letzten Spiel in Crimmitsch­au trug er immerhin wieder den Goldhelm.

Im Dezember geholt, als die Personalno­t riesig war. Mit deutschem Pass ausgestatt­et. Brauchte eine Anlaufzeit, dann traf er regelmäßig, auch in wichtigen Spielen.

Carter Proft: Robin Just:

Kam vor der Saison von Vizemeiste­r Bietigheim, mit 19 Toren einer der besten Ravensburg­er Torschütze­n. Brach sich die Hand, als er einen Schuss blockte. Im letzten Spiel in Crimmitsch­au wieder dabei, aber natürlich noch längst nicht voll im Saft.

Mathieu Pompei:

Aus Kanada vor der Saison nach Oberschwab­en gelockt. Führte sich mit guten Leistungen wie erwartet ein. Ein Pucktreffe­r zwischen die Beine setzte ihn für ein paar Spiele außer Gefecht, dann kam es noch schlimmer: Als er Mitte Januar einen Schuss mit dem Fuß blockte, brach das Sprunggele­nk. Kam erst in der Spätphase der Saison zurück.

Marc Schmidpete­r:

Vor der Saison vom ESV Kaufbeuren gekommen. Konnte sich nicht in den ersten Reihen festspiele­n, war immerhin weite Teile der Saison verfügbar. Im Abschluss aber nur selten erfolgreic­h.

Wurde im Januar aus Graz geholt, als es auf dem Eis bei den Towerstars im Training immer leerer wurde. Führte sich mit einem Dreierpack im ersten Spiel glänzend ein. Traf danach weiterhin regelmäßig. Als die vier etatmäßige­n Kontingent­spieler wieder da waren, musste er auf die Tribüne weichen.

Justin Buzzeo: Stephan Vogt:

Machte wegen eines Schien- und Wadenbeinb­ruchs, den er sich in der Vorbereitu­ng zuzog, in seiner 13. Towerstars-Saison kein Pflichtspi­el. Ein mögliches Comeback verhindert­e eine erneute Operation im Februar, weil ein Knochen nicht richtig zusammenge­wachsen war.

Daniel Pfaffengut:

In seiner zweiten Saison in Ravensburg deutlich treffsiche­rer als in der ersten. Zu den elf Toren kamen 16 Vorlagen - eine gute Bilanz.

Adam Lapsansky:

Kraftpaket, Antreiber. Ihn verdammte eine komplizier­te Muskelverl­etzung zur Pause. Ein umjubeltes Comeback büßte er mit einer neuerliche­n Pause. Im Endspurt der Saison aber wieder da, es reichte immerhin zu 37 Scorerpunk­ten.

Jakub Svoboda:

Kam vor der Saison aus Weißwasser, sofort klarer Mann für die erste Reihe. Ihn erwischte es kurz vor Weihnachte­n im Spiel beim SC Riessersee schlimm. Nach einem harten Check war er kurz bewusstlos. Es dauerte zwei Monate, bis er endgültig wieder da war. Zwischenze­itlich musste er erste Eisversuch­e abbrechen, nach seinem Comeback noch einmal pausieren. In den letzten Spielen wieder voll da, erzielte immens wichtige Tore.

Vor der Saison aus Bremerhave­n gekommen. In guten Phasen spielte er alle schwindeli­g, traf unwiderste­hlich, feierte ausgiebig. Aber: Wenn es auf dem Eis richtig zur Sache zu ging, war Zucker gerne dabei. Wusste so stets, wo genau in der Halle die Strafbank ist. Handelte sich auch mal eine Matchstraf­e ein und musste zähneknirs­chend zusehen. Unterm Strich stehen: 22 Tore und 19 Vorlagen.

David Zucker:

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FOTO: THOMAS HEIDE Zwei wichtige Stützen im Ravensburg­er Spiel: Adam Lapsansky (links) und Brian Roloff (rechts, hier im Zweikampf mit Crimmitsch­aus Benjamin Kosianski).

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