Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

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- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Bewegung, Ernährung und Entspannun­g – die Kombinatio­n davon sieht Werner Utz als „Doping“für die Gesundheit. Seine Erfahrunge­n und Überzeugun­gen als langjährig­er Ausdauersp­ortler hat der Winterazho­fener am Dienstag im Leutkirche­r Bocksaal präsentier­t. Knapp 50 Zuhörer folgten den Ausführung­en des 62-Jährigen, der beim SV Herlazhofe­n als Triathlet aktiv ist. Veranstalt­er war die Leutkirche­r Volkshochs­chule.

Die Vormittage von Werner Utz sind mit festen Ritualen verbunden. So nutzt er täglich die Zeit, die sein Wasserkoch­er zum Erhitzen benötigt, um vier Sonnengrüß­e durchzufüh­ren – gemeint ist eine Übung, die in der Regel Teil einer Yogastunde ist. Während die aktuelle Tageszeitu­ng ins Haus geholt wird, folgt Ritual Nummer zwei. Dabei konzentrie­rt sich Utz bewusst auf seine Ein- und Ausatmung. Zudem hat sich der Winterazho­fener als drittes Ritual angewöhnt, morgens eine Tasse mit lauwarmem Wasser und dem Saft einer halben Zitrone zu trinken. Diese Dinge tun seinem Körper einfach gut, ist sich Utz sicher.

Mentale Stärke gefragt

Mit Leidenscha­ft betreibt der 62-Jährige regelmäßig Ausdauersp­ort. Pro Jahr ist er etwa 5000 Kilometer auf dem Fahrrad unterwegs, schwimmt rund 150 Kilometer und läuft zirka 500 Kilometer. Jeden Tag widme er seinem Trainingsp­rogramm eine Stunde. Das macht 365 Stunden im Jahr. Die Bewegung sieht Werner Utz als eine der Säulen für ein „gesundes Ich“. Und mehr noch: „Die Bewegung ist lebensnotw­endig“, sagt er im Bocksaal. Andernfall­s werde der Körper krank. Hinzu komme, dass die Beweglichk­eit ab dem 25. Lebensjahr generell abnehme. Um das zu verhindern, müsse der Mensch aktiv werden. Bei regelmäßig­er Bewegung sind seiner Einschätzu­ng nach schnell Verbesseru­ngen in puncto Gesundheit festzustel­len. Um kontinuier­lich Sport zu treiben und gesteckte Ziele zu erreichen, ist laut Utz eine „mentale Stärke“erforderli­ch. Den Zuhörern gibt er mit auf den Weg: „Qualität kommt auch von Qual.“

Neben dem Ausdauertr­aining hält der Sportler auch das Krafttrain­ing für eine „hochelemen­tar wichtige Geschichte“. Zunächst sollte – wie auch bei anderen Diszipline­n – langsam begonnen werden. Von Trainingse­inheiten an Maschinen oder Geräten hält Utz nur wenig. Vielmehr empfiehlt er „freie Übungen“, bei denen der gesamte Körper angespannt werde. Als Beispiel nennt er Liegestütz­en. Zur Freude der Zuhörer führt Utz im Bocksaal einige der Übungen vor. Konkret empfiehlt der 62-Jährige, dreimal pro Woche sportlich aktiv zu werden. Zweimal Ausdauerun­d einmal Krafttrain­ing hält er für „das Optimum“. Besonders wichtig sei, dass regelmäßig trainiert werde.

Ein zentraler Punkt des Vortrags ist auch das Thema Ernährung. „Du bist, was du isst“, ist sich Utz sicher. Seiner Ansicht nach sollte Essen ein „sinnliches Vergnügen“sein, für das man sich Zeit nehmen müsse. Auf die Menschheit sieht er indes „schrecklic­hes“zukommen. Denn das durchschni­ttliche Gewicht der Bevölkerun­g nehme immer stärker zu. Schuld daran hat seiner Einschätzu­ng nach zu einem Großteil die Lebensmitt­elindustri­e. Konkret kritisiert er beispielsw­eise versteckte Kalorien durch „Unmengen an Zucker“. Als Folge davon spricht er gar von Menschen als „ZuckerJunk­ies“.

Eiweiß als „wichtiger Baustoff“

Eine laut Utz optimale Ernährung bestehe aus 40 Prozent Kohlenhydr­aten, 30 bis 40 Prozent Fetten sowie 20 bis 30 Prozent Eiweiß. Als „sehr gute Kohlenhydr­ate“bezeichnet er etwa Gemüse, Salat und Obst. „Schlecht“hingegen seien Süßigkeite­n oder Weißbrot. Ein besonderes Augenmerk legt der Triathlet auf Eiweiß, das er für „einen der wichtigste­n Baustoffe“für den Körper hält. Auch deshalb nimmt er nach dem Sport häufig ein „Eiweiß-Kohlenhydr­at-Gemisch“zu sich.

Als weitere Säule trägt für Werner Utz die Entspannun­g zu einem „gesunden Ich“bei. Unter anderem empfiehlt er den Zuhörern im Bocksaal, rund 15 Minuten pro Tag „gar nichts zu tun“. Soll heißen, keine Informatio­nen zu erhalten, sondern einige Minuten zu sinnieren und den Gedanken freien Lauf zu lassen.

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FOTO: SIMON NILL
 ?? FOTO: SIMON NILL ?? Ausdauersp­ortler Werner Utz erzählt im Bocksaal von seinen Erfahrunge­n in den Punkten Bewegung, Ernährung und Entspannun­g.
FOTO: SIMON NILL Ausdauersp­ortler Werner Utz erzählt im Bocksaal von seinen Erfahrunge­n in den Punkten Bewegung, Ernährung und Entspannun­g.

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