Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Das Unmögliche versuchen“
Joachim Schnabel tritt am 22. April zur Bürgermeisterwahl an
BAD WURZACH - Joachim Schnabel ist einer von bislang vier Kandidaten, die am 22. April bei der Wahl des künftigen Bad Wurzacher Bürgermeisters antreten. Der 60-Jährige wohnt in Arnach.
Soziale Themen liegen Joachim Schnabel besonders am Herzen. Bei der Kinderbetreuung sieht er ebenso Handlungsbedarf wie beim Schaffen von bezahlbarem Wohnraum, dem Ansiedeln von Fachärzten und dem Stärken der Infrastruktur. Dabei hat der Arnacher vor allem die Ortschaften im Blick. „Sie sind die kleinste Zelle der Stadt, und die muss man lebenswert halten.“Daher will er sich auch für einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs einsetzen.
Dabei gesteht Joachim Schnabel im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“unumwunden ein, er sei „ein totaler Neuling“auf dem Gebiet der Kommunalpolitik. „Wenn ich gewählt werden sollte, werde ich am Anfang viel Hilfe aus der Verwaltung brauchen. Da bin ich ganz ehrlich. Ich bin aber überzeugt, dass ich diese Hilfe auch erhalten werde.“
„Mit einem gesunden, logischen Menschenverstand, viel Herz für die Bevölkerung und Bauchgefühl lässt sich mehr erreichen als mit großem theoretischen Wissen“, sagt der parteilose 60-Jährige und verspricht: „Als Arbeiter komme ich aus einer eher unteren Gesellschaftsschicht, daher werde ich immer ein offenes Ohr für die Menschen haben und will auf Augenhöhe mit ihnen Lösungen für ihre Probleme finden. Denn Gemeinde bedeutet immer Gemeinschaft, also muss man miteinander schaffen.“
Joachim Schnabel ist 1958 in Dresden geboren und dort aufgewachsen. 1989, wenige Monate vor dem Mauerfall, durfte der gelernte Maschinenund Anlagenmonteur mit seiner Frau und den beiden Söhnen in die Bundesrepublik ausreisen. Er zog zunächst nach Bad Wurzach, 1993 dann nach Arnach. 2010 bildete er sich zum Lehrlingsausbilder fort. Derzeit befindet er sich in einem längerfristigem Krankenstand, sagt er. Seine Hobbys sind Fotografie und Film. Außerdem hat er ein Faible für alte Motorräder. Er besitzt eine DKW SB 350 aus dem Jahr 1935, die er mit Fleiß und Liebe selbst wieder aufgebaut hat.
„Das schönste und wichtigste Studium ist das Leben selbst“
„Mit großem Respekt“vor dem Amt eines Bürgermeisters habe er sich beworben, sagt Schnabel. Er habe dabei zwar nicht so eine umfangreiche Ausbildung wie mancher Mitbewerber, „aber das schönste und wichtigste Studium ist das Leben selbst“. Man müsse „das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen,“daher trete er an.
Die Bürgermeisterwahl in Bad Wurzach findet am 22. April statt. Ein eventueller zweiter Wahlgang wäre am 6. Mai. Bewerbungsschluss für den ersten Wahlgang ist am 26. März, 18 Uhr. Außer Schnabel haben bislang Alexandra Scherer (CDU), derzeit Bürgermeisterin von Erlenmoos (Landkreis Biberach), Friedhild Miller und Marcel Melchiors ihre Kandidatur bekanntgegeben.
Die „Schwäbische Zeitung“lädt am Mittwoch, 18. April, 19.30 Uhr, zur Podiumsdiskussion mit den Kandidaten ins Kurhaus ein.