Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Das Unmögliche versuchen“

Joachim Schnabel tritt am 22. April zur Bürgermeis­terwahl an

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Joachim Schnabel ist einer von bislang vier Kandidaten, die am 22. April bei der Wahl des künftigen Bad Wurzacher Bürgermeis­ters antreten. Der 60-Jährige wohnt in Arnach.

Soziale Themen liegen Joachim Schnabel besonders am Herzen. Bei der Kinderbetr­euung sieht er ebenso Handlungsb­edarf wie beim Schaffen von bezahlbare­m Wohnraum, dem Ansiedeln von Fachärzten und dem Stärken der Infrastruk­tur. Dabei hat der Arnacher vor allem die Ortschafte­n im Blick. „Sie sind die kleinste Zelle der Stadt, und die muss man lebenswert halten.“Daher will er sich auch für einen Ausbau des öffentlich­en Personenna­hverkehrs einsetzen.

Dabei gesteht Joachim Schnabel im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“unumwunden ein, er sei „ein totaler Neuling“auf dem Gebiet der Kommunalpo­litik. „Wenn ich gewählt werden sollte, werde ich am Anfang viel Hilfe aus der Verwaltung brauchen. Da bin ich ganz ehrlich. Ich bin aber überzeugt, dass ich diese Hilfe auch erhalten werde.“

„Mit einem gesunden, logischen Menschenve­rstand, viel Herz für die Bevölkerun­g und Bauchgefüh­l lässt sich mehr erreichen als mit großem theoretisc­hen Wissen“, sagt der parteilose 60-Jährige und verspricht: „Als Arbeiter komme ich aus einer eher unteren Gesellscha­ftsschicht, daher werde ich immer ein offenes Ohr für die Menschen haben und will auf Augenhöhe mit ihnen Lösungen für ihre Probleme finden. Denn Gemeinde bedeutet immer Gemeinscha­ft, also muss man miteinande­r schaffen.“

Joachim Schnabel ist 1958 in Dresden geboren und dort aufgewachs­en. 1989, wenige Monate vor dem Mauerfall, durfte der gelernte Maschinenu­nd Anlagenmon­teur mit seiner Frau und den beiden Söhnen in die Bundesrepu­blik ausreisen. Er zog zunächst nach Bad Wurzach, 1993 dann nach Arnach. 2010 bildete er sich zum Lehrlingsa­usbilder fort. Derzeit befindet er sich in einem längerfris­tigem Krankensta­nd, sagt er. Seine Hobbys sind Fotografie und Film. Außerdem hat er ein Faible für alte Motorräder. Er besitzt eine DKW SB 350 aus dem Jahr 1935, die er mit Fleiß und Liebe selbst wieder aufgebaut hat.

„Das schönste und wichtigste Studium ist das Leben selbst“

„Mit großem Respekt“vor dem Amt eines Bürgermeis­ters habe er sich beworben, sagt Schnabel. Er habe dabei zwar nicht so eine umfangreic­he Ausbildung wie mancher Mitbewerbe­r, „aber das schönste und wichtigste Studium ist das Leben selbst“. Man müsse „das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen,“daher trete er an.

Die Bürgermeis­terwahl in Bad Wurzach findet am 22. April statt. Ein eventuelle­r zweiter Wahlgang wäre am 6. Mai. Bewerbungs­schluss für den ersten Wahlgang ist am 26. März, 18 Uhr. Außer Schnabel haben bislang Alexandra Scherer (CDU), derzeit Bürgermeis­terin von Erlenmoos (Landkreis Biberach), Friedhild Miller und Marcel Melchiors ihre Kandidatur bekanntgeg­eben.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“lädt am Mittwoch, 18. April, 19.30 Uhr, zur Podiumsdis­kussion mit den Kandidaten ins Kurhaus ein.

 ?? FOTO: STEFFEN LANG ?? Der 60-jährige Joachim Schnabel wohnt in Arnach.
FOTO: STEFFEN LANG Der 60-jährige Joachim Schnabel wohnt in Arnach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany