Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
SV Neuravensburg will vorne dranbleiben
Drittplatzierter sieht sich als Verfolger des FC Lindenberg in der Fußball-Kreisliga A III
LEUTKIRCH - Mit dem Mitte November vollständig ausgefallenen 13. Spieltag startet die Fußball-Kreisliga A III am 17./18. März aus der Winterpause, ehe die Saison eine Woche später, am 25. März, mit dem 15. Spieltag regulär fortgesetzt wird. Während sich Spitzenreiter FC Lindenberg bei einem Polster von aktuell fünf Punkten auf den FC Scheidegg als erster Anwärter auf die Meisterschaft herauszukristallisieren scheint, trennen die Mannschaften auf den Rängen zwei bis acht nur vier Zähler. Im Tabellenkeller stellt sich die Frage, inwieweit das abgeschlagene Schlusslicht aus Amtzell in der Lage sein wird, eine Aufholjagd zu starten, um so den drohenden Abstieg noch zu verhindern.
Die „Schwäbische Zeitung“hat bei den Trainern der neun württembergischen Vertreter nachgefragt, wie sie die Ausgangsposition ihrer Mannschaft bewerten, welche personellen Veränderungen sich in der Winterpause ergeben haben und welche Ziele sie sich für die verbleibenden Spiele setzen.
Der
SV Neuravensburg (Platz 3, 23 Punkte)
ist punktgleich mit dem Überraschungszweiten aus Scheidegg derzeit erster Verfolger von Spitzenreiter Lindenberg. „Wir wollen so lange wie möglich vorne mitspielen. Das ist bislang gegeben und somit ist alles gut“, zeigt sich Trainer Alexander Hartmann zufrieden. Zuversichtlich, dass sein Team weiterhin oben mitmischen kann, stimmt ihn neben dem Zusammenhalt der Mannschaft und dem Ehrgeiz der Spieler insbesondere die Tatsache, dass Levin Schollenbruch „wieder voll einsatzfähig“sei. Im Fall von Christoph Sumper, der mit anhaltenden Rückenproblemen zu kämpfen hat, muss Hartmann in Sachen vollständiger Genesung aber noch bangen. Zu- und Abgänge hat Neuravensburg keine zu verzeichnen.
Simon Weber ist von Eglofs nach Isny gewechselt
SV Eglofs (Platz 4, 21 Punkte)
Der liegt Trainer Klaus Schmähl zufolge mit seiner jungen Mannschaft trotz einiger Verletzungssorgen „gut im Rennen“. „Unser Ziel ist es, unter die ersten Fünf zu kommen.“Um dies zu erreichen, wurde Anfang März unter anderem ein intensives, viertägiges Trainingswochenende absolviert. Zugänge gab es in Eglofs während der Winterpause keine. Den Verein verlassen hat jedoch Angreifer Simon Weber, der nach eineinhalb Jahren zum FC Isny zurückkehrt. „Man kann Spieler nicht zwingen, bei einem Verein zu bleiben. Das müssen jetzt einfach die Jungen kompensieren“, kommentiert Schmähl den Abgang dieses Stammspielers.
Die
SGM Dietmanns/Hauerz (Platz 5, 21 Punkte)
kassierte vor der Winterpause vier zum Teil deutliche Niederlagen in Folge. Dabei gelang der einstigen Torfabrik der Liga kein einziger eigener Treffer. „Der Verlauf der Vorrunde hat wieder gezeigt, dass die Klasse brutal ausgeglichen ist“, resümiert Trainer Alwin Schuppan sein Wechselbad der Gefühle. War seine Mannschaft zwischenzeitlich sogar Tabellenführer, befindet sie sich nun trotz des Negativlaufs noch immer in Schlagdistanz zu Platz zwei. Inzwischen seien laut Schuppan die „schlechten Gedanken abgehakt“. Vielmehr seien die
Spieler schon beim freiwilligen Hallentraining „hochmotiviert“zu Werke gegangen. „Unser Saisonziel bleibt Platz eins bis fünf. Das A und O ist aber, wie wir aus den Startlöchern kommen“, ist sich Schuppan der angesichts der geringen Punktabstände vorhandenen Chancen und Risiken bewusst. Hinzu kamen im Winter zwei Spieler aus der eigenen Jugend, die sich zunächst in der zweiten Mannschaft beweisen sollen. Abgänge muss die SGM nicht verkraften.
Aufsteiger
SV (Platz 6, 20 Punkte)
Alexander Hartmann, Trainer des SV Neuravensburg
Deuchelried
ging nach furiosem Start gegen Ende der Hinrunde zwischenzeitlich ein wenig die Puste aus. Erstes Ziel bleibt für Trainer Gencer Korkmaz zwar, „mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben“. Nach den in der höheren Liga bislang gesammelten Eindrücken schraubt er die Ansprüche aber nach oben. „Wir wollen uns im oberen Drittel der Tabelle festsetzen.“Dank der Rückkehr mehrerer verletzter Spieler sowie weiterer Akteure, die ihre Blessuren schon zum Ende der Hinrunde auskuriert hatten und in der Winterpause an ihrer Form arbeiten konnten, wird der SVD voraussichtlich mit einem deutlich breiteren Kader in die noch verbleibenden Spiele gehen können. Zugänge gab es keine , Christian Nägele wechselte zum TSV Wohmbrechts.
Der zweite Aufsteiger
FC Wangen II (Platz 8, 19 Punkte)
hinkt seinen Ansprüchen derzeit noch ein wenig hinterher. „Unser Ziel war von Anfang an, unter die ersten Sechs zu kommen. Um etwas Schlechteres zu erwarten, ist die Qualität unserer hochtalentierten jungen Spieler zu gut“, meint Trainer Simon Stiller. Sorgen bereitet ihm im ansonsten gut besetzten Kader die Offensive, zumal nun auch noch Torjäger Mohamed Kamara (sieben Treffer) verletzungsbedingt ein halbes Jahr ausfallen wird. „In der Sturmspitze fehlen mir momentan wirklich die Alternativen“, betont Stiller. Neu hinzu kommt Philip Pfisterer vom TSV Oberstaufen, Stiller zufolge ein „schneller, flinker Spieler“, der „flexibel einsetzbar“sei. In Richtung des TSV Rot an der Rot verlassen hat den Verein Yannik Daiber.
Mit der Leistung seiner
SGM Aitrach/Tannheim (Platz 9, 16 Punkte)
war Trainer Anton Villinger in der Hinrunde „recht zufrieden“, zumal sein Team noch ein zusätzliches Nachholspiel in der Hinterhand habe. So sieht er in Sachen Klassenerhalt „kein Problem“. „Es wird schwierig, aber wir schaffen das schon.“Nicht gänzlich reibungslos verlief aus seiner Sicht die aufgrund des angesetzten Nachholspieltags ohnehin schon verkürzte Vorbereitung, während der aufgrund des fehlenden Kunstrasenplatzes witterungsbedingt nicht immer wie gewünscht trainiert werden konnte. Darüber hinaus habe der Trainingsplatz in Tannheim nicht genutzt werden können. Erschwerend hinzu kommt, dass Abwehrspieler Jan Kirschner aus beruflichen Gründen kürzer treten wird. Darüber hinaus wechselte Frederik Bölke zum TSV Ottobeuren II. Neuzugänge gab es keine.
Viele Neuzugänge beim Türk SV Wangen
Türk SV Wangen (Platz 10, 14 Punkte)
Der
will in den verbleibenden Spielen noch einmal angreifen. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Rückrunde einige Punkte mehr sammeln. In der Hinrunde waren wir nachlässig und schlampig in der Chancenauswertung. Das muss besser werden, damit wir nicht in den Abstiegsstrudel reinkommen.“, findet Orhan Tarhan deutliche Worte. Wünschenswert wäre für ihn am Ende „Platz drei bis sieben“. Mit gleich fünf Neuzugängen wurde der Kader qualitativ noch einmal verstärkt. Besonders hoch sind Tarhans Erwartungen an den erfahrenen Chris Schmähl (FC Sulzberg/Österreich). Matthias Güttinger (FC Isny) hält er für „eines der größten Talente der Region“, der „ein toller Fußballer“werden könne, wenn er seinen Fokus auf den Fußball ausrichte. Mit Adam Sannoh (SG Kißlegg) und Can Bayram (Viktoria Bregenz/Österreich) kehren ein ehemaliger Stammspieler und ein Türk-SV-Eigengewächs zurück. Den reaktivierten Torhüter Thomas Schröpfer kennt Tarhan noch aus gemeinsamen Isnyer Bezirksliga-Zeiten. Abgänge gab es keine.
Der
FC Leutkirch II (Platz 13, 11 Punkte)
hat dank der vier Punkte aus den letzten beiden Spielen vor der Winterpause den Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld hergestellt. „Wenn wir an unsere Leistungen aus diesen Spielen anknüpfen können, dann müssten wir den Klassenerhalt schaffen“, ist Trainer Xaver Krug deshalb zuversichtlich. „Meiner Meinung nach haben wir in der Hinrunde nur zwei Spiele verdient verloren, alle anderen hätten wir auch gewinnen können“, macht er deutlich, dass aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga oft Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Leutkirchs „Zweite“wird mit unveränderter Personaldecke die verbleibenden Spiele bestreiten.
Beim abgeschlagenen Schlusslicht hat Trainer Alexander Mayer die Hoffnung auf den Klassenerhalt keinesfalls aufgegeben. „Wir sind uns bewusst, dass wir eine Riesenaufgabe vor uns haben, aber verloren ist noch nichts. Wir haben uns bislang oft unter Wert verkauft und deshalb bin ich nach wie vor optimistisch.“Die trainingsfreie Zeit sei relativ kurz ausgefallen, darüber hinaus hätten sich die Verantwortlichen einiges einfallen lassen, um die Spieler, die wochentags berufs- und studienbedingt nicht am Training teilnehmen können, zumindest auf den notwendigen Fitnessstand zu bringen. Genaueres hierzu wollte Mayer nicht verraten. Nur so viel: „Wir haben viel gemacht, und ich hoffe, das wird belohnt.“Wichtig sei es nun, „gut aus den Startlöchern“zu kommen und kontinuierlich zu punkten. Personelle Veränderungen gab es beim SVA keine. Wie schon im Herbst, wird bei Bedarf auch in der Rückrunde der 40-jährige Routinier Lars Heller aushelfen. Heller war über Jahre in der damals noch drittklassigen Regionalliga aktiv und absolvierte während seiner Zeit in der ersten luxemburgischen Liga sogar zwei Qualifikationsspiele zur UEFA Europa League.
„Wir wollen so lange wie möglich vorne mitspielen.“
SV Amtzell (Platz 14, 5 Punkte)