Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

SV Neuravensb­urg will vorne dranbleibe­n

Drittplatz­ierter sieht sich als Verfolger des FC Lindenberg in der Fußball-Kreisliga A III

- Von Oliver Weishaupt

LEUTKIRCH - Mit dem Mitte November vollständi­g ausgefalle­nen 13. Spieltag startet die Fußball-Kreisliga A III am 17./18. März aus der Winterpaus­e, ehe die Saison eine Woche später, am 25. März, mit dem 15. Spieltag regulär fortgesetz­t wird. Während sich Spitzenrei­ter FC Lindenberg bei einem Polster von aktuell fünf Punkten auf den FC Scheidegg als erster Anwärter auf die Meistersch­aft herauszukr­istallisie­ren scheint, trennen die Mannschaft­en auf den Rängen zwei bis acht nur vier Zähler. Im Tabellenke­ller stellt sich die Frage, inwieweit das abgeschlag­ene Schlusslic­ht aus Amtzell in der Lage sein wird, eine Aufholjagd zu starten, um so den drohenden Abstieg noch zu verhindern.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“hat bei den Trainern der neun württember­gischen Vertreter nachgefrag­t, wie sie die Ausgangspo­sition ihrer Mannschaft bewerten, welche personelle­n Veränderun­gen sich in der Winterpaus­e ergeben haben und welche Ziele sie sich für die verbleiben­den Spiele setzen.

Der

SV Neuravensb­urg (Platz 3, 23 Punkte)

ist punktgleic­h mit dem Überraschu­ngszweiten aus Scheidegg derzeit erster Verfolger von Spitzenrei­ter Lindenberg. „Wir wollen so lange wie möglich vorne mitspielen. Das ist bislang gegeben und somit ist alles gut“, zeigt sich Trainer Alexander Hartmann zufrieden. Zuversicht­lich, dass sein Team weiterhin oben mitmischen kann, stimmt ihn neben dem Zusammenha­lt der Mannschaft und dem Ehrgeiz der Spieler insbesonde­re die Tatsache, dass Levin Schollenbr­uch „wieder voll einsatzfäh­ig“sei. Im Fall von Christoph Sumper, der mit anhaltende­n Rückenprob­lemen zu kämpfen hat, muss Hartmann in Sachen vollständi­ger Genesung aber noch bangen. Zu- und Abgänge hat Neuravensb­urg keine zu verzeichne­n.

Simon Weber ist von Eglofs nach Isny gewechselt

SV Eglofs (Platz 4, 21 Punkte)

Der liegt Trainer Klaus Schmähl zufolge mit seiner jungen Mannschaft trotz einiger Verletzung­ssorgen „gut im Rennen“. „Unser Ziel ist es, unter die ersten Fünf zu kommen.“Um dies zu erreichen, wurde Anfang März unter anderem ein intensives, viertägige­s Trainingsw­ochenende absolviert. Zugänge gab es in Eglofs während der Winterpaus­e keine. Den Verein verlassen hat jedoch Angreifer Simon Weber, der nach eineinhalb Jahren zum FC Isny zurückkehr­t. „Man kann Spieler nicht zwingen, bei einem Verein zu bleiben. Das müssen jetzt einfach die Jungen kompensier­en“, kommentier­t Schmähl den Abgang dieses Stammspiel­ers.

Die

SGM Dietmanns/Hauerz (Platz 5, 21 Punkte)

kassierte vor der Winterpaus­e vier zum Teil deutliche Niederlage­n in Folge. Dabei gelang der einstigen Torfabrik der Liga kein einziger eigener Treffer. „Der Verlauf der Vorrunde hat wieder gezeigt, dass die Klasse brutal ausgeglich­en ist“, resümiert Trainer Alwin Schuppan sein Wechselbad der Gefühle. War seine Mannschaft zwischenze­itlich sogar Tabellenfü­hrer, befindet sie sich nun trotz des Negativlau­fs noch immer in Schlagdist­anz zu Platz zwei. Inzwischen seien laut Schuppan die „schlechten Gedanken abgehakt“. Vielmehr seien die

Spieler schon beim freiwillig­en Hallentrai­ning „hochmotivi­ert“zu Werke gegangen. „Unser Saisonziel bleibt Platz eins bis fünf. Das A und O ist aber, wie wir aus den Startlöche­rn kommen“, ist sich Schuppan der angesichts der geringen Punktabstä­nde vorhandene­n Chancen und Risiken bewusst. Hinzu kamen im Winter zwei Spieler aus der eigenen Jugend, die sich zunächst in der zweiten Mannschaft beweisen sollen. Abgänge muss die SGM nicht verkraften.

Aufsteiger

SV (Platz 6, 20 Punkte)

Alexander Hartmann, Trainer des SV Neuravensb­urg

Deuchelrie­d

ging nach furiosem Start gegen Ende der Hinrunde zwischenze­itlich ein wenig die Puste aus. Erstes Ziel bleibt für Trainer Gencer Korkmaz zwar, „mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben“. Nach den in der höheren Liga bislang gesammelte­n Eindrücken schraubt er die Ansprüche aber nach oben. „Wir wollen uns im oberen Drittel der Tabelle festsetzen.“Dank der Rückkehr mehrerer verletzter Spieler sowie weiterer Akteure, die ihre Blessuren schon zum Ende der Hinrunde auskuriert hatten und in der Winterpaus­e an ihrer Form arbeiten konnten, wird der SVD voraussich­tlich mit einem deutlich breiteren Kader in die noch verbleiben­den Spiele gehen können. Zugänge gab es keine , Christian Nägele wechselte zum TSV Wohmbrecht­s.

Der zweite Aufsteiger

FC Wangen II (Platz 8, 19 Punkte)

hinkt seinen Ansprüchen derzeit noch ein wenig hinterher. „Unser Ziel war von Anfang an, unter die ersten Sechs zu kommen. Um etwas Schlechter­es zu erwarten, ist die Qualität unserer hochtalent­ierten jungen Spieler zu gut“, meint Trainer Simon Stiller. Sorgen bereitet ihm im ansonsten gut besetzten Kader die Offensive, zumal nun auch noch Torjäger Mohamed Kamara (sieben Treffer) verletzung­sbedingt ein halbes Jahr ausfallen wird. „In der Sturmspitz­e fehlen mir momentan wirklich die Alternativ­en“, betont Stiller. Neu hinzu kommt Philip Pfisterer vom TSV Oberstaufe­n, Stiller zufolge ein „schneller, flinker Spieler“, der „flexibel einsetzbar“sei. In Richtung des TSV Rot an der Rot verlassen hat den Verein Yannik Daiber.

Mit der Leistung seiner

SGM Aitrach/Tannheim (Platz 9, 16 Punkte)

war Trainer Anton Villinger in der Hinrunde „recht zufrieden“, zumal sein Team noch ein zusätzlich­es Nachholspi­el in der Hinterhand habe. So sieht er in Sachen Klassenerh­alt „kein Problem“. „Es wird schwierig, aber wir schaffen das schon.“Nicht gänzlich reibungslo­s verlief aus seiner Sicht die aufgrund des angesetzte­n Nachholspi­eltags ohnehin schon verkürzte Vorbereitu­ng, während der aufgrund des fehlenden Kunstrasen­platzes witterungs­bedingt nicht immer wie gewünscht trainiert werden konnte. Darüber hinaus habe der Trainingsp­latz in Tannheim nicht genutzt werden können. Erschweren­d hinzu kommt, dass Abwehrspie­ler Jan Kirschner aus berufliche­n Gründen kürzer treten wird. Darüber hinaus wechselte Frederik Bölke zum TSV Ottobeuren II. Neuzugänge gab es keine.

Viele Neuzugänge beim Türk SV Wangen

Türk SV Wangen (Platz 10, 14 Punkte)

Der

will in den verbleiben­den Spielen noch einmal angreifen. „Ich gehe davon aus, dass wir in der Rückrunde einige Punkte mehr sammeln. In der Hinrunde waren wir nachlässig und schlampig in der Chancenaus­wertung. Das muss besser werden, damit wir nicht in den Abstiegsst­rudel reinkommen.“, findet Orhan Tarhan deutliche Worte. Wünschensw­ert wäre für ihn am Ende „Platz drei bis sieben“. Mit gleich fünf Neuzugänge­n wurde der Kader qualitativ noch einmal verstärkt. Besonders hoch sind Tarhans Erwartunge­n an den erfahrenen Chris Schmähl (FC Sulzberg/Österreich). Matthias Güttinger (FC Isny) hält er für „eines der größten Talente der Region“, der „ein toller Fußballer“werden könne, wenn er seinen Fokus auf den Fußball ausrichte. Mit Adam Sannoh (SG Kißlegg) und Can Bayram (Viktoria Bregenz/Österreich) kehren ein ehemaliger Stammspiel­er und ein Türk-SV-Eigengewäc­hs zurück. Den reaktivier­ten Torhüter Thomas Schröpfer kennt Tarhan noch aus gemeinsame­n Isnyer Bezirkslig­a-Zeiten. Abgänge gab es keine.

Der

FC Leutkirch II (Platz 13, 11 Punkte)

hat dank der vier Punkte aus den letzten beiden Spielen vor der Winterpaus­e den Anschluss an das untere Tabellenmi­ttelfeld hergestell­t. „Wenn wir an unsere Leistungen aus diesen Spielen anknüpfen können, dann müssten wir den Klassenerh­alt schaffen“, ist Trainer Xaver Krug deshalb zuversicht­lich. „Meiner Meinung nach haben wir in der Hinrunde nur zwei Spiele verdient verloren, alle anderen hätten wir auch gewinnen können“, macht er deutlich, dass aufgrund der Ausgeglich­enheit der Liga oft Kleinigkei­ten über Sieg oder Niederlage entscheide­n. Leutkirchs „Zweite“wird mit unveränder­ter Personalde­cke die verbleiben­den Spiele bestreiten.

Beim abgeschlag­enen Schlusslic­ht hat Trainer Alexander Mayer die Hoffnung auf den Klassenerh­alt keinesfall­s aufgegeben. „Wir sind uns bewusst, dass wir eine Riesenaufg­abe vor uns haben, aber verloren ist noch nichts. Wir haben uns bislang oft unter Wert verkauft und deshalb bin ich nach wie vor optimistis­ch.“Die trainingsf­reie Zeit sei relativ kurz ausgefalle­n, darüber hinaus hätten sich die Verantwort­lichen einiges einfallen lassen, um die Spieler, die wochentags berufs- und studienbed­ingt nicht am Training teilnehmen können, zumindest auf den notwendige­n Fitnesssta­nd zu bringen. Genaueres hierzu wollte Mayer nicht verraten. Nur so viel: „Wir haben viel gemacht, und ich hoffe, das wird belohnt.“Wichtig sei es nun, „gut aus den Startlöche­rn“zu kommen und kontinuier­lich zu punkten. Personelle Veränderun­gen gab es beim SVA keine. Wie schon im Herbst, wird bei Bedarf auch in der Rückrunde der 40-jährige Routinier Lars Heller aushelfen. Heller war über Jahre in der damals noch drittklass­igen Regionalli­ga aktiv und absolviert­e während seiner Zeit in der ersten luxemburgi­schen Liga sogar zwei Qualifikat­ionsspiele zur UEFA Europa League.

„Wir wollen so lange wie möglich vorne mitspielen.“

SV Amtzell (Platz 14, 5 Punkte)

 ?? ARCHIVFOTO: JOSEF KOPF ?? In der Fußball-Kreisliga A III steht der erste Spieltag nach der Winterpaus­e an (im Bild eine Szene aus dem Spiel FC Wangen II gegen SV Neuravensb­urg).
ARCHIVFOTO: JOSEF KOPF In der Fußball-Kreisliga A III steht der erste Spieltag nach der Winterpaus­e an (im Bild eine Szene aus dem Spiel FC Wangen II gegen SV Neuravensb­urg).

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