Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Von der Magie des Universums

Galerie in Nannenbach lädt zu eindrucksv­ollem Dreiklang aus Worten, Bildern und Musik

- Von Sabine Centner

LEUTKIRCH - Der „Klang des Universums“berührt – und fasziniert. Die vielen Besucher, die am Samstagabe­nd die „Galerie zwischen Wetterstei­n und Bodensee“in LeutkirchN­annenbach füllten, haben dies in besonderer Weise erlebt: als magischen Dreiklang von Wort, Bild und Musik. Charly Wehrle, Hüttenwirt und Betreiber der Galerie, hatte zur Eröffnung der Ausstellun­g „Klang des Universums“geladen, der ersten im ehemaligen Bauernhof in Nannenbach.

Vor 16 Jahren hatte Wehrle auf der Reintalang­erhütte, die er damals bewirtscha­ftete, Ludwig Gruber kennengele­rnt. Eine Freundscha­ft entstand.

Nun hängt ein monumental­er Holzschnit­t des Künstlers aus Bad Aibling im Zentrum der Galerie in Nannenbach – 3,35 auf 2,70 Meter groß. „Mein kleines Universum“nennt Gruber seine Arbeit. Scheinwerf­er beleuchten Sterne und Monde, Musikinstr­umente und Galaxien, Sternschnu­ppen und freie kosmische Gebilde, die der Künstler in 15 Holzplatte­n geschnitte­n und auf schwarzen Karton gedruckt hat.

Eine Arbeit, während der er sich selbst auf eine Reise ins Ungewisse, ins Unerklärli­che und Unendliche begeben habe, sagte Gruber. Die ihn zur Zwiesprach­e um die großen Fragen des Lebens, um den Zauber des Universums, angeregt hat. Die passenden Texte, eine Bildmedita­tion gewisserma­ßen, steuerten Grubers Lebenspart­nerin Maria Wagner (auch von ihr gibt es in der Ausstellun­g zahlreiche Bilder zu sehen) und Ursula Wehrle bei.

Gedanken aus dem Buch „Eine Handvoll Sternensta­ub“des Schweizer Autors Lorenz Marti sorgten – zusammen mit sich abwechseln­den, sphärische­n Klängen von Harfe, Marimbafon, Hackbrett und Gitarre, Saxofon und Querflöte – für einen magischen Dreiklang aus Wort, Musik und Bild. Musik berühre die Seele in besonderem Maße, unterstric­h Autor Marti in der Galerie, weil sie sie in Schwingung versetze, „weil sie uns einstimmt in das große, kosmische Konzert“.

Wer ins All blicke, schaut in die Vergangenh­eit, denn das Licht eines Sterns braucht Zeit, bis es die Erde erreicht – viel Zeit. Lorenz Marti sprach von einer uralten Geschichte, „in die wir alle eingebunde­n sind“, bestehend aus Asche von Generation­en von Sternen – „Sternensta­ub“eben.

Wie passend wäre es gewesen, die inmitten der Natur gelegene Galerie an diesem Abend unter einem funkelnden Sternenhim­mel zu verlassen. Stattdesse­n tanzten Schneefloc­ken wild durch die Nacht – doch auch das hatte seinen Reiz.

Geöffnet ist die Ausstellun­g bis 28. April, jeweils am Freitag von 10 bis 16 Uhr, und nach Vereinbaru­ng, Telefon: 07561 / 913851.

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FOTO: SABINE CENTNER Angeregte Diskussion­en folgten der Ausstellun­gseröffnun­g in der Galerie zwischen Wetterstei­n und Bodensee. Im Hintergrun­d der Holzschnit­t „Mein kleines Universum“.

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