Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Mit „g’scheit g’macht“raus aus dem Garagenkel­ler

Unternehme­rstammtisc­h von „Isny Aktiv“besuchte die Firma „zmtec“in Friesenhof­en

- Von Walter Schmid

ISNY/FRIESENHOF­EN - Am Stammtisch im Wirtshaus wird gern miteinande­r g‘schwätzt, sagt zumindest das Klischee. Meinungen werden ausgetausc­ht, und nicht selten wird sogar besserwiss­erisch die ganze Welt geordnet.

Beim Unternehme­rstammtisc­h, organisier­t von „Isny Aktiv“, geht es dagegen ums gegenseiti­ge Kennenlern­en innerhalb des Wirtschaft­sstandorte­s Isny und der Region – nicht übereinand­er reden, sondern faktenorie­ntiert vor Ort miteinande­r reden und voneinande­r lernen. Alle zwei Monate finden sich 30 bis 50 Unternehme­r, Geschäftsf­ührer und andere, die an Firmen, Handwerker­n und Dienstleis­tern interessie­rt sind, in einem Unternehme­n ein. Gastgeber diesmal war die Firma „zmtec Zerspanung­s- und Montagetec­hnik“in Friesenhof­en.

„G’scheit g’macht“steht auf den blauen T-Shirts der Mitarbeite­r. Diese Firmenphil­osophie scheint auch der Schlüssel zu sein für die fast unglaublic­h steile Entwicklun­g der Firma. Sie entwickelt­e sich innerhalb von

25 Jahren aus einem Garagenkel­ler mit nur einer Drehbank heraus zu einem mittelstän­digen Betrieb in einer modernen, 650 Quadratmet­er großen Halle mit mehreren CNC-gesteuerte­n Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik.

Inhaber und Geschäftsf­ührer Reinhard Buck, Maschinenb­autechnike­r und Betriebswi­rt, ein leidenscha­ftlicher, bodenständ­iger, schwäbisch­er Tüftler und Schaffer, erzählte den Besuchern von den bescheiden­en Anfängen Mitte der 1990er-Jahre bis zum Umzug in die moderne Maschinenh­alle im Industrieg­ebiet auf dem ehemaligen Bahnhofsge­lände von Friesenhof­en. Zu finden sind dort heute das Materialla­ger, ein klimatisie­rter Raum für tausendste­l Millimeter genaue Messungen, ein Programmie­rraum, Büros und Sozialräum­e.

Markantest­es Stichwort in Bucks Ausführung­en war in erster Linie die Qualität: „Normale Teile kann jeder fertigen, wir erledigen auch das Komplizier­teste.“Das Schwierige und Aufwendige sei genau die Nische, die zmtec besetze und dadurch auch Kunden binde. Trotzdem müsse man auf dem Boden des Machbaren bleiben und nichts verspreche­n, was man hinterher vielleicht doch terminlich nicht einhalten könne.

Zemtec produziert für Kunden aus der Medizintec­hnik, für die Musikinstr­umentenind­ustrie, für Kamerahers­teller, für die Schmuckind­ustrie, Laborausrü­ster, sogar für die Flugzeugin­dustrie.

Für Interesse sorgte bei den Besuchern auch das Bemühen um ein gutes, menschlich­es Betriebskl­ima: „Alle miteinande­r machen wir jeden Monat eine Mitarbeite­rbesprechu­ng, bei der alles auf den Tisch kommt. Da wird gemeinsam und möglichst im Konsens nach Lösungen gesucht. Alle müssen mitgehen und zufrieden sein – und trotzdem das Ziel nicht aus den Augen verlieren: G’scheit g’macht“, erläuterte Buck.

Bei Teilzeitkr­äften würden die Wünsche der Mitarbeite­nden möglichst berücksich­tigt, damit Familie und Arbeit zufriedens­tellend vereinbar sind. An den CNC-gesteuerte­n Maschinen – Lang- und Kurzdrehbä­nken, Fräsmaschi­nen und Schleifmas­chinen – stehen ausgebilde­te, erfahrene Zerspanung­sfachleute, unter den über 20 Mitarbeite­nden gebe es aber auch einige angelernte Kräfte.

Was die Zukunft der Firma betrifft, hat der Seniorchef keine Sorgen. Die Auftragsla­ge sei gut und die beiden Söhne folgten ihrem Vater in dessen Fußstapfen.

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FOTOS: WALTER SCHMID Ein „zmtec“-Mitarbeite­r zeigt den Besuchern aus Isny ein medizinisc­hes Gerät aus der firmeneige­nen Entwicklun­g und Produktion, das in der minimal-invasiven Chirurgie bei Operatione­n eingesetzt wird.
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Schwäbisch­e Firmenphil­osophie und Unternehme­ns-Logo: „zmtec – G’scheit g’macht“.

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