Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Mit „g’scheit g’macht“raus aus dem Garagenkeller
Unternehmerstammtisch von „Isny Aktiv“besuchte die Firma „zmtec“in Friesenhofen
ISNY/FRIESENHOFEN - Am Stammtisch im Wirtshaus wird gern miteinander g‘schwätzt, sagt zumindest das Klischee. Meinungen werden ausgetauscht, und nicht selten wird sogar besserwisserisch die ganze Welt geordnet.
Beim Unternehmerstammtisch, organisiert von „Isny Aktiv“, geht es dagegen ums gegenseitige Kennenlernen innerhalb des Wirtschaftsstandortes Isny und der Region – nicht übereinander reden, sondern faktenorientiert vor Ort miteinander reden und voneinander lernen. Alle zwei Monate finden sich 30 bis 50 Unternehmer, Geschäftsführer und andere, die an Firmen, Handwerkern und Dienstleistern interessiert sind, in einem Unternehmen ein. Gastgeber diesmal war die Firma „zmtec Zerspanungs- und Montagetechnik“in Friesenhofen.
„G’scheit g’macht“steht auf den blauen T-Shirts der Mitarbeiter. Diese Firmenphilosophie scheint auch der Schlüssel zu sein für die fast unglaublich steile Entwicklung der Firma. Sie entwickelte sich innerhalb von
25 Jahren aus einem Garagenkeller mit nur einer Drehbank heraus zu einem mittelständigen Betrieb in einer modernen, 650 Quadratmeter großen Halle mit mehreren CNC-gesteuerten Maschinen auf dem neuesten Stand der Technik.
Inhaber und Geschäftsführer Reinhard Buck, Maschinenbautechniker und Betriebswirt, ein leidenschaftlicher, bodenständiger, schwäbischer Tüftler und Schaffer, erzählte den Besuchern von den bescheidenen Anfängen Mitte der 1990er-Jahre bis zum Umzug in die moderne Maschinenhalle im Industriegebiet auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände von Friesenhofen. Zu finden sind dort heute das Materiallager, ein klimatisierter Raum für tausendstel Millimeter genaue Messungen, ein Programmierraum, Büros und Sozialräume.
Markantestes Stichwort in Bucks Ausführungen war in erster Linie die Qualität: „Normale Teile kann jeder fertigen, wir erledigen auch das Komplizierteste.“Das Schwierige und Aufwendige sei genau die Nische, die zmtec besetze und dadurch auch Kunden binde. Trotzdem müsse man auf dem Boden des Machbaren bleiben und nichts versprechen, was man hinterher vielleicht doch terminlich nicht einhalten könne.
Zemtec produziert für Kunden aus der Medizintechnik, für die Musikinstrumentenindustrie, für Kamerahersteller, für die Schmuckindustrie, Laborausrüster, sogar für die Flugzeugindustrie.
Für Interesse sorgte bei den Besuchern auch das Bemühen um ein gutes, menschliches Betriebsklima: „Alle miteinander machen wir jeden Monat eine Mitarbeiterbesprechung, bei der alles auf den Tisch kommt. Da wird gemeinsam und möglichst im Konsens nach Lösungen gesucht. Alle müssen mitgehen und zufrieden sein – und trotzdem das Ziel nicht aus den Augen verlieren: G’scheit g’macht“, erläuterte Buck.
Bei Teilzeitkräften würden die Wünsche der Mitarbeitenden möglichst berücksichtigt, damit Familie und Arbeit zufriedenstellend vereinbar sind. An den CNC-gesteuerten Maschinen – Lang- und Kurzdrehbänken, Fräsmaschinen und Schleifmaschinen – stehen ausgebildete, erfahrene Zerspanungsfachleute, unter den über 20 Mitarbeitenden gebe es aber auch einige angelernte Kräfte.
Was die Zukunft der Firma betrifft, hat der Seniorchef keine Sorgen. Die Auftragslage sei gut und die beiden Söhne folgten ihrem Vater in dessen Fußstapfen.