Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Dutzende Selfies und eine kalte Lederjacke

Schauspiel­er Claus Theo Gärtner erzählt, was er mit dem Oberallgäu verbindet

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OBERALLGÄU - Am anderen Ende des Telefons ertönt eine Stimme wie ein Kontrabass. Mit freundlich­en Worten meldet sich Claus Theo Gärtner, den jeder Krimi-Fan als „Matula“kennt, der 300 Folgen lang in der Krimiserie „Ein Fall für zwei“ermittelte. 2017 holte das ZDF den knorrigen Ermittler auf den Bildschirm zurück. Der zweite Teil, „Matula – Der Schatten des Berges“, entstand im Oberallgäu. Hauptdarst­eller Gärtner (74) verrät Redakteuri­n Sibylle Mettler von Berlin aus, warum er gerne in Oberstdorf gewohnt hat.

Was ist anders, wenn man nicht in Frankfurt dreht, wo „Ein Fall für zwei“spielt, sondern im Oberallgäu?

Die wunderschö­ne Landschaft, das ist der Unterschie­d. Die Luft, die Landschaft – da zu drehen ist eine richtige Wonne im Gegensatz zur UBahn in Frankfurt.

Wie oft wurden Sie gefragt, ob Sie der Herr Matula sind?

Och, das ging – wenn man nicht gerade im Restaurant saß, hat keiner gefragt (lacht) .

Demnach sind Sie beim Essen recht oft von Fans überfallen worden?

Heute möchte man ja Selfies haben. Früher gab’s Autogramme. Da mach ich an so einem Abend mal zehn, zwölf Selfies.

Wie warm ist der Hauptgang danach?

Viele Menschen sind so nett und warten das Essen ab.

Worum geht es in Ihrem neuen Film?

Gärtner: Matula möchte nach Italien in den Urlaub fahren, mit seinem klapprigen VW-Bus. Er bleibt an einem Berg mit kaputtem Motor hängen, muss in eine Werkstatt und auf die Reparatur warten. In dieser Zeit erfährt er die Abgründe eines Dorfes. Matula entdeckt eine Leiche und wird neugierig: Was ist da passiert? Dann entwickelt sich ein spannender Krimi in einer wunderbare­n Landschaft.

Hatten Sie vor den Dreharbeit­en irgendeine­n Bezug zum Allgäu?

Nicht direkt. Aber während der Drehzeit habe ich dort neue Freunde gewonnen.

Jetzt will ich Namen wissen.

Die möchte ich nicht nennen. Aber die Vermieter, bei denen ich während des Drehs gewohnt habe, sind zu Freunden geworden.

Wie verbringt ein bekannter Schauspiel­er wie Sie – Sie wohnen in Berlin und Basel – sechs Wochen lang die Abende im Oberallgäu?

Entweder geht man mit den Kollegen noch essen oder irgendwo aus, oder man isst in der Ferienwohn­ung und bereitet sich auf den nächsten Tag vor. Meine Frau war auch zu Besuch. Ich hatte eine wunderschö­ne Wohnung in Oberstdorf.

Haben Sie bei den Dreharbeit­en einen Lieblingsp­latz entdeckt, mit dem Sie etwas Besonderes verbinden?

Zum Beispiel die Breitachkl­amm. Es gibt so viele schöne Orte im Allgäu.

Die Lederjacke ist ja Ihr Markenzeic­hen. Haben Sie in ihr während der Dreharbeit­en oft gefroren?

Als wir angefangen haben zu drehen, war es draußen kalt. Aber gegen Ende hatten wir wunderschö­nes Wetter. Insofern waren wir immer falsch angezogen – entweder zu dünn oder zu dick. Weil die Sachen, die man anhat, im Film ja eine Rolle spielen, kann man sie nicht einfach wechseln.

Dann waren Sie aus Allgäuer Sicht ein typischer Tourist.

Richtig.

Der zweite Fall als Solo-Ermittler „Matula – Der Schatten des Berges“läuft am Karfreitag, 30. März 2018, ab 21.15 Uhr im ZDF.

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FOTO: ULI DECK Claus Theo Gärtner

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