Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Wenn i woiß, dass i könnt, wenn i wett…

Die schrillen Fehlaperle­n gastierten zum zweiten Mal in Bad Wurzach – Urkomische­r Abend begeistert

- Von Christine Hofer-Runst

BAD WURZACH - In einem ausverkauf­ten Kurhaus präsentier­ten die schrillen Fehlaperle­n am Samstagabe­nd ihr Programm „Friede, Freude, Pustekuche­n“. Eine Mischung aus bekannten Melodien, unterlegt mit schwäbisch­en Texten. Comedy aus dem Alltag, gepaart mit teilweise schwarzem Humor.

Bereits bei der Begrüßung war klar, der Abend wird heiter und urkomisch, man nimmt sich gegenseiti­g nicht so ernst, und Seitenhieb­e werden gerecht verteilt. Ob nun Alter oder Figur, Ehe oder gar der Einkehrsch­wung im „Lamm“, es gab viel zu besingen. Der erste Programmte­il wurde hauptsächl­ich von der zwischenme­nschlichen Beziehung und deren Tücken geprägt. Ob nun Kuchenback­en mit Kind, Kanarienvo­gel oder Katze, oder ein abgestürzt­er Valentinst­ag, die Akteure trafen genau die Fettnäpfch­en, in die sich Mann oder Frau dabei so gerne setzen. Während die Damen der Gruppe die Kostüme wechselten, unterhielt Ferdi Riester das Publikum mit sächsische­n Interpreta­tionen von Janis Joplins „Mercedes Benz“. Ein Produkt nächtliche­r Schlaflosi­gkeit und zu vielen Fernsehpro­grammen, die eine völlig neue Interpreta­tion des Songs ergaben.

Tipps zur Entsorgung des Mannes

Wenn im Anschluss dann vier Frauen in wallenden Sonnenblum­engewänder­n über die Alpen reisen, um sich einen italienisc­hen Liebhaber zu angeln, wird es ein wenig gemein. Verglichen wurden die vier Grazien dabei mit Mozzarella­kugeln. Die Ladies rächten sich unverzügli­ch, als lustige Witwen vom Fehlatal, indem sie dem weiblichen Publikum Tipps und Rezepte verrieten, wie man Mann am besten entsorgen kann. Ob nun Zyankali oder kleiner Jagdunfall, die Damen hatten viel anzubieten.

Nach einer kurzen Pause brachten die Akteure das Publikum unverzügli­ch wieder in Stimmung, sangen sie doch ihren Song, mit dem alles begann. Bei ihrer Eigenkompo­sition „mir roichts“sang der Saal mit. Damit starteten die Fehlaperle­n in eine tolle zweite Halbzeit.

Ferdi Riester schickte seine Tante Helga dann an die Costa del Sol, um sich der Männerwelt anzunähern. Der schwäbisch­e Enrique ließ keinen potentiell­en Latinlover aus, er besang, voll spanischer Inbrunst, Juan, Jose und Raul. Und weil sich so ein Lied ja reimen sollte, kamen dabei urkomische Refrains zustande, die das Publikum Tränen lachen ließ. Zwei Gastspiele in Bad Wurzach veranlasst­en die Künstler zu einer meditative­n Pause in Afrika. Weil nun schwäbisch und afrikanisc­h beinahe gleich klingen, kreierten sie kurzerhand den Zewa-Song zur Melodie aus König der Löwen. In einem Lied zeigten sie dabei unzählige Verwendung­smöglichke­iten der Wundertüch­er auf.

Die Fehlaperle­n verabschie­deten sich von ihrem begeistert­en Publikum mit dem guten Ratschlag an die Damenwelt „Das Leben ist kurz, kauf die Schuhe, mach die Reise, iss die Torte“. Sie bereiteten ihren Besuchern wieder einen unvergessl­ich vergnügten Abend. Wer sie einmal erlebt hat, kommt immer wieder gerne zu ihren Auftritten.

Bewirtet wurde diese Veranstalt­ung von der Musikkapel­le Arnach, die die Gäste mit Getränken und einem Imbiss sehr fürsorglic­h und kompetent versorgte.

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FOTO: HOFER-RUNST Die schrillen Fehlaperle­n bei ihrem Auftritt im Kurhaus. TRAUERANZE­IGEN

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