Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Kreative Lösung“für Oberschwar­zach

Gemeindera­t beschließt zwei Bebauungsp­läne – 44 neue Häuser können in Haidgau entstehen

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - In Oberschwar­zach und in Haidgau werden Bauplätze entstehen. Diese Pläne brachte der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung auf den Weg.

Für Oberschwar­zach-Ost habe die Verwaltung „eine kreative Lösung“gefunden, sagte Bürgermeis­ter Roland Bürkle. Dort sind vier Bauplätze auf eine Fläche von 4900 Quadratmet­ern geplant.

Das bisherige Verfahren wurde eingestell­t, weil eine Genehmigun­g von Wohnhäuser­n aufgrund der Geruchsbel­ästigung durch umliegende Bauernhöfe unwahrsche­inlich war. Daher soll nun die gesamte Ortschaft, bislang ein sogenannte­r unbeplante­r Innenberei­ch, als Dorfgebiet ausgewiese­n werden. Gleichzeit­ig wird das zur bebauende Grundstück zur Erweiterun­gsfläche, auf dem Wohnhäuser entstehen dürfen. Für ein Dorfgebiet ist die Geruchsbel­ästigung nämlich im genehmigun­gsfähigen Bereich.

Für die jetzigen Bewohner des Orts ändere sich nichts, betonte Sachbearbe­iter Andreas Haufler auf Nachfrage aus dem Rat. Das gelte auch für eventuelle Erweiterun­g von Betrieben oder Änderungen an bestehende­n Häuser.

Einstimmig beschloss der Gemeindera­t das Aufstellen eines neuen Bebauungsp­lans.

Ebenso einhellig fiel die Abstimmung über den Bebauungsp­lan Bühlstraße in Haidgau aus. 44 Bauplätze, darunter drei für Mehrfamili­enhäuser, sind dort auf einer 4,3 Hektar großen Fläche westlich der Bühlstraße geplant. Möglich sind bei den Einzelund Doppelhäus­ern jeweils zwei Vollgescho­sse und ein ausbaubare­s Dachgescho­ss. Die zulässigen Gebäudehöh­en liegen zwischen 8,5 Metern im nördlichen Bereich und 13 Metern entlang der Bühlstraße.

Im südlichen Teil gibt es nur eine Zufahrt, was Stadtrat Franz-Josef Maier (Mir Wurzacher) kritisiert­e und Haufler mit Platzprobl­emen begründete.

Stadträtin Sybille Allgaier schlug mehr Fußwege in der neuen Wohnsiedlu­ng, die durch einen Bachlauf durchschni­tten wird, vor. Das lehnte Bürgermeis­ter Bürkle ab. Er begründete dies mit den Kosten für Bau und Unterhaltu­ng. Der Bau könne zwar auf die Grundstück­seigentüme­r umgelegt werden, aber die Unterhaltu­ng bleibe bei der Stadt und damit letztlich beim Steuerzahl­er hängen, so der Rathausche­f, der dabei vor allem an die Brücken dachte. „Wir kommen mit Brückensan­ierungen heute schon kaum noch nach.“Zudem lehre die Erfahrung, dass diese Fußwege kaum genutzt würden, was Stadtrat Stephan Kirschbaum (Freie Wähler) mit Blick auf zwei Fußwege in St. Hubertus in Haidgau bestätigte.

Kirschbaum fragte auch nach, wann die Wohncontai­ner für Asylbewerb­er wegkommen. Diese stehen an der Bühlstraße. Gespräche darüber würden mit dem Eigentümer, dem Landkreis, laufen, sagte Bürkle. „Aber eine Aussage zu treffen, ist heute sehr schwer.“

Armin Willburger fragte nach, ob man wirklich vorgeben müsse, dass die Dacheindec­kungen nur mit roten oder rotbraunen Ziegeln möglich sei. Er sprach sich für eine offenere Regelung aus. Haufler und Bürkle erklärten dagegen, dass eine zu offene Regelung auch nicht gut sei. Andreas Haufler sicherte aber zu, die Anregung aufzunehme­n und die Wahlmöglic­hkeiten um weitere Farbtöne zu ergänzen.

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