Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Untersuchungen dauern an
Polizei hält sich bislang mit Details zu den ersten Erkenntnissen zurück
Nach Brandstiftung an Autos in Leutkirch wird noch immer intensiv ermittelt.
LEUTKIRCH - Noch immer sind die intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei Ravensburg im Zusammenhang mit der Brandstiftung an zwei Fahrzeugen in der Isnyer Straße in Leutkirch nicht abgeschlossen. Gut eine Woche nach den Vorfällen sind der ausgebrannte Van und ein ebenfalls komplett zerstörter Kleinwagen aber für den Abtransport freigegeben worden.
Ein Passant, der dieser Tage die Überreste der Fahrzeuge anschaute, fühlte sich bereits an Hamburg erinnert. Dort hatten militante Gegner des G-20-Gipfels im vergangenen Jahr mehrfach Fahrzeuge in Brand gesteckt, auch in Berlin werden regelmäßig Autos in großem Stil angezündet. Über die Motive allgemein oder gar politisch motivierte Hintergründe aber will die Polizei nicht spekulieren. „Die Untersuchungen dauern an“, betonte am Mittwoch ein Sprecher der Polizei, der über die bisher sicheren Erkenntnisse aber wenig verraten wollte, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden.
Feuerspuren im Heckbereich
An zwei Stellen wurden im Bereich der Isnyer Straße nahe der Abzweigung in den Silcherweg in den frühen Morgenstunden des 28. März Brandanschläge auf Fahrzeuge verübt. Im einen Fall fanden sich Feuerspuren im Heckbereich eines in einer unverschlossenen Garage abgestellten Fahrzeuges, das allerdings nicht in Flammen aufging. Komplett ausgebrannt ist in dieser Nacht dagegen ein auf einer Parkbucht vor einem Wohnhaus abgestellter Kleintransporter. Als die sofort alarmierte Feuerwehr gegen 4.25 Uhr vor Ort eintraf, hatte auch ein neben dem Van geparkter Kleinwagen durch die Hitze bereits Feuer gefangen. Allein den Schaden an diesen beiden Fahrzeugen bezifferte die Polizei auf rund 40 000 Euro.
Der Kleintransporter gehörte einem Mitarbeiter einer Spezialfirma zur Behandlung von Industrie- und Betonböden. Auch Werkzeug befand sich im Laderaum.
Noch können die Ermittler nicht mit Sicherheit sagen, an welchem der beiden Tatorte zuerst Feuer gelegt worden ist. Sie gehen aber davon aus, dass ein Zusammenhang besteht. Die Feuerspuren an dem in einer Garage abgestellten Wagen waren erst im Verlaufe des Vormittags erkannt und gemeldet worden.
Unter anderem ein lauter, explosionsähnlicher Knall hatte in der Nacht Bewohner aufgeschreckt, nachdem der Kleintransporter Feuer gefangen hatte. Während der Löscharbeiten war die zu dieser frühen Morgenstunde aber noch wenig befahrene Isnyer Straße vorübergehend gesperrt worden. Bis in die Mittagsstunden sicherten dann Experten der Kriminalpolizei an den beiden Tatorten verwertbare Spuren – kein leichtes Unterfangen, da wegen der Hitzeentwicklung vor allem von dem Lieferwagen nur noch das teilweise ausgeglühte Gerippe der Karosserie übrig war. Noch während der Ostertage war ein Absperrband der Polizei im Bereich der Wracks angebracht gewesen. Am Donnerstag hieß es dann, einem Abtransport stehe nichts mehr im Wege.