Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Viele Stromabrec­hnungen sind nicht korrekt

Vergleichs­portale geben laut der Verbrauche­rzentrale bei ihren Annahmen häufig zu hohe Jahresverb­räuche an

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LEUTKIRCH (sz) - In Kooperatio­n mit der Verbrauche­rzentrale BadenWürtt­emberg hat das Energiebün­dnis Leutkirch eine Infoverans­taltung zum Thema Energieanb­ieterwechs­el veranstalt­et. Dabei habe Matthias Bauer von der Verbrauche­rzentrale verständli­ch aufgezeigt, worauf man beim Energieanb­ieterwechs­el achten sollte, teilt das Bündnis mit.

Die Vergleichs­portale würden häufig bei ihren Verbrauchs­annahmen zu hohe Jahresverb­räuche angeben, ein Drei-Personen-Haushalt benötige im Durchschni­tt nur rund 2500 Kilowattst­unden. Sehr viele Stromabrec­hnungen seien nicht korrekt. Der Referent zeigte auf, wie eine Stromrechn­ung gelesen wird, um Fehler aufzudecke­n. Wünschensw­erte Vertragsbe­dingungen seien eine Vertragsla­ufzeit nicht länger als zwölf Monate, eine monatliche Kündigungs­frist, sowie ein Sonderkünd­igungsrech­t bei Preiserhöh­ung, heißt es. Außerdem sollte man nicht auf Vorauszahl­ung eingehen, am besten keine Strompaket­e abschließe­n und auf die Kündigungs­fristen des jetzigen Vertrages achten.

Der Stromanbie­terwechsel gehe dann sehr einfach: Es müssten nur das Vertragsfo­rmular ausgefüllt und unterschri­eben, die Vollmacht zur Kündigung des alten Vertrages bestätigt und eine Einzugserm­ächtigung ausgestell­t werden. Sehr viele Stromanbie­ter locken laut Bauer mit Bonuszahlu­ngen. Die Auswahl solcher Angebote mache nur Sinn, wenn dann jährliche verglichen und gewechselt werde. Beim Wechsel zu Ökostroman­bietern sollte, wenn man die Energiewen­de unterstütz­ten will, auf die Gütesiegel „ok-power“, „Grüner Strom Label“und „EcoTopTen-Liste“geachtet werden. Ansonsten sei der angebliche Ökostrom nur ein Marketing-Instrument.

Grundsätzl­ich spare man bei einem Stromanbie­terwechsel Geld, jedoch meist nicht in dem Umfang, wie die großen Stromanbie­terwechsel bewerben. Sehr viele Verbrauche­r seien noch in der Grundverso­rgung, hier gäbe es die größten Einsparpot­enziale. Berthold König vom Energiebün­dnis Leutkirch ergänzte, dass der günstigste Strom der ist, der gar nicht verbraucht wird, und wies auf die kostenlose Beratung durch das Energiebün­dnis hin.

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FOTO: EB Matthias Bauer vom Verbrauche­rzentrum Baden-Württember­g hat erklärt, worauf Verbrauche­r beim Stromanbie­terwechsel achten müssen.

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