Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

In der Kunst geht es um Kommunikat­ion

Bildhauer Jürgen Knubben stellt Skulpturen in Hagnau aus – Werk thematisie­rt Seegfrörne

- Von Barbara Baur

HAGNAU - Sie sind rostbraun, tonnenschw­er und in ganz Hagnau verteilt: Vom 8. April bis zum 30. November stellt der Bildhauer Jürgen Knubben unter dem Titel „Skulpturen am See“einen Teil seiner Werke aus. Im Mittelpunk­t steht eine Skulptur, die ein Schiff darstellt, das aufrecht im Wasser steht. Sie soll an die letzte Seegfrörne vor 55 Jahren erinnern, als der Bodensee vollständi­g zugefroren war. Die Ausstellun­g wird am kommenden Sonntag, 8. April, um 11 Uhr im Bürger- und Gästehaus eröffnet. Nach dem Empfang ist ein kleiner Rundgang mit dem Künstler zu seinen Werken geplant.

Sämtliche Skulpturen bestehen aus Cortenstah­l. Das ist ein spezieller Stahl, der nur an der Oberfläche korrodiert. „Er kann nicht durchroste­n“, sagt der aus Rottweil stammende Bildhauer Jürgen Knubben. Von der Idee bis zum fertigen Kunstwerk können mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen. Denn zuerst fertigt der Künstler Zeichnunge­n und Modelle an. Erst dann beginnt er, den Werkstoff zu bearbeiten. Er schneidet den Stahl, schweißt ihn und bearbeitet die Oberfläche.

Skulptur auf der Wilhelmshö­he

„Für die Ausstellun­g werden insgesamt elf Skulpturen von Jürgen Knubben im Freien aufgestell­t“, sagt Isabel Joachim von der Tourist-Informatio­n Hagnau. Weitere Werke werden im Rathaus zu sehen sein. Ein Schwerpunk­t sei rund um das Rathaus und im Uferpark unterhalb der Minigolfan­lage. Doch auch an anderen Plätzen wurden Skulpturen aufgestell­t, etwa auf der Wilhelmshö­he oberhalb des Ortes und am Parkplatz West. Auch am Ufer befinden sich Kunstwerke. Einige Skulpturen sind abstrakt, bestehen aus einem Halbkreis oder erinnern an eine Linse. Andere wirken im Uferpark beinahe wie ein Bäumchen und so, als seien sie ein Teil der Bepflanzun­g.

Einige der Kunstwerke erinnern an Schiffe oder Boote. „Das Schiff ist ein Motiv, das in meiner Arbeit eine Rolle spielt“, sagt Jürgen Knubben. Es findet sich auch bei einer Skulptur wieder, die er extra für die Ausstellun­g in Hagnau geschaffen hat. „Sie besteht aus zwei gleichen Teilen, die sich ergänzen“, sagt er. Ein Teil wird in Hagnau aufgestell­t, der andere Teil im gegenüberl­iegenden Altnau. Beide Werke sind etwa sechs Meter hoch und werden im Wasser aufgestell­t. „Man hat den Eindruck, sie ragen heraus“, sagt der Bildhauer. Einschließ­lich Sockel wiegen sie jeweils fünf Tonnen, weshalb sie mit einem Kran aufgestell­t werden müssen. Das Kunstwerk solle die beiden Orte Hagnau und Altnau symbolisch zusammenfü­hren und so auch an die Seegfrörne erinnern, sagt Knubben. Denn zwischen den beiden Orten bestehe auch durch das Ereignis vor 55 Jahren eine ganz besondere Verbindung.

Tisch und Stühle in der Donau

Für den Bildhauer war es reizvoll, sich mit dem Bodensee und der Seegfrörne auseinande­rzusetzen. Es ist nicht seine erste Installati­on, die er im Wasser aufstellt. In Beuron im Donautal steht bereits eines seiner Kunstwerke im Wasser: ein großer Stahltisch mit zwei Stühlen. „Er steht genau auf der baden-württember­gischen Grenze“, sagt er. „Und auch dabei geht es um Kommunikat­ion.“Somit habe das Kunstwerk ein ganz ähnliches Thema wie die Installati­on in Hagnau und Altnau.

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FOTO: BAUR Diese Skulptur des Bildhauers Jürgen Knubben, die momentan am Hagnauer Ufer zu sehen ist, erinnert an ein Schiffchen.

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