Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Fluch ist längst Geschichte

Auswärtsbi­lanz war lange kläglich, nun dreht der VfB auf

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STUTTGART (dpa) - Mario Gomez mag Auswärtssp­iele. Seine sechs Tore seit der Rückkehr zum VfB Stuttgart hat der Nationalsp­ieler alle in der Fremde erzielt, gegen den SC Freiburg und beim 1. FC Köln gelang ihm zuletzt jeweils ein Doppelpack. „Ich hätte nichts dagegen, wenn er so weiter macht“, sagte Trainer Tayfun Korkut vor der nächsten Auswärtsfa­hrt zu Borussia Dortmund am Sonntag (15.30 Uhr/Sky). Der Schwaben-Coach betonte aber auch: „Es ist auch nicht verboten, dass die anderen Tore schießen.“

Denn der VfB, mit 38 Punkten und zwölf Punkten Vorsprung auf den Relegation­splatz zwar rechnerisc­h noch nicht gesichert, aber doch der meisten Abstiegsso­rgen inzwischen entledigt, fährt mit Selbstvert­rauen zum Tabellendr­itten der Bundesliga. Der Anspruch und die Erwartung beim BVB sei „zu punkten. Wenn wir unsere Bilanz der letzten drei Auswärtssp­iele sehen, absolut auch mit einem gesunden Selbstbewu­sstsein“, sagte Korkut. „Wir haben da drei Siege gelandet hintereina­nder. Wir werden da auf jeden Fall konkurrenz­fähig sein.“

Noch vor wenigen Wochen wäre eine solche Ansage undenkbar gewesen beim VfB Stuttgart – schließlic­h gewann das Team unter Korkuts Vorgänger Hannes Wolf zwar das Heimspiel gegen Dortmund 2:1, aber keines der zehn Auswärtssp­iele. Die Ausbeute: ein Punkt. Korkut aber ist seit seinem Einstieg Anfang Februar zu Hause und auswärts ungeschlag­en. Seine Auswärtsbi­lanz: vier Spiele, drei Siege, ein Remis. „Das ist eine Phase jetzt. Davor gab es lange eine andere Phase. Wir haben es jetzt geschafft, dass wir auswärts und zu Hause punkten“, sagte Korkut und verzichtet­e darauf, Werbung in eigener Sache zu machen.

Ein Grund für die Serie ist wohl Korkuts Vorliebe für eine echte Stammelf. „Ich bin kein Freund der großen Experiment­e, vor allem nicht in der Phase, in der wir gerade sind“, sagte er. Selbstvers­tändlich ist daher, allerdings auch aus Mangel an echten Alternativ­en, dass Andreas Beck nach seiner Gelbsperre gegen den HSV wieder als Rechtsvert­eidiger dabei ist und mit den beiden Innenverte­idigern Benjamin Pavard und Holger Badstuber sowie Emiliano Insua die Viererkett­e bildet. „Aber vielleicht ändert sich davor was“, sagte Korkut und versuchte ein wenig Spannung zu erzeugen.

Eine Woche nach dem 0:6 der Dortmunder in München wollte Korkut nichts davon wissen, die Westfalen zu einem günstigen Zeitpunkt zu erwischen. „Das letzte Spiel nehmen wir nicht zum Maßstab. Wir könnten auch darüber reden, dass die letzten zwölf Spiele davor nicht verloren worden sind in der Liga.“

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FOTO: IMAGO Andreas Beck kehrt gegen den BVB auf den Platz zurück.

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