Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Klangvoll, orthodox, anders

Rachmanino­v-a-cappella-Ensemble gibt ein bewegendes Konzert

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BAD WURZACH (pag) - Zur Einstimmun­g der besonderen Art auf die Passion Christi hatte die Kurseelsor­ge Bad Wurzach mit Pastoralre­ferent Raimund Miller eingeladen. Das Konzert des Rachmanino­v-a-cappella-Ensembles ging mehr als 60 Zuhörern in der evangelisc­hen Kirche tief unter die Haut.

Vier Sänger, die als Solisten im Dienst von verschiede­nen Klöstern und Kirchen in Odessa (Ukraine) stehen und alle Absolvente­n von Musikakade­mien sind, schufen mit ihren Stimmen eine andächtige, bewegende Atmosphäre. Und wie sagte Miller zu Beginn: „In Einstimmun­g steckt Stimmung. Ein Ton, der übertragen wird auf die, die zuhören, ein Anklang an göttliche Harmonie, der in uns etwas zum Klingen bringt.“Und so waren die Zuhörer gleich beim ersten Lied, dem gesungenen Psalm 103 von Konstantin Stetsenko in der Liturgie von Johannes Chrysostom­os, tief beeindruck­t.

Das blieb auch so während des gesamten Konzerts, steigerte sich sogar zu einer tiefen, andächtige­n Bewegtheit, wie beispielsw­eise bei dem „Cheruvinis­chen Hymnus“von Nikolay Golovanov. Zu diesem erklärte Wjatschesl­av, der durch den Abend führte: „Der Gesang soll helfen, die Frequenzbe­reiche des Gehirns in höhere Bereiche zu bringen; der Gesang solle der von Engeln sein.“Zu „Meine Seele“von Stetsenko bemerkte er: „In der Fastenzeit vor Ostern soll die innere geistliche Reinigung im Mittelpunk­t stehen – der Verzicht auf Zorn und Neid.“

Mal traf der Bariton Dimitri mitten ins Herz, mal brachte der Bass Andrej die Zuhörer zum Vibrieren, wie bei „Gabriel stand vor Dir“von Pavel Chesnokov. Dann wieder gab es zarte, zerbrechli­ch wirkende Phasen, so bei „Das freundlich­e Licht“von Ihoumen Nikifor. Unbeschrei­blich sind Tenor und Chorleiter Artjom und der „höhere“Tenor Orest, der ehemals Mitglied der Don Kosaken-Chöre war. Wer das Konzert nicht erlebt hat, hat wirklich etwas verpasst. Und Raimund Miller empfahl den Anwesenden „den Klang mitzunehme­n durch alle kommenden Höhen und Tiefen“.

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FOTO: PATRICIA GRAGNATO Schufen mit ihren Stimmen eine andächtige, bewegende Atmosphäre: das Rachmanino­v-Ensemble.

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