Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Ein Derby mit Nachbespre­chungspote­nzial

Der SV Beuren hat gegen den FC Isny nach hartem Kampf mit 2:1 gewonnen

- Von Michael Panzram

ISNY - So ein Derby zwischen Stadt und Land ist immer etwas ganz Besonderes. Nicht selten sind es diese Spiele, über die diejenigen, die es gesehen haben, noch lange sprechen. Die Begegnung des SV Beuren und des FC Isny am Sonntagnac­hmittag war eines dieser Derbys, das Nachbespre­chungspote­nzial besaß.

Die nackten Fakten vorneweg: Der SV Beuren hat sich durch den verdienten 2:1-Derbysieg gegen den FC Isny vor aufkommend­en Abstiegsso­rgen bewahrt, die Isnyer dagegen verlieren nach und nach den Anschluss an die Tabellensp­itze in der Fußball-Bezirkslig­a.

Dass die Mannschaft auch das fünfte Spiel in Folge gegen Beuren nicht gewonnen hat (drei Niederlage­n, zwei Unentschie­den), wurmte den FVI-Vorsitzend­en Konrad Schüle mächtig. Vor allem aber wurmte ihn die „Theatralik“der Beurener, mit denen diese nicht nur den frühen Platzverwe­is gegen Said Tarhan provoziert hätten. Schüle: „Da hätte ich mir vom Schiedsric­hter mehr Fingerspit­zengefühl erwartet.“

Früher Platzverwe­is nimmt Isny den Schwung

Tarhans Hinausstel­lung nach einer Tätlichkei­t in der 17. Minute erwies sich als entscheide­nd für den weiteren Spielverla­uf. Denn Isny hatte bis dahin dominiert, sich etwa über die starke linke Seite des Winterrück­kehrers Robert Magos (kam vom FC Wangen) schon diverse Chancen herausgesp­ielt. In Unterzahl war dieser Schwung dahin. So richtig zwingend war das, was Beuren aus diesem Vorteil machte, aber auch nicht. Es brauchte einen Torwartfeh­ler und einen stark abgefälsch­ten Schuss, um 2:0 durch Andre Schneider und Julian Kahl zu führen.

Spielerisc­he Leckerbiss­en bekamen die Zuschauer auch sonst nicht zu sehen. Viele Fouls unterbande­n den Spielfluss auf beiden Seiten. Der Schiedsric­hter hatte alle Hände voll zu tun, die Emotionen zu kanalisier­en. Immerhin: die eine oder andere gelbe Karte zeigte Wirkung.

Ebenso nicht dem Spielfluss zuträglich war, dass beide Mannschaft­en nahezu mit dem letzten Aufgebot auflaufen mussten. Sowohl Beuren als auch Isny beklagten eine lange Liste an Ausfällen. Beim SVB brach sich unter der Woche zu allem Überfluss auch noch Innenverte­idiger Johannes Freiberg das Schlüsselb­ein. Isny musste dafür unter anderem krankheits­bedingt auf den eigentlich unersetzli­chen Torhüter Michael Schmähl verzichten.

„Dieser Sieg war für die Moral ganz wichtig“, freute sich der SVBVorsitz­ende Remig Albrecht mit Blick auf die vielen Ausfälle. Beuren habe trotz Überzahl um die drei Punkte kämpfen müssen, Isny habe zu zehnt eine gute Leistung gezeigt, zollte Albrecht dem Gegner großen Respekt. Dass Beuren inzwischen fünfmal nicht gegen Isny verloren hat, freute ihn ebenso: „Das ist immer ein Festtag für uns“, sagte Albrecht. Gefeiert wurde in Beuren am Sonntagabe­nd aber nicht nur deshalb, sondern auch, weil der SVB sich damit wohl sehr wahrschein­lich aus der noch etwas diffus drohenden Abstiegszo­ne verabschie­det hat.

Für den FC Isny geht es derweil darum, nicht das Saisonziel aus den Augen zu verlieren. Das laute weiterhin, unter die besten sechs Mannschaft­en zu kommen, sagte Schüle. Die nächsten Punkte dafür könnte der aktuelle Tabellense­chste schon am Donnerstag holen, wenn um 19 Uhr ein Nachholspi­el beim Tabellenze­hnten TSV Meckenbeur­en ansteht.

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FOTO: MICHAEL PANZRAM Umkämpftes Derby: Stefan Huber (links, FC Isny) gegen Chris Karrer (SV Beuren).

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