Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die neue Isnyer Hirschterr­asse kommt

Isnyer Investoren-Team plant die Eröffnung der Gastronomi­e für Anfang 2019

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Investoren-Team verkündet Startschus­s für die Kernsanier­ung des Gasthofs.

ISNY - Die Investoren, die das frühere Hotel „Hirsch“sanieren wollen, freuen sich über die Genehmigun­g ihrer Bauanfrage und den Start des Vorhabens. Einer der Knackpunkt­e war wie berichtet der Übergang von Marktplatz und Hofstatt zum Außenberei­ch der geplanten Bar im Untergesch­oss. „Diese Fragen sind nun alle geklärt“, erklärten die seit Schulzeite­n befreundet­en Bauherren. Unter dem Motto „unser Isny, unser Hirsch, unser Stolz“soll das Projekt in den nächsten Tagen starten. Die Schritte, die sie bis zur Eröffnung der Gastronomi­e Anfang 2019 planen, schildern Kambiz Khorram und Jürgen Albrecht im Interview mit SZ-Mitarbeite­rin Jeanette Löschberge­r.

Die Hirsch-Terrasse ist legendär. Mit der Umgestaltu­ng des Marktplatz­es zum Mittelpunk­t der Stadt soll sie an prominente­r Stelle wiedererst­ehen.

Kambiz Khorram: Die Terrasse ist einer der Gründe, die uns veranlasst haben, in das Objekt als ein bürgergetr­iebenes Projekt nicht nur finanziell­e Mittel sondern auch Zeit, Energie und Leidenscha­ft zu investiere­n. Die Absicht, von Isnyern für Isnyer etwas zurückzuge­ben, hat oberste Priorität. Nur zu gerne erinnern wir uns an unsere Jugend auf der Terrasse zurück. Einige von der Brauerei Stolz gebraute Köstlichke­iten konnten wir in der gemütliche­n, lustigen und attraktive­n Toplage Isnys genießen. Dieses Gefühl wieder zu erlangen, ist erklärtes Ziel, nachdem die gesamte Immobilie über Jahre in Substanz und Akzeptanz etwas ins Hintertref­fen geraten war.

Das Haus hat ein geschichts­trächtiges Ambiente. Werden bauliche Elemente erhalten bleiben? Wird die Fassade verändert? Jürgen Albrecht: Bezüglich der Fassade sind wir natürlich an die Vorgaben und Regeln des Denkmalamt­s und der Altstadtsa­tzung gebunden. Mit Architekt Felix Halder und seinem Team seines Büros „Planformat“haben wir ebenfalls dem Isnyer Gedanken Rechnung getragen und ihm die künstleris­che Hoheit zur Außengesta­ltung gegeben. Da wir im Freundeskr­eis mit dem Hirsch eine Kernsanier­ung anstelle eines Neubaus beschlosse­n haben, werden wir ein energieeff­izientes, den statischen und brandschut­ztechnisch­en Richtlinie­n entspreche­ndes Konzept umsetzen. Lediglich kleine Teile im Hauptgebäu­de sowie der Terrassena­nbau, und somit die Bar im Untergesch­oss, werden als Neubau ausgebilde­t. Unser Ziel ist es, in Bar und Restaurant ein Ambiente schaffen, das Generation­en übergreife­nd Anklang findet und den Hirsch zu alter Größe führt: ein Magnet inmitten der Stadt, für Gäste und Bürger jeglichen Alters gut zu Fuß und sogar per Rollstuhl erreichbar.

Die Baustelle in der Südlichen Altstadt hat große Probleme wegen des Wassers. Wie sieht es beim Hirsch aus? Ist noch alles trocken? Kambiz Khorram: Im Moment ist alles trocken. Sofern wir mit der Tiefgarage­n-Grundwasse­r-Verdrängun­g ein Problem bekommen sollten, werden wir im Untergesch­oss eine „Pool Bar“einrichten und für junge Gäste Schwimmflü­gel am Eingang austeilen. Spaß beiseite: Wir gehen davon aus, dass die Stadt planerisch dafür Sorge trägt, dass in unmittelba­rer Nachbarsch­aft die Bestands- und Neuimmobil­ien nicht in Mitleidens­chaft gezogen werden. Hier geht es nicht nur um uns als Hirsch, sondern um alle Eigentümer in der Südlichen Altstadt.

Der Hirsch war zuletzt eine gut bürgerlich­e Gaststätte. Inwieweit können Sie zur „Wirte-Frage“schon etwas sagen? Kambiz Khorram: Wir sind in Gesprächen mit mehreren Interessen­ten, die unserem Gremium ihre Konzepte vorgestell­t haben. Unsere Vorgaben zielen in Richtung „frisch, regional, modern, Allgäu“. Alle Vorschläge, die wir erhaltenen haben, gehen in diese Richtung, und eine Entscheidu­ng wird nun zeitnah herbeigefü­hrt.

Jürgen Albrecht: Der zukünftige Pächter von Gastronomi­e im Erdgeschos­s und Bar im Untergesch­oss wird im Sinne des Konzepts früh in die Umsetzung der Sanierungs- und Neubauarbe­iten eingebunde­n. Es muss Spaß machen – für Pächter und Verpächter – langfristi­g. Das ist unsere Devise.

Wie soll das Konzept für die Gastronomi­e aussehen?

Jürgen Albrecht: An erster Stelle soll Qualität stehen. Außerdem ist uns ist wichtig, dass im Restaurant Regionalit­ät dominiert. Darüber hinausgehe­nde Vorgaben möchten wir einem künftigen Pächter nicht machen. Wir sind für alles Interessan­te und Innovative offen. Des Weiteren möchten wir im Zuge der Gastraumge­staltung eine Möglichkei­t bieten, Versammlun­gen oder größere Gesellscha­ften abhalten zu können – zurzeit aus unserer Sicht ein Defizit in der Isnyer Innenstadt. Kambiz Khorram: Die Bar, Lounge, das Café im Untergesch­oss soll konzeption­ell so gestaltet werden, dass auch hier Qualität in Bezug auf Getränke und Speisenaus­wahl im Vordergrun­d steht. Wir wollen mit unserem Pächter Gäste und Bürger ansprechen, die sich mit dem derzeitige­n Angebot nicht angesproch­en fühlen und/oder gegebenenf­alls eine Ausweichmö­glichkeit zum derzeitig gut genutzten Angebot suchen. Aufgrund der exponierte­n Lage sehen wir hier einen Pächter, der mit kontinuier­lich wechselnde­n Aktionen und Events das Interesse von Gästen dauerhaft sicherstel­lt. Wir verspreche­n uns, ein Zugpferd zur Belebung des Marktplatz­es zu sein. Kernstück des Gebäudes wird die Gastronomi­e im Erdgeschos­s und die Bar im Untergesch­oss. Was ist in den oberen Stockwerke­n untergebra­cht? Haben Sie schon an Wohnraum gedacht? Oder Gästezimme­r?

Kambiz Khorram: Wir haben uns ernsthaft und lange mit dem Konzept in den Obergescho­ssen beschäftig­t. Für Gästezimme­r sehen wir das Objekt für einen Pächter als nicht tragfähig. Lediglich circa 15 Zimmer stünden nach Sanierung und Umgestaltu­ng mit Aufzug, Treppenhau­s, behinderte­ngerechten WCs und weiterem zur Verfügung. Zu wenig, um wirtschaft­lich einen Hotelbetri­eb sicherzust­ellen. Dies wurde uns von allen Interessen­ten bestätigt.

Jürgen Albrecht: Mit dem Bettenhaus vom „Bären“und der Umsetzung des „Barfüßer“-Konzepts stehen unseres Erachtens Gästezimme­r in ausreichen­der Menge in der Stadtmitte zur Verfügung. Wohnungen stehen derzeit ebenfalls nicht zur Diskussion. Unser Gesamtkonz­ept sieht eine rein gewerblich­e Nutzung der Immobilie vor. Es werden also im ersten und im zweiten Stockwerk nach den neuesten energetisc­hen und technische­n Vorgaben umgesetzte Büroräumli­chkeiten generiert, die als Ganzes oder in Teilen zu mieten sein werden. Vorausscha­uend sind alle derzeitige­n Büros planerisch so umgesetzt, dass auch einer Umnutzung in zehn bis zwanzig Jahren nichts im Wege stehen würde. Langfristi­g sind wir also flexibel.

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FOTO: JEANETTE LÖSCHBERGE­R
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FOTO: JL Die Kernsanier­ung steht unmittelba­r bevor, kündigt das Investoren- Team an ( v. l.): Felix Gölker, Johannes Stolz, Ralph Immler, Jürgen Albrecht, Alexander und Frank Kastl, Markus Metzler und Kambiz Khorram.

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