Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hälfte der Jugendlich­en glaubt an einen Gott

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TÜBINGEN (dpa) - Rund die Hälfte der Jugendlich­en in Baden-Württember­g glaubt an einen Gott. Das geht aus einer repräsenta­tiven Studie Tübinger Religionsp­ädagogen zur Haltung von Jugend zur Religion hervor, die am Donnerstag vorgestell­t wurde. 52 Prozent glauben an Gott, 11 Prozent sind unentschie­den, 37 Prozent geben an, nicht an Gott zu glauben. Der Kirche stehen Jugendlich­e mitunter kritisch gegenüber, wie die Ergebnisse zeigen. „Die Institutio­n hat für die Jugendlich­en eher wenig Bedeutung“, sagte Mitautor der Studie und Leiter des evangelisc­hen Instituts für berufsorie­ntierte Religionsp­ädagogik, Friedrich Schweitzer. 58 Prozent meinen, dass sich die Kirche ändern müsse, wenn sie eine Zukunft haben will.

Evangelisc­he und katholisch­e Religionsp­ädagogen der Universitä­t Tübingen haben im Oktober 2015 mehr als 7000 Schüler der elften und zwölften Klassen sowie aus dem ersten Lehrjahr an Berufschul­en im Ethik- und Religionsu­nterricht befragt. Um zu sehen, wie sich die Einstellun­g zum Glauben beim Erwachsenw­erden verändert, wurden 2017 dieselben Schüler noch einmal befragt. „Eine Studie in dieser genauen, repräsenta­tiven Form gab es noch nie“, sagte Schweitzer.

Was den Wissenscha­ftler überrascht hat: Jugendlich­e unterschei­den bewusst zwischen Glaube und Religion. 41 Prozent der Schüler bezeichnen sich als gläubig, aber nur 22 Prozent als religiös. „Das spricht für eine Verinnerli­chung und Privatisie­rung des Glaubens.“Im Lauf des Erwachsenw­erdens werde die Gläubigkei­t beibehalte­n.

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