Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Die Bedeutung der Prävention
FDP-Bundestagsabgeordneter Benjamin Strasser in der Überruh
BOLSTERNANG (sz) - Über die medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten der Reha-Klinik Überruh hat sich unlängst der FDPBundestagsabgeordnete Benjamin Strasser informiert. Neben einer Führung und Patientengesprächen stand der Austausch zu gesundheits- und sozialpolitischen Themen auf dem Programm, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gespräche mit Strasser führten Constanze Schaal, Geschäftsführerin der Rehazentren Baden-Württemberg, die Oberärzte Thomas Bösch und Igor Schkodkin, Dieter Beh, Leiter der Gesamttherapie, und Miriam Milz, kaufmännische Leiterin .
Strasser sei die intensive Arbeit skizziert worden, die hinter einer erfolgreichen Behandlung stecke, und wie wichtig diese sei, da akute oder chronische Erkrankungen die Betroffenen belasteten, weil sie sich gravierend auf ihr soziales und berufliches Leben auswirken.
Die Gesprächsteilnehmer unterstrichen laut Mitteilung die große Bedeutung der medizinischen Prävention und Rehabilitation, die auch von politischer Seite erkannt und durch das „Flexirentengesetz“nachhaltig gestärkt worden sei.
Strasser sagte: „Die demografische Entwicklung stellt uns vor große Herausforderungen: Wir werden immer älter, Lebenserwartung und Lebensarbeitszeit steigen an, Prävention und Rehabilitation unterstützen die Arbeitnehmer da- bei, gesund und fit durch das Arbeitsleben zu gehen.“
Hiervon würden nicht nur die Betroffenen profitieren, auch die positive volkswirtschaftliche Komponente sei offensichtlich. Denn: Viele Berufstätige könnten dank einer erfolgreichen Rehabilitation ins Arbeitsleben zurückkehren. Das vermeide oft Frühverrentungen, spare Kosten und wirke dem Fachkräftemangel entgegen. Ähnliches gelte für die Pflege, da jede zeitliche Verschiebung der Pflegebedürftigkeit Kosten senke.
Schaal betonte, dass das „Flexirentengesetz“ein wichtiger Schritt war: „Da es unter anderem Prävention, medizinische Rehabilitation, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie die Nachsorge zu Pflichtleistungen erklärt, ist seine Bedeutung enorm.“Sie wünsche sich seitens der Politik aber mehr Planungssicherheit und eine faire Finanzierung, die die Leistungsund Innovationsbereitschaft der Reha-Einrichtungen erhalte.
Abschließend seien sich die Gesprächsteilnehmer einig gewesen, dass bestehende Präventions- und Rehabilitationsangebote teilweise nur unzureichend genutzt würden, das komplizierte Antragsverfahren sei oftmals eine Hürde. Hier herrsche dringender Handlungsbedarf für alle Beteiligten: Leistungserbringer, Kostenträger und Politik.