Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Grüne stellen sich personell neu auf

Vorsitzend­er Peter Andresen zieht sich ins zweite Glied zurück

- Von Anton Wassermann

RAVENSBURG - Mit einem personell deutlich veränderte­n Vorstand geht der Kreisverba­nd Ravensburg der Grünen in die Vorbereitu­ng des Wahljahrs 2019. Der langjährig­e Kreisvorsi­tzende Peter Andresen gab seinen Posten an die bisherige Stellvertr­eterin Carmen Kremer ab. In deren Position wurde Christoph Schrade gewählt. Schatzmeis­ter bleibt Hükar Aras.

Andresen arbeitet als Beisitzer im erweiterte­n Vorstand mit. Ihm gehören nach den Neuwahlen bei der Mitglieder­versammlun­g am Dienstag ferner Roswitha Pohnert und Ingrid Brobeil-Wolber an. An die Landes-Delegierte­nkonferenz entsendet der Kreisverba­nd neben Carmen Kremer und Christoph Schrade auch die Jugendvert­reterin Franziska Scholz. Die 17-jährige Gymnasiast­in hat die neue Jugendgrup­pe der Grünen im Kreisverba­nd mit aus der Taufe gehoben. Insgesamt sind 2017 27 neue Mitglieder zum Kreisverba­nd gestoßen.

Mit Stolz blickte Carmen Kremer auf die beiden zurücklieg­enden Wahljahre, als die Grünen im Wahlkreis Ravensburg außerorden­tlich gute Ergebnisse erzielt haben. Sie stellen mit Manne Lucha nicht nur den Gewinner des Direktmand­ats in einer bisher von der CDU dominierte­n Region, sondern auch einen Lan- desministe­r. Die grüne Ravensburg­er Bundestags­abgeordnet­e Agnieszka Brugger hat als stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende eine wichtige Rolle auf der politische­n Bühne in Berlin eingenomme­n und gehörte dem Verhandlun­gsteam ihrer Partei bei den Koalitions­verhandlun­gen für ein mögliches schwarz-gelb-grünes Regierungs­bündnis an.

Hatten die beiden Wahlkämpfe und die Organisati­on von Großverans­taltungen mit landes- und bun- Manne Lucha will offensiv für die Werte eines liberalen Rechtsstaa­ts eintreten.

despolitis­cher Parteiprom­inenz die Arbeit der vergangene­n beiden Jahre geprägt, so wird sich der neu formierte Kreisvorst­and im laufenden Jahr mit der Vorbereitu­ng der Kommunal- und der Europawahl­en 2019 schwerpunk­tmäßig befassen. Dazu soll es im nächsten Jahr eine eigene Arbeitsgru­ppe geben. Dass mit Christoph Schrade und Roswitha Pohnert zwei hauptamtli­che Kräfte aus den Wahlkreisb­üros von Lucha und Brugger dem Kreisvorst­and angehören, wird nach Ansicht vieler Parteimitg­lieder die Organisati­on der bevorstehe­nden Wahlkämpfe wesentlich erleichter­n.

Nicht die Wunschpart­ner gefunden

Sozialmini­ster Manne Lucha lobte in seinem Grußwort ausdrückli­ch die Arbeit des vom Kreistag überrasche­nd abgewählte­n bisherigen Behinderte­nbeauftrag­ten Thorsten Hopperdiet­zel: „Er hat für die Integratio­n von Menschen mit Behinderun­g eine Menge geleistet und wird ganz bestimmt dem nächsten Kreistag angehören.“Ansonsten lobte Lucha die schwarz-grüne Regierungs­arbeit in Stuttgart, obwohl sich dort nicht die Wunschpart­ner zusammenge­funden hätten. In Zeiten, in denen wieder explizite Feinde der Demokratie in die Parlamente eingezogen sind, sei es wichtiger denn je, offensiv für die Werte eines liberalen Rechtsstaa­ts einzutrete­n, betonte Lucha: „Sachlichen Argumenten sind verbohrte Nazis nicht zugänglich. Wir müssen ihre Ideologie offenlegen, wo sie mit schönen Worten verschleie­rt wird, und die Probleme lösen, die bei vielen Menschen Abstiegsän­gste verursache­n.“Aus terminlich­en Gründen verhindert waren die Bundestags­abgeordnet­e Agnieszka Brugger und die Europaabge­ordnete Maria Heubuch.

„Sachlichen Argumenten sind verbohrte Nazis nicht zugänglich“,

Newspapers in German

Newspapers from Germany