Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
VfB Friedrichshafen will den wichtigsten nationalen Titel
Im Halbfinale treffen die Häfler Volleyballer am Sonntag zu Hause auf die Alpenvolleys
FRIEDRICHSHAFEN - Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen haben sich international aus der Champions League verabschiedet. Am Sonntag (14.30 Uhr) steht in der ZF-Arena das erste Play-off-Halbfinalspiel gegen die Alpenvolleys an. Im Modus „best of three“erreicht die Mannschaft das Finale, die zuerst zwei Spiele gewonnen hat. Nach den zwei Niederlagen in der Königsklasse gegen den polnischen Meister Zaksa stellt sich die Frage: Wie stabil ist die beste Mannschaft Deutschlands?
„Wir haben in allen Wettbewerben eine unglaubliche Leistung gezeigt. Die Mannschaft war 37 Spiele in Folge ohne Níederlage und nun muss sie gleich zwei verarbeiten“, sagt Trainer Vital Heynen. „Das erste Play-offSpiel am Sonntag wird für uns zur Findungsphase und deshalb ist es sehr schwer“, betont Heynen. Auch Volleyballprofis sind nur Menschen und wenn ein Team nach so vielen Siegen wieder verliert, dann sind alle gespannt, wie die Mannschaft reagiert. „Das bin ich auch“, meint Heynen.
20 Spiele, 20 Siege
Rückblende: Der VfB Friedrichshafen hat die deutsche Liga von Beginn an dominiert. Nach dem Supercup-Sieg gegen den Meister Berlin, rockte das Team auch in der Hauptrunde. Die Häfler gewannen alle 20 Spiele und hatten am Ende mit 60 Zählern die volle Punktzahl. 20 Siege, 60:9 Sätze: Die Bilanz ist beeindruckend. Der Tabellenzweite Berlin hatte 14 Punkte Rückstand. Selten haderte Heynen mit seiner Mannschaft. Nach den unnötigen Satzverlusten beim Letzten Solingen oder bei den Alpenvolleys, da verlor der VfB-Trainer schon mal die Fassung. „Das ist Quatsch, aber kein Volleyball“, sagte er bei den Alpenvolleys.
Aber diese Momente waren selten. Eher erlebte man den Trainer gut gelaunt und völlig überzeugt von seiner Mannschaft. „Ich galube, dass dieses Team in dieser Saison Großes vollbringen wird“, meinte er. National hat der VfB zwei Titel geholt. Nach dem Supercup im Oktober 2017 folgte Anfang März 2018 der Pokalsieg in Mannheim gegen Bühl. Und Bühl war im Viertelfinale auch der erste Playoff-Gegner des VfB. Zwei glatte 3:0Siege zeigten, wie stark die Häfler sind.
Nun muss sich die Mannschaft neu sammeln, sich konzentrieren für den nationalen Höhepunkt der Saison, die Meisterschaft. Der VfB Friedrichshafen will Deutscher Meister werden und die Spieler hätten auch diesen Titel verdient. Nur, andere Teams wollen den Häflern in die Suppe spucken. Im Halbfinale stehen neben den Häflern und den Alpenvolleys auch Meister Berlin und die United Volleys Rhein-Main. Die United Volleys wollen ins Finale und die Alpenvolleys hätten auch nichts dagegen. So gesehen müssen die besten beiden deutschen Teams Berlin und VfB sich auf harte Gegenwehr einstellen.
Wie stabil ist nun der VfB? „Wir werden sicherlich nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir haben bislang eine unglaubliche Saison gespielt und wollen uns nun mit dem wichtigsten Titel belohnen. Wir wissen um unsere Stärke“, sagte VfB-Außenangreifer David Sossenheimer nach dem Champions-League-Aus. Auch Vital Heynen ist überzeugt, dass die große Familie alles versuchen wird, um den Titel zu holen. „Unser Kader ist gut genug, um Deutscher Meister zu werden“, meint Heynen.
Sorgen müssen sich die Fans sicherlich nicht machen, denn die Mannschaft hat bis zu diesem Zeitpunkt trotz der beiden Niederlagen gegen Zaksa in der Champions League immer gute Lösungen gefunden. Wie sagte vor ein paar Wochen Libero Markus Steuerwald: „Ich bin auch gespannt, wie sich eine Niederlage auf unser Gemüt auswirken wird. Aber, wenn ich ehrlich bin, mache ich mir keine Sorgen.“