Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bauplätze in Argenbühl fehlen künftig
Gemeinderäte informieren bei Bürgergespräch über aktuelle Projekte wie Löschwasser und Breitbandausbau
CHRISTAZHOFEN - Die Gemeinderäte der CDU und der Unabhängigen für die Menschen in Christazhofen, Enkenhofen, Göttlishofen und Siggen haben am Mittwoch zum Bürgergespräch eingeladen. Rund 30 Personen informierten sich über Projekte ihrer Teilgemeinden oder brachten selbst Themen vor.
Feuerwehr ist Thema
Zunächst ließ Gemeinderat Bernhard Albrecht, der selbst Feuerwehrmann ist, noch einmal alles das, was den Bereich Feuerwehr anbelangt, Revue passieren. Da war von der Notwendigkeit, in Argenbühl vier Standorte zu erhalten, ebenso die Rede wie von der technischen Ausstattung der Abteilung in Christazhofen und dem noch ausstehenden Zuschuss für zwei neue Fahrzeuge. Auf die Frage nach einer ausreichenden Versorgung mit Löschwasser antwortete Roland Sauter, der zuvor von Versammlungsleiter Armin Fehr als „zusätzlicher Gesprächspartner“willkommen geheißen worden war: „Im Außenbereich ist die Löschwasserversorgung aus dem öffentlichen Wassernetz oder anderen Gewässern oftmals nicht sichergestellt.“
Der Bürgermeister teilte mit, dass man in diesem Jahr noch in Zusammenarbeit mit einem Anwaltsbüro „die Liegenschaften anschauen wird“. Den betroffenen Eigentümern sollen dann rechtsverbindliche Bescheide zugeschickt werden, mit denen sie verpflichtet werden, „für eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser zu sorgen“.
Einen Überblick über den Stand der Baugebiete gab Gemeinderat Dieter Stach. Doch was er berichten konnte, war alles andere als erfreulich: „In Christazhofen-West gibt es 2020 sechs weitere Plätze, in Göttlishofen nur noch im Gewerbegebiet, aber keine mehr im Wohngebiet. Auch der Flächennutzungsplan kennt keine Reserven mehr und muss erst fortgeschrieben werden. Aber das braucht Zeit.“Hier fühlte sich der ehemalige Gemeinderat Werner Karrer auf den Plan gerufen. Er forderte: „Bleiben Sie am Ball, dass vor allen junge Leute bei uns bauen können. Sonst ist die Infrastruktur vor allem im Hinblick auf Schule und Kindergarten gefährdet.“Die Tatsache, dass in Siggen Plätze geplant sind, aber nur an Siggener vergeben werden sollen, rief im Saal Unmut hervor.
„Alle anderen können sich in Eglofs, Eisenharz und Ratzenried um einen Bauplatz bewerben“, hielt Bürgermeister Sauter entgegen und war sich sicher: „Es macht mehr Sinn, wenn man sich auf Orte konzentriert, wo eine Infrastruktur vorhanden ist.“
Nachdem Gabriele Popp und Manfred Warschke einen Überblick über das Thema „Argenbühl und Breitband“gegeben hatten, nannte Rathauschef Sauter die Versorgung in Siggen mit schnellem Internet „eine absolute Katastrophe“und benannte das nicht so leicht zu erreichende Ziel „Glasfaser für jedes Haus“eine „Herkules-Aufgabe“. Er versprach: „Wir sind hinterher.“
Das Projekt „Alt werden in Argenbühl“genießt in der Gemeinde seit Monaten besondere Aufmerksamkeit. Was während des „Bürgertischs“in Christazhofen erarbeitet wurde, berichtete Renate Vochezer. Ob man sich nun Treffpunkte mit und Hilfeleistungen von den Mitmenschen erhofft und die dafür nötige Koordinationsstelle, ob Möglichkeiten des barrierefreien Wohnens oder eine ausgeweitete Infrastruktur mit einer Arztpraxis und einem Fahrdienst-Angebot gewünscht ist – die Gemeinderätin stelle am Ende fest: „Es kann nicht alles von heute auf morgen umgesetzt werden.“
Verkehrsinseln gefordert
In der allgemeinen Diskussionsrunde wurde Norbert Meroth nicht müde, immer wieder auf Christazhofen als den Ort „mit dem meisten Verkehr“hinzuweisen. Er forderte dringend benötigte Abhilfe und schlug selber den Bau von Verkehrsinseln vor. „Vom Land wird eher weniger kommen“, war Bürgermeister Sauter überzeugt und wies noch auf einen anderen Schwachpunkt hin: „Der Fahrradweg von Ratzenried bis zum Ratzenrieder Bahnhof ist auch Landesaufgabe.“Hier wie da verlangte Max Singer: „Landtagsabgeordneter Raimund Haser muss herkommen. Schließlich gibt es in unserer Gegend gute CDU-Wahlergebnisse.“