Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ein begehrtes Wohnquartier
Elobau erhält Zuschlag für Areal in der Nähe der Marienhofsiedlung – Elf Anbieter reichten 13 Konzepte ein
LEUTKIRCH (heb) - Die Vorgabe der Stadt Leutkirch ist genau formuliert gewesen. Vor der Vergabe der Grundstücke „Wohnbauplatz 39/31“zwischen der Marienhofsiedlung und der Straße Öschweg im südöstlichen Bereich des Stadions sollten Interessierte nicht nur beim Preis ein gutes Angebot machen. Auch nach einem Konzept für die Bebauung des rund 2000 Quadratmeter großen Areals war gefragt, um ausreichend Wohnraum in verdichteter Bauweise zu schaffen. Und das optisch attraktiv. Den Zuschlag erhalten hat die Firma Elobau und als privater Bauherr dessen Geschäftsführer Michael Hetzer.
Elf Anbieter, 13 Konzepte: Schon die Sichtung der eingegangenen Bewerbungen in den Gremien der Verwaltung machte deutlich, dass die Lage als attraktiv eingeschätzt wurde. Anonymisiert gingen die Beschreibungen dann in den Gemeinderat, um fair entscheiden zu können. „Ziel war, eine auch städtebaulich attraktive Lösung an dieser Stelle zu finden“, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung.
„Natürlich gehört der Immobilienbau nicht zum Kerngeschäft der Firma“, sagt Bauherr Michael Hetzer. Die Planungen haben zwar begonnen, mit dem Spatenstich rechnet er aber erst für den Mai 2019. Ende September 2020 könnte das Projekt fertiggestellt sein. Für Michael Hetzer bestand die Motivation, diesen neuen Weg zu beschreiten, darin, „dass wir als Unternehmen stark wachsen, dass wir Mitarbeiter benötigen, die nicht unbedingt bei ihrem Start aus der Region kommen“.
Viele auch international tätige Firmen haben in den vergangenen Jahren unter dem Begriff „BoardingHouse“Vorkehrungen getroffen, neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Start bei ihrem neuen Arbeitgeber mit so einem Angebot entgegenzukommen. Die Idee verlagert sich zunehmend von den Ballungsgebieten auch in die wirtschaftlich aufstrebenden ländlichen Regionen.
In Stein gemeißelt, zu viele Details musste Mitbieter Michael Hetzer noch nicht einreichen, seien die Pläne zwar nicht. Aber eine Mischung aus kleinen Einheiten für Alleinstehende und größeren Angeboten für Familien seien geplant. Über Sozialräume oder einen gemeinsam nutzbaren Gartenbereich sollen diese auch untereinander Anschluss finden. Angeordnet werden sollen die Gebäude in einem Winkel, der zumindest teilweise noch den Blick in Richtung Süden durch eine bislang nicht bebaute Lücke ermöglichen soll.
Projektiert sind zweigeschossige Bauten mit 15 bis 17 Einheiten, die angestrebten reinen Wohnflächen reichen von 30 bis 90 Quadratmetern. Hetzer stellt aber auch klar, dass Mieter nicht ausschließlich von Elobau kommen müssten. Leerstände sollen angesichts der großen Nachfrage nach attraktivem Wohnraum auch in Leutkirch vermieden werden. Garantiert sei auch, dass das Projekt energetisch und ökologisch den aktuell höchsten Standards entsprechen soll. Alles andere wäre angesichts der mehrfach schon ausgezeichneten Neubauten der ElobauProduktionsstätten auch eine Überraschung.