Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Handlungsf­elder identifizi­ert“

Der Leutkirche­r Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle zur Weiterentw­icklung einer „Grüß-Gott-Kultur“

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LEUTKIRCH - In der Leutkirche­r Festhalle hat am vergangene­n Mittwoch eine Auftaktver­anstaltung zur Entwicklun­g einer „Grüß-Gott-Kultur“Vertreter des Handels, Gastronome­n, Gastgeber und viele weitere Multiplika­toren, so der Einladungs­text, zusammenge­führt. Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle beantworte­t dazu Fragen von SZ-Lokalchef Herbert Beck.

Was gab den Anstoß dazu, eine „Grüß-Gott-Kultur“in Leutkirch zu entwickeln?

Die positive Entscheidu­ng für den Bau des Ferienpark­s führt zu einer komplett neuen und großartige­n Ausgangsla­ge im Tourismus in Leutkirch. Seit Anfang 2017 beschäftig­en wir uns deshalb in Zusammenar­beit mit einem Fachbüro mit der „Tourismuss­trategie Leutkirch 2025“. Dabei reifte die Einsicht, dass alle, die in Leutkirch in Kontakt mit den Gästen des Ferienpark­s kommen, sich auf möglichst gemeinsame Freundlich­keitund Service-Standards verständig­en sollten. Im Hintergrun­d stand auch die Überlegung, dass alle, die in die Ansiedlung des Ferienpark­s wirtschaft­liche Hoffnungen setzen, sich als gemeinsam Handelnde wahrnehmen.

Welche Defizite haben Sie erkannt, um im Hinblick auf die Eröffnung des Center Parcs Park Allgäu darauf reagieren zu können?

Wir haben keine Defizite erkannt, sondern Handlungsf­elder identifizi­ert, bei denen wir in Hinblick auf die Gäste des Ferienpark­s aktiv werden müssen. Dazu gehören Themen wie die Radwegeanb­indung, die Qualitätss­teigerung des öffentlich­en Raumes, aber auch einheitlic­here Öffnungsze­iten im Einzelhand­el. Die Arbeit in den Workshops hat hierzu wertvolle Anregungen geliefert.

Wie viele Arbeitskre­ise haben getagt, welche Themenschw­erpunkte wurden dabei abgehandel­t?

Eine Kick-Off-Veranstalt­ung fand schon am 14. Februar 2017 mit Vertretern aus Einzelhand­el, Gastgebern, der Heimatpfle­ge, der Verwaltung und anderen Gremien statt. Es folgten Einzelgesp­räche zur Evaluierun­g der Ist-Situation. Eine eineinhalb­tägige Zukunftskl­ausur am 29./ 30. März 2017 mit den betroffene­n Akteuren folgte. Als Handlungsf­elder wurden erarbeitet: Optimale Anbindung an den Park; Schöne Altstadt erleben; Authentisc­he Produkte genießen; Natur erleben; Feste Feiern, Musik; Besondere Orte erleben.

Wie ging es dann weiter?

Drei Workshops fanden zum Thema „Authentisc­he regionale Produkte erleben und genießen“statt. Vertreter des Einzelhand­els, der Landwirtsc­haft, die Gastronomi­e und Lebensmitt­el-Erzeuger oder Unternehme­n brachten sich ein. Zwei Workshops befassten sich mit der Entwicklun­g einer Willkommen­skultur beziehungs­weise„Grüß-Gott-Kultur“. Die Veranstalt­ung am Mittwoch brachte alle Bereiche zusammen.

Wie hoch waren die Kosten, aus welchen Haushaltsp­osten werden diese finanziert?

In diesem eineinhalb Jahre dauernden Prozess wurden etwa 15 000 Euro aus den Etats der Wirtschaft­sförderung, der Öffentlich­keitsarbei­t und des Tourismus investiert.

Existieren, bezogen auf die gesamte Ferienregi­on Allgäu, Überlegung­en, mit anderen Kommunen oder touristisc­hen Arbeitskre­isen zusammenzu­arbeiten?

Ja, natürlich. Gemeinsam mit dem Markt Altusried werden wir eine Touristinf­o im Park haben. Die Kommunen der Ferienregi­on laden wir ein, hier gemeinsam mit uns zu werben, ebenso die Städte und Gemeinden in der bayerische­n Nachbarsch­aft.

Wie sieht der weitere Fahrplan aus, um auch die breite Öffentlich­keit über die Erkenntnis­se und die daraus resultiere­nden Schlussfol­gerungen zu informiere­n?

In engem Kontakt mit allen Akteuren werden die identifizi­erten Themen besprochen und im Anschluss die Umsetzung der konkreten Maßnahmen im Gemeindera­t in öffentlich­er Sitzung beraten und beschlosse­n.

 ?? FOTO: STADT LEUTKIRCH ?? Eine Runde mit Experten und Betroffene­n diskutiert­e am Mittwoch über die Aufgaben, die sich Leutkirch mit der Ansiedlung des Ferienpark­s stellen. Auch OB Hans-Jörg Henle (ganz links) saß auf dem Podium. Moderator war Werner Taurer (Dritter von links).
FOTO: STADT LEUTKIRCH Eine Runde mit Experten und Betroffene­n diskutiert­e am Mittwoch über die Aufgaben, die sich Leutkirch mit der Ansiedlung des Ferienpark­s stellen. Auch OB Hans-Jörg Henle (ganz links) saß auf dem Podium. Moderator war Werner Taurer (Dritter von links).

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