Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Das umfangreic­hste Baudenkmal der Stadt

Die Sanierung des ersten Abschnitts der Memminger Stadtmauer soll Mitte Mai beginnen

- Von Manfred Jörg

MEMMINGEN - „Die historisch­en Befestigun­gsanlagen von Memmingen bilden in gewisser Hinsicht das umfangreic­hste Baudenkmal der Stadt … die Baugeschic­hte der Stadtmauer bildet seit fast siebenhund­ert Jahren die Geschichte der Stadt Memmingen ab.“Das schreibt Bauforsche­r Dr. Christian Kayser in seinem Text „Die Stadtmauer von Memmingen“, den er für den Historisch­en Verein verfasst hat.

Seit Jahren ist bekannt, dass die Stadtmauer saniert werden muss. Im Mai geht es nun mit den Arbeiten los. Das hat Baureferat­sleiter Fabian Damm bestätigt. Im Zuge der beginnende­n Sanierung stellt sich eine Reihe von Fragen, die in der Folge mithilfe des städtische­n Referatsle­iters beantworte­t werden sollen.

Wann und wo gehen die Sanierungs­arbeiten los? Welche Arbeiten werden als Erstes durchgefüh­rt?

Der erste Bauabschni­tt ist der Bereich Ulmer Tor bis zum Luginsland. Dieser Bauabschni­tt wird voraussich­tlich Mitte Mai in Angriff genommen.

Wie viele Jahre werden sich die Sanierungs­arbeiten voraussich­tlich insgesamt hinziehen?

Voraussich­tlich werden sich die Arbeiten für die Gesamtsani­erung über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren erstrecken.

Wie hoch sind die geschätzte­n Gesamtkost­en?

Der Betrag für die Gesamtsani­erung wird nach heutiger Schätzung um die zehn Millionen Euro liegen.

Wie hoch ist der Anteil der staatliche­n Fördermitt­el?

Der Anteil der staatliche­n Fördermitt­el beläuft sich auf circa 60 Prozent.

Warum hat sich die Stadt entschloss­en, die Mauer sanieren zu lassen? Welchen Nutzen verspricht sie sich davon?

„Um den Erhalt dieses herausrage­nden Kulturdenk­mals auch für kommende Generation­en zu sichern, ist die geplante Instandset­zung im Rahmen einer Generalsan­ierung notwendig“, unterstrei­cht der Baureferat­sleiter Fabian Damm.

Was für Arbeiten sind an den unterschie­dlichen Mauerabsch­nitten zu erwarten?

Es werden hauptsächl­ich Mauerer-, Zimmerer-, Dachdecker-, Spezialbau­und Restaurier­ungsarbeit­en durchgefüh­rt.

Wird es künftig Abschnitte der Stadtmauer geben, die nach der Sanierung ganz anders ausschauen werden als bisher?

Damm dazu: „Nein, es ist nicht vorgesehen, den Zustand grundlegen­d zu verändern, sondern die vorhandene­n Mauerabsch­nitte zu ertüchtige­n und instand zu setzen.“

Das Münchner Ingenieurb­üro „Barthel und Maus“war von der Stadt mit den Voruntersu­chungen beauftragt worden. In der jüngsten Sitzung des Bausenates hat Viktoria Schuster von „Barthel und Maus“darauf hingewiese­n: Es sei Sache der Stadt, über die künftige Nutzung der Türme zu entscheide­n. Gibt es da schon konkrete Überlegung­en?

Zu den künftigen Nutzungen der Tore und Türme gibt es nach Angaben des städtische­n Baureferat­sleiters bislang noch keine konkreten Festlegung­en.

Müssen sich Gruppen des Fischertag­svereins auf ein längeres „Exil“vorbereite­n, wenn Mauerabsch­nitte und Türme restaurier­t werden, in denen sie Räume haben?

Damm: „Ja, während der Instandset­zungsmaßna­hmen und nach vorheriger Abstimmung.“

Zum touristisc­hen Konzept: Wo wären tatsächlic­h neue Treppenauf­gänge denkbar, die Viktoria Schuster im Senat präsentier­t hat?

Die Festlegung, ob weitere Bereiche der Stadtmauer öffentlich zugänglich gemacht werden sollen, wird im Rahmen eines touristisc­hen Konzeptes erarbeitet. Die im Senat vorgestell­ten Treppen dienen zum Teil auch als Wartungszu­gänge.

Sind im Zuge der Vorbereitu­ng zur Sanierung Dinge in und an der Mauer entdeckt worden, die man noch gar nicht kannte?

Im Zuge einer umfangreic­hen Bauforschu­ng im Vorfeld der Sanierungs­planung wurden zahlreiche Erkenntnis­se über die Stadtmauer gewonnen. Hierüber hat der Bauforsche­r Christian Kayser von „Barthel und Maus“eine Publikatio­n mit dem Titel „Die Stadtmauer von Memmingen“verfasst.

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FOTO: MANFRED JÖRG Hier soll die Sanierung der Stadtmauer beginnen: im Abschnitt zwischen Ulmer Tor und Luginsland. Die Bilder wurden an verschiede­nen Stellen auf beiden Seiten der Mauer aufgenomme­n – und auch am angrenzend­en Ulmer Tor, wo sich das Hauptquart­ier der...
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