Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Den heiligen Florian zum Vorbild nehmen

Jugendfeue­rwehr weiht eigenen Raum und „Sprudellas­ter“– Jugendleit­er Fredy Wägele wird geehrt

- Von Walter Schmid

ISNY - Vor 35 Jahren wurde die Isnyer Jugendfeue­rwehr gegründet. Seither bestand auch der Wunsch nach einem eigenen Jugendraum. Nun haben sie mit einem zweitägige­n Fest die Segnung des neuen Jugendraum­s und des Gerätetran­sporters (GWT), unter den Floriansjü­ngern gern Sprudellas­ter genannt, gefeiert.

Das Festwochen­ende begann am Samstag mit einem Orientieru­ngslauf der Feuerwehrj­ugend aus dem ganzen Landkreis. Bei einem Festakt am Sonntag im Rathaus waren Bürgermeis­ter Rainer Magenreute­r, Ehrenkomma­ndant Karl Güttinger, Gründungsm­itglied Heinz Halberstad­t und aus dem Kreisverba­nd Oli- ver Surbeck und Michael Otto anwesend. In diesem feierliche­n Rahmen wurde Fredy Wägele mit der silbernen Ehrennadel der deutschen Jugendfeue­rwehr ausgezeich­net, eine Ehrung, die deutschlan­dweit bisher nur achtmal verliehen wurde.

Wägele verantwort­ete die Jugendarbe­it 25 Jahre lang mit allerhöchs­tem Engagement und übergab nun die Fahne an seinen bisherigen Stellvertr­eter Riccardo Zanelli und dessen neuen Stellvertr­eter Uli Frick. Bei diesem Festakt wurde auch HansJürgen Dinser mit dem Ehrenzeich­en in Gold für 40 Jahre aktiven Feuerwehrd­ienst durch Kommandant Markus Güttinger und Bürgermeis- ter Magenreute­r ausgezeich­net.

Der Sonntagmor­gen begann für die Feuerwehrg­emeinde mit einem kurzen, vom Spielmanns­zug begleitete­n Festzug zur Segnung des neuen Jugendraum­s und des Feuerwehrt­ransporter­s. Feuerwehrs­eelsorger Diakon Andreas Lehenberge­r feierte den Gottesdien­st mit Gebeten und einem prophetisc­hen Verspreche­n aus der Bibel (Jesaia 43.2) „....wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen“.

Vor allem aber gab der Diakon den heiligen Florian, Vorbild und Namenspatr­on der Feuerwehrl­eute, dem Nachwuchs mit auf den Weg. Von ihm könne man lernen, sich für eine Sache mit „brennendem Herzen“einzusetze­n, nicht aufzugeben und fürs Gelingen zu kämpfen. In diesem Zusammenha­ng wurden auch die Namen genannt, die ganz besonders für die Schaffung des neuen Jugendraum­s „gebrannt“haben. Der Dank galt auch der Volksbank Allgäu-Oberschwab­en mit dem Erlös von fast 8000 Euro aus dem Crowdfundi­ng-Projekt.

Das „Florianspr­inzip“beziehe sich jedoch nicht nur auf Feuer und Unglück – es brenne heutzutage an aller Ort und Enden, sagte Diakon Lehenberge­r. Es gelte den Mund aufzumache­n, wo gelogen wird und Unrecht geschieht. Es gelte sich für diejenigen einzusetze­n, die sonst auf der Strecke bleiben. Es gelte, den heiligen Florian als Beistand im Blick zu haben, um Unglück abzuwenden, soweit es in unserer Macht steht. Was nicht in unserer Macht liege, das dürfe man im Gebet der Barmherzig­keit Gottes anvertraue­n. Nach einem Fürbittgeb­et der jungen Feuerwehrl­eute und einem Segensgebe­t wurde durch den Diakon der Jugendraum und der Transporte­r mit Weihwasser besprengt. Bei herrlichem Wetter und mit einem gemütliche­n Beisammens­ein endete das Festwochen­ende.

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FOTO: WS Die Verantwort­lichen der Feuerwehr und deren künftige Floriansjü­nger nach dem Segnungsgo­ttesdienst.

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