Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ehepaar Kurringer ist seit 50 Jahren liiert
Sybille Lenz hat Günther und Rita Kurringer zum Fest der Goldenen Hochzeit gratuliert
ISNY - Das „Kurringereck“ist während der Planungen und archäologischen Grabungen im Zusammenhang der Neubebauung der südlichen Altstadt ein stehender Begriff gewesen. Die Isnyer wussten, was damit gemeint war. Bis vor einigen Jahren befand sich nämlich an diesem „Eck“des Marktplatzes das Ladenlokal mit Wohnhaus der Traditionsmetzgerei und Familie Kurringer.
Günther Kurringer und Ehefrau Rita, geborene Führer, feierten nun am 8. Mai im Kreis ihrer drei Kinder und acht Enkel bei guter Gesundheit froh und dankbar das Fest ihres 50. Hochzeitstages. Dankbar, dass sie noch gesund sind, etwas unternehmen zu können, und vor allem auch für ihre Enkelkinder da sein zu können. „Als Oma und Opa hat man mit den Enkeln wenig Arbeit, aber eine arge Freude an ihnen.“Sybille Lenz besuchte in Stellvertretung des Bürgermeisters das Ehepaar an ihrem Festtag und überbrachte die Glückwünsche der Stadt mit Blumen und Geschenk, sowie eine Urkunde des Ministerpräsidenten.
Günther Kurringer stammt aus einer 150 Jahre alten Isnyer MetzgerDynastie. Zusammen mit seinen beiden Brüdern Hans-Walter und Reinhard hatte er die große Traditionsmetzgerei vom Vater übernommen und weitergeführt. Die Zuständigkeiten haben sich die Brüder aufgeteilt. Günther war Chef und Meister der Produktion. Zeitweise führten sie allein in Isny drei Geschäfte und belieferten insgesamt knapp 20 Filialen zwischen Ulm und Bodensee.
Bis in die 60er-Jahre wurde am Kurringereck „geschafft“, dann noch rund 20 Jahre in der neuen Produktionshalle zwischen Weißlandstraße und Lindauer Straße. „In so einen Betrieb muss eine junge Frau hineinpassen, sie muss mitziehen – und mit meiner Rita hat es prima gepasst“, meint Günther Kurringer. Aber es hätte trotzdem Jahre gedauert, bis sie endlich heirateten.
Er sei ein evangelisches Urgestein der Freien Reichstadt Isny, die Braut katholisch, und das sei damals eher eine seltene, geradezu unerlaubte Mischung gewesen. Es sei schwierig gewesen, die Eltern zur Zustimmung zu bewegen. Die Eltern hätten dann irgendwann nachgegeben, weil das angestrebte Bündnis doch nicht aufzuhalten war, gesteht Ehefrau Rita. Gerne gehen sie sonntags gemeinsam in die Nikolaikirche zum Gottesdienst. „In die Kirche geht man zum Danke sagen“, und wenn man aus diesem Grund in die Kirche gehe, dann spiele die Konfession keine entscheidende Rolle mehr, so die Überzeugung der beiden.
Als junger Kerl sei er Gründungsmitglied des Posaunenchors gewesen. Sie hätten damals jeden Sonntagmorgen um sieben Uhr einige Kirchenchoräle vom Dach des Eckhauses gegenüber des Rathauses gespielt. Als Isnyer Urgestein ist der Ehemann auch Mitglied in zahlreichen Vereinen und gerne noch bei Festen und Versammlungen dabei.
Zu Kurringers Lebensleistung gehört auch sein ehrenamtlicher Einsatz bei der Feuerwehr Isny über vier Jahrzehnte – bis er zum Ehrenmitglied ernannt wurde und sich dann der Seniorengruppe angeschlossen hat.