Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gabi Häfele springt im Notfall ein
Ziegelbacherin ist eine der wenigen Betriebshelferinnen, die es gibt
ZIEGELBACH - Gabi Häfele aus Ziegelbach ist eine von wenigen Betriebshelferinnen, die bei Notfällen im landwirtschaftlichen Bereich nicht nur im Haushalt eingesetzt werden kann, sondern auch gleichzeitig Stall- und Hofarbeiten übernimmt.
Angestellt ist die 61-Jährige, die früher lange Zeit mit ihrer Familie eine eigene Landwirtschaft in Ziegelbach hatte, seit vielen Jahren beim Maschinenring Württembergisches Allgäu. Als ihr Sohn den Milchviehbetrieb aufgab, beschloss Häfele, künftig als Betriebshelferin zu arbeiten. Und das nicht nur im hauswirtschaftlichen Bereich der landwirtschaftlichen Anwesen, sondern auch bei Stall-, Feld- und Hofarbeiten.
So reist die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin ständig im Ländle umher, um dort in meist familiengeführten Unternehmen ihren Einsatz zu leisten, wo Landwirte oder deren Frauen durch Unfall oder Krankheit für längere Zeit ausfallen. Und sie macht es einfach gerne: „Das ist einfach mein Traumjob – ich kann soziale Kontakte knüpfen, mein Beruf ist ziemlich vielfältig, ich habe Umgang mit den Tieren und bin viel an der frischen Luft“, so Häfele.
In der Vergangenheit habe es noch nie eine Familie gegeben, bei der er es ihr nicht gefallen habe. Mittlerweile seien auch schon sehr viele gute Freundschaften aus ihrer Tätigkeit entstanden.
Zu ihren Aufgaben im hauswirtschaftlichen Bereich gehört neben Kochen, Waschen und Putzen auch die Kinderbetreuung. „Ich muss mich auf die Familien einstellen und nicht die auf mich, schließlich bin ich ja Gast bei denen“, so die Betriebshelferin. Im landwirtschaftlichen Bereich würden unter anderem Tätigkeiten wie das Füttern und Misten der Tiere sowie die Versorgung von Kälbchen gehören. Arbeiten mit großen Maschinen würde sie zwar im Notfall tätigen, habe aber großen Respekt davor. Erschwerend käme dazu, dass die Technik auf jedem Hof anders sei. „Ich habe halt einfach immer Angst, dass ich was kaputt machen könnte“, so die Allroundfrau.
„Sie kann alles tun und ist bereit, eine Kombi komplett alleine zu übernehmen“, sagt Andreas Bauhofer vom Maschinenring Württembergisches Allgäu, der erklärt, dass es nur wenige Betriebshelferinnen gebe, die im vollen Umfang den hauswirtschaftlichen Bereich sowie den landwirtschaftlichen Bereich gleichzeitig übernehmen. Dadurch sei die Koordination von kurzfristigen Einsätzen oftmals sehr schwierig. „Die Vermittlung ist teilweise schon eine gewaltige Herausforderung für uns, da wir meist niemanden so spontan bereit haben“, so Bauhofer, der sich über Bewerbungen freuen würde. Insbesondere seien Betriebshelfer im Winter gesucht, da es zu dieser Zeit krankheitsbedingt zu vielen Ausfällen komme.
Wer sich für eine Stelle als Betriebshelferin oder Betriebshelfer interessiert darf sich gerne bei Andreas Bauhofer oder bei Irmgard Natterer vom Maschinenring Württembergisches Allgäu unter Telefon 07561 / 4021 melden.