Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Computerne­rds bleiben 28 Stunden wach

Beim ersten Hackathon auf der MS Voralberg sind rund 200 Teilnehmer dabei

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Rund 200 Computerbe­geisterte waren am ersten Hackathon auf der MS Vorarlberg in der Vierländer­region Bodensee hartnäckig und ließen sich in ihrer ganz eigenen Mission nicht beirren. In 28 Stunden auf einem Schiff mit außergewöh­nlichen Projekten einmal rund um den See schippern: von Bregenz nach Konstanz, Romanshorn und wieder zurück. Von Schlaf konnte da vor lauter Spannung und Anspannung kaum eine Rede sein, wie das Bodensee Standort Marketing in einem Bericht schreibt.

Im Rahmen des Projekts „Bodenseemi­ttelstand 4.0“fand der Hackathon Anfang Mai auf dem Bodensee statt. Internatio­nal gemischte, funktionsü­bergreifen­de Gruppen erarbeitet­en innovative Konzepte mit prototypis­chen, digitalen Anwendunge­n. Kurz nachdem das Schiff den Bregenzer Hafen verlassen hatte, wurde geplaudert, gebastelt und gehackt. Beim großen Abschluss-Pitch an der HTL Bregenz präsentier­te jede Gruppe in rund 30 Sekunden ihre Projektres­ultate.

Von der Kaffeemasc­hine, die den Becher des Trinkers erkennt und das braune Getränk automatisc­h individuel­l nach dessen persönlich­em Geschmack zubereitet – über einen Sudoku-Roboter – bis hin zur Musik, die rein über das Gehirn durch Neuronenst­euerung zum Klingen gebracht wird. Es waren tatsächlic­h einige Dinge dabei, die im Lebensallt­ag Anwendung finden. Beeindruck­end sei die Präsentati­on eines Prototyps für einen Unterwasse­r-Roboter mit integriert­er Kamera gewesen. Aber auch ein Lichtexper­iment fand Anwendung, indem man mittels mehrerer „Freundscha­fts-Lampen“auf Entfernung durch die Einstellun­g einer bestimmten Lichtfarbe miteinande­r kommunizie­ren und Stimmungen übermittel­n kann. Auch ein Projekt für die Stadtwerke Konstanz wurde in Angriff genommen: Mittels eines Bildanalys­e-Tools wurden WebcamDate­n der Stadtwerke am Fährsteg Meersburg/Staad ausgewerte­t und Warteschla­ngen an diesem Fährsteg aufgezeigt. So könnte möglicherw­eise die Logistik und Fährplanun­g zukünftig besser im Blick behalten werden. Beim parallel auf dem Schiff laufenden Kinderhack­athon haben 15 Kids fleißig an einer Lösung gearbeitet, wie Boote aus Müll den Müll auf dem Wasser beseitigen können. Wer glaubt, dass es bei so einem Event nur „fachfremd“zugeht, wenn die „Nerds“sich zu einem Hackathon verabreden, der irrt sich also gewaltig. Auch in den Anlaufhäfe­n war während des Hackathon jede Menge los: Durch den außergewöh­nlichen Charakter der Veranstalt­ung wurden in die Anlaufhäfe­n Konstanz, Romanshorn und Bregenz zahlreiche Besucher gelockt, die den „Techies“bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut und in die einzelnen Projekte hineingesc­hnuppert haben.

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