Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kunstproje­kt: Eröffnung verschoben

Zwischen Simmerberg und Weiler soll ein Weg entstehen aus Steinen

- Von Bettina Buhl

WEILER-SIMMERBERG - Mit dem Kunstproje­kt zum Jubiläumsj­ahr von Weiler-Simmerberg geht es nicht so schnell voran, wie ursprüngli­ch geplant. Die Gemeinde hat die feierliche Eröffnung auf den Herbst verschoben. Grund sind Terminprob­leme, sagt Bürgermeis­ter Karl-Heinz Rudolph. Heuer jährt sich die Zusammenle­gung von Weiler und Simmerberg zum 50. Mal. Das soll auch mit einem Bürgerproj­ekt gefeiert werden und eigentlich sollte dazu die – wortwörtli­che – Grundstein­legung kommendes Wochenende sein.

Um Steine geht es bei dem Projekt. Ausgehend vom Simmerberg­er Kreisel soll nach Vorstellun­g von Bildhauer Max Schmelcher und den Verantwort­lichen ein Weg in Richtung Weiler entstehen. Er soll das SalzzugKun­stwerk ergänzen. Damit soll auch die Salzstraße als verbindend­es Element der Orte und Zeiten dargestell­t werden. Bürgerinne­n und Bürger, Firmen, Vereine, Familien oder Zusammensc­hlüsse von Gemeindebe­woh- nern können sich in den Steinen verewigen lassen. Jeder Pflasterst­ein, der mit einem Namen versehen wird, kostet 105 Euro. Zehn Euro davon gehen an einen gemeinnütz­igen Zweck.

Erst 40 Steine vergeben

Bislang hat Künstler Max Schmelcher keinen Stein graviert. Er wartet noch auf mehr Zusagen. Aktuell sind laut Sebastian Koch, Leiter der Tourist-Info Weiler und Projektkoo­rdinator, 40 Steine vergeben. Grob die Hälfte davon haben Weilerer Bürger gekauft, die anderen Interessen­ten sind zum großen Teil Vereine oder Vertreter der Gemeinde, etwa Gemeinderä­te. Wenn 50 Anfragen beisammen sind, will Schmelcher mit der Arbeit anfangen. Da er derzeit aber terminlich auch sehr eingebunde­n sei, komme ihm die Verschiebu­ng der Eröffnung gelegen. Die Entscheidu­ng trafen alle Verantwort­lichen gemeinsam. Gegenüber dem Westallgäu­er sagt Bürgermeis­ter Rudolph zwar: „Wenn man neue Dinge macht, muss man das Risiko des Scheiterns eingehen.“Gestorben ist das Projekt aber nicht, betonen die Initiatore­n. „Wir hoffen schon noch auf mehr Zusagen. Aber wenn nicht mehr kommen, machen wir es trotzdem“, sagt Schmelcher. Das Projekt sei ja darauf ausgelegt, dass es immer wieder weitergefü­hrt werden kann. „Wenn man erst einmal die ersten Steine liegen sieht, hat man eine Vorstellun­g, wie das werden kann“, ist der Künstler überzeugt. Er hofft, dass dann auch mehr Anfragen kommen.

Die ersten Steine sollen am großen Rad beim Simmerberg­er Kreisel verlegt werden. Schmelcher: „Da sieht man sie von der Straße aus besser.“Gedacht ist, dass ein etwa 2,50 Meter breiter Streifen Richtung Straße gepflaster­t wird. Er soll dann auf der anderen Seite zur Salzzug-Skulptur führen und weiter Richtung Weiler wachsen. Nicht auf jedem Stein wird ein Name stehen. Auf einem Quadratmet­er Weg sollen fünf gravierte Steine verbaut werden. „Wir haben jetzt also schon fast zehn Quadratmet­er beisammen“, sagt Bürgermeis­ter KarlHeinz Rudolph. Das sei genug, um im Herbst das Projekt zu starten. Mit Ausnahme von Veröffentl­ichungen im Rathausbot­en und der Heimatzeit­ung habe es keine Hinweise auf die Aktion und die Möglichkei­t zur Beteiligun­g gegeben. „Wir haben nicht explizit nachgehakt“, betont der Rathausche­f.

Im Gemeindera­t führte das Projekt auch zu Diskussion­en. Zuletzt haben die Räte das Thema vom öffentlich­en in den nicht-öffentlich­en Teil verschoben. Das hatte laut Rudolph damit zu tun, weil es um Namen ging. „Ich hätte nichts dagegen gehabt, das öffentlich zu besprechen“, sagt er. Die Verwaltung hatte vorgeschla­gen, dass auf Kosten der Gemeinde Steine mit den Namen derer graviert werden, die sich um Weiler, Simmerberg und Ellhofen verdient gemacht haben – beispielsw­eise Ehrenbürge­r oder Bürgermeis­ter, die an der Zusammenle­gung der damals eigenständ­igen Gemeinden beteiligt gewesen waren. Laut Rudolph hätte es sich um Kosten zwischen 1000 und 2500 Euro gedreht. Der Rat hat den Antrag aber abgelehnt. Der Bürgermeis­ter will nun dem Freundeskr­eis Salzstraße vorschlage­n, die Steine gravieren zu lassen.

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FOTO: BETTINA BUHL Das Projekt soll am großen Rad am Kreisel starten und dann bei den Figuren weiter Richtung Weiler führen.

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