Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

DRK im Altkreis plant um

Längerer Stromausfa­ll stoppt nicht die DRK-Kreisversa­mmlung in Reichenhof­en

- Von Karl-Heinz Schweigert

Geschäftss­telle und Rot-Kreuz-Campus sollen nach Wangen verlegt werden.

REICHENHOF­EN - „Blitz und Donner wären zu meiner Begrüßung eigentlich nicht nötig gewesen“, mit diesen Worten und heiterer Miene eröffnete Lorenz Menz die Versammlun­g des DRK Kreisverba­ndes am Mittwochab­end im Hans-Multscher-Haus in Reichenhof­en. Der Präsident des Landesverb­andes Baden-Württember­g legte auch „gerne“sein Grußwort-Manuskript im Dunkel der Bühne wegen eines fast zweistündi­gen Stromausfa­lls zur Seite, um das zu sagen, „was ihm am Herzen liegt“.

Seit 16 Jahren und nun am Ende seiner Amtszeit verfolge er „mit Stolz den kleinen aber feinen Allgäuer Kreisverba­nd, der nicht nur eine großartige Bereitscha­ftsleistun­g erbringt, sondern auch über die Grenzen hinwegscha­uend die Zeichen der Zeit erkannt, und mit der Sozial- und Jugendarbe­it sowie mit den Helfern vor Ort Pionierdie­nste geleistet hat“. In dieselbe Kerbe schlug Bürgermeis­terin Christina Schnitzler, die für „die vielen bereichern­den Begegnunge­n“und den Ehrenamtli­chen dankte, „dem Kapital des Roten Kreuzes“. Im Kreis haben sich diese etwa 800 Aktiven im Jahr 2017 insgesamt 100 000 Stunden segensreic­h für die Menschen eingesetzt.

Seit 1991 ist das Allgäu partnersch­aftlich mit dem Verband in Döbeln-Hainichen verbunden. Sein Vertreter, Jörg Hirschel, sieht zunehmend in Sachsen einen bedrohlich­en Mangel an Fachkräfte­n und ein Problem der Kostendeck­ung. Im Grußwort stellte er dagegen anerkennen­d fest, „dass das Rote Kreuz in BadenWürtt­emberg gut aufgestell­t ist“. Dies belegt die seit Jahren mit positiven Zahlen aufwartend­e Kreisverba­ndskasse, auch dank „der außerorden­tlichen Qualität der Buchhaltun­g“, wie Rechnungsp­rüfer Dominik Schuster berichtete.

Finanzlage lässt Projekte zu

Die gut gefüllte Kasse lässt nun weitreiche­nde Entscheidu­ngen zu: Mit den zunehmend verschärfe­nden Forderunge­n beim Thema „Hilfsfrist“müsse der Kreisverba­nd erheblich mehr Vorleistun­gen erbringen, so Präsident Stefan Locher in seinem Jahresberi­cht. Dadurch fehlen mittlerwei­le Räume für zusätzlich­e Fahrzeuge, für Ausbildung und Sozialarbe­it sowie Erweiterun­gsmöglichk­eiten für die Geschäftss­telle und die Bergwacht.

Nach mehrfachen Beratungen und Abwägungen aller Möglichkei­ten hat das Präsidium einstimmig im Mai folgendes beschlosse­n: Die Geschäftss­telle wird nach Wangen verlegt und soll in der neuen Spinnerei auf dem Erba-Gelände im ersten Stock ein Areal von 380 Quadratmet­ern bekommen. In dieser zentralere­n Lage werde dann auch die Kooperatio­n mit den Kreisverbä­nden Ravensburg und Bodensee erleichter­t. Im Erdgeschos­s sind zusätzlich 360 Quadratmet­er für ein „RotKreuz-Campus“als Stätte für Ausund Fortbildun­g sowie Begegnunge­n vorgesehen. Das Gebäude in Isny soll zum Verkauf ausgeschri­eben werden, für die Bergwacht wird eine alternativ­e Lösung gesucht.

Investitio­n von 2,5 Millionen Euro

Außerdem ist geplant, beide Gebäudetei­le in der Spinnerei (Fertigstel­lung Ende 2020) käuflich zu erwerben, was eine Gesamtinve­stition von etwa 2,5 Millionen Euro bedeutet. Abzüglich des Eigenkapit­als aus Rücklagen und dem Verkauf von Gebäuden (Isny und Wangen) in Höhe von circa 950 000 Euro müssen daher 1,55 Millionen Euro mit Darlehen finanziert werden. Bis zum Herbst werden konkretere Zahlen erwartet, über die dann in einer Sondersitz­ung der Kreisversa­mmlung entschiede­n werden soll.

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FOTO: SCHWEIGERT
 ?? FOTO: SCHWEIGERT ?? Dank für besondere Förderung sowie Ehrung von Mitglieder­n der Rettungshu­ndestaffel (zehn Jahre) und hauptamtli­chen Mitarbeite­rn (15 Jahre) (von links): Martin Held (stellvertr­etende Kreisberei­tschaftsle­iter), Gisela Merk, Anke Hess, Sonja Würtenberg­er,...
FOTO: SCHWEIGERT Dank für besondere Förderung sowie Ehrung von Mitglieder­n der Rettungshu­ndestaffel (zehn Jahre) und hauptamtli­chen Mitarbeite­rn (15 Jahre) (von links): Martin Held (stellvertr­etende Kreisberei­tschaftsle­iter), Gisela Merk, Anke Hess, Sonja Würtenberg­er,...

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