Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Forggensee: Aufstau verzögert sich weiter
Staudamm bei Roßhaupten ist noch nicht stabil genug, um den See zurückzuhalten
FÜSSEN - Der Aufstau des Forggensees verzögert sich länger als angenommen, da der Damm bei Roßhaupten noch immer zu instabil ist: Das teilte die Uniper Kraftwerk GmbH gestern Abend mit. Bisher ging die Betreiberfirma davon aus, dass der Forggensee aufgrund der Sanierungsarbeiten vier bis sechs Wochen später voll wird (wir berichteten) . Normalerweise beginnt die Schifffahrtssaison am 1. Juni. Nun ist klar: Es wird wohl noch länger dauern, bis ein Aufstau möglich ist. Denn Uniper kann nicht, wie geplant, in den nächsten Tagen mit dem Teilaufstau beginnen. Ziel sei es aber nach wie vor, den Aufstau baldmöglichst einzuleiten, sagt Unternehmenssprecher Theodoros Reumschüssel. Ob und wann das möglich ist, könne er derzeit aber nicht sagen.
Grund für die Entscheidung gegen einen sofortigen Teilaufstau seien neue Erkenntnisse über den Bauuntergrund sowie den Gesamtzustand des Damms. Bohrungen und Messungen durch teils erstmals eingesetzte Instrumente haben nach Angaben von Uniper ergeben, dass der Staudamm insbesondere auf der rechten Seite geschwächt sei und zudem in einzelnen Bereichen andere Schäden aufweise als angenommen. „Deshalb sind zusätzliche ZementInjektionen zur Stabilisierung nötig, die weitere Zeit in Anspruch nehmen“, teilt der Kraftwerksbetreiber mit. Diese Arbeiten würden bereits mit viel Elan ausgeführt.
Die Entscheidung, wann ein Teilaufstau möglich ist, ob voll aufgestaut werden kann oder ob der See eventuell doch leer bleibt, solle in „den nächsten Wochen in Abhängigkeit des Baufortschritts“getroffen werden.
Sicherheit nicht gewährleistet
Entscheidend sei, wie erfolgreich die zusätzlichen Bemühungen seien, den Staudamm zu stabilisieren. „Ohne ausreichende Stabilität ist die Sicherheit des Damms nicht gewährleistet und ein Aufstau nicht möglich“, teilt Reumschüssel mit und fügt gegenüber unserer Zeitung hinzu: „Uns liegt das auch am Herzen und wir wissen um die touristische Dimension des Forggensees.“