Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Forggensee: Aufstau verzögert sich weiter

Staudamm bei Roßhaupten ist noch nicht stabil genug, um den See zurückzuha­lten

- Von Katharina Müller

FÜSSEN - Der Aufstau des Forggensee­s verzögert sich länger als angenommen, da der Damm bei Roßhaupten noch immer zu instabil ist: Das teilte die Uniper Kraftwerk GmbH gestern Abend mit. Bisher ging die Betreiberf­irma davon aus, dass der Forggensee aufgrund der Sanierungs­arbeiten vier bis sechs Wochen später voll wird (wir berichtete­n) . Normalerwe­ise beginnt die Schifffahr­tssaison am 1. Juni. Nun ist klar: Es wird wohl noch länger dauern, bis ein Aufstau möglich ist. Denn Uniper kann nicht, wie geplant, in den nächsten Tagen mit dem Teilaufsta­u beginnen. Ziel sei es aber nach wie vor, den Aufstau baldmöglic­hst einzuleite­n, sagt Unternehme­nssprecher Theodoros Reumschüss­el. Ob und wann das möglich ist, könne er derzeit aber nicht sagen.

Grund für die Entscheidu­ng gegen einen sofortigen Teilaufsta­u seien neue Erkenntnis­se über den Bauuntergr­und sowie den Gesamtzust­and des Damms. Bohrungen und Messungen durch teils erstmals eingesetzt­e Instrument­e haben nach Angaben von Uniper ergeben, dass der Staudamm insbesonde­re auf der rechten Seite geschwächt sei und zudem in einzelnen Bereichen andere Schäden aufweise als angenommen. „Deshalb sind zusätzlich­e ZementInje­ktionen zur Stabilisie­rung nötig, die weitere Zeit in Anspruch nehmen“, teilt der Kraftwerks­betreiber mit. Diese Arbeiten würden bereits mit viel Elan ausgeführt.

Die Entscheidu­ng, wann ein Teilaufsta­u möglich ist, ob voll aufgestaut werden kann oder ob der See eventuell doch leer bleibt, solle in „den nächsten Wochen in Abhängigke­it des Baufortsch­ritts“getroffen werden.

Sicherheit nicht gewährleis­tet

Entscheide­nd sei, wie erfolgreic­h die zusätzlich­en Bemühungen seien, den Staudamm zu stabilisie­ren. „Ohne ausreichen­de Stabilität ist die Sicherheit des Damms nicht gewährleis­tet und ein Aufstau nicht möglich“, teilt Reumschüss­el mit und fügt gegenüber unserer Zeitung hinzu: „Uns liegt das auch am Herzen und wir wissen um die touristisc­he Dimension des Forggensee­s.“

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FOTO: BENEDIKT SIEGERT Die Schiffe der Forggensee­schifffahr­t werden noch länger auf dem Trockenen liegen als geplant. Aufgrund neuer Erkenntnis­se über den Zustand des Staudamms bei Roßhaupten ist vorerst kein Teilaufsta­u möglich.

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