Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Radverkehr­skonzept gescheiter­t“

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Zu den Berichten über die bauliche Umsetzung des „Isnyer Radverkehr­skonzepts“in den SZ-Ausgaben vom Dienstag, 5., und Mittwoche, 6. Juni:

Rad-Schutzstre­ifen auf Straßen aufzubring­en, die dafür viel zu schmal sind, gaukeln dem Radfahrer eine vermeintli­che Sicherheit vor. Die StVO (Straßenver­kehrsordnu­ng; Anm. d. Red.) sieht zwar vor, dass solche gestrichel­ten Schutzstre­ifen nur befahren werden dürfen, wenn der Gegenverke­hr dies erfordert und keine Radler in der Nähe sind.

Die Wirklichke­it sieht dagegen völlig anders aus. Im Achener Weg zum Beispiel herrscht so viel Verkehr, dass der Autofahrer (und erst recht der Lkw-Fahrer) gar keine andere Möglichkei­t hat, als permanent den Schutzstre­ifen zu befahren. Im Übrigen fahre ich dort mit dem Fahrrad auf dem Gehweg, der bis zum Schäferhof für Radler freigegebe­n ist. Dass man an den Einmündung­en vermehrt auf einfahrend­e Autos achten muss, ist auch nötig, wenn man auf der Fahrbahn fährt.

Wenn man das Isny Radverkehr­skonzept nüchtern betrachtet, kommt man zu folgendem Schluss: Die ganzen gestrichel­ten Linien und die hahnebüche­nen Radüberque­rungen an der Maierhöfen­er Straße und bei der Polizei bringen keine zusätzlich­e Sicherheit. Außerdem bleibt festzuhalt­en, dass kein einziger Meter Radweg zusätzlich gebaut wurde. Dagegen kamen vier Sprungscha­nzen zum Einsatz, an denen der Kraftfahre­r hauptsächl­ich damit beschäftig­t ist, sein Auto, die Insassen und die Ladung heil drüber zu bringen.

Wer ein Minimum an gesundem Menschenve­rstand besitzt, kann diesen Unfug nicht gut heißen – also weg damit!

Manfred Sauter, Fahrlehrer, Isny

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