Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Im Kart auf dem Weg zum Titel
Niclas Wiedmann aus Horgenzell fährt um die Deutsche Meisterschaft
HORGENZELL - Für Niclas Wiedmann hat die Saison in der deutschen Kartmeisterschaft aussichtsreich beginnen. Nach den ersten beiden von sechs Rennen in der X30-SeniorKlasse liegt der 17-jährige Rennfahrer aus Horgenzell aussichtsreich im Rennen um den Meistertitel. In Wackersdorf gelang Wiedmann zuletzt der Sprung aufs Podest.
Niclas Wiedmann fährt dieses Jahr mit seinem Team RS-Motorsport die sogenannte Kart-MastersSerie in der X30-Senior-Klasse, was den Deutschen Meisterschaften entspricht. An den bisherigen zwei Rennwochenenden in Ampfing und Wackersdorf hat der Horgenzeller mit starken Ergebnissen aufgewartet. In Wackersdorf wurde er im ersten Rennen Dritter, im zweiten Rennen Fünfter. Zum Auftakt der Saison in Ampfing wurde er Zehnter und Vierter – und er fuhr die schnellste Runde. Wiedmann darf sich daher berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen oder kann zumindest unter die besten fünf Fahrer in Deutschland kommen. „Meine Erwartungen sind bislang übertroffen worden“, zeigt sich Niclas Wiedmann zufrieden mit seiner bisherigen Saison.
Jetzt Premiere in Oschersleben
Die Kart-Masters-Serie besteht aus sechs Rennveranstaltungen. Nach Ampfing und Wackersdorf geht es vom 29. Juni bis 1. Juli nach Oschersleben, dann folgen noch die Rennen in Kerpen (20. bis 22. Juli) und erneut in Wackersdorf (31. August bis 2. September). Jede Veranstaltung beinhaltet ein Qualifiying, zwei Platzierungsläufe und zwei Rennen, alles verteilt auf die jeweils drei Tage. „Ich hoffe, es geht so weiter wie bisher“, sagt der 17-Jährige.
In Oschersleben, rund sechs Autostunden von Ravensburg entfernt, war Wiedmann allerdings noch nie. „Mal schauen, wie es da wird.“Niclas Wiedmann fährt seit etwa acht Jahren aktiv Kart und ist Mitglied in der Rennsportgemeinschaft Graf Zeppelin des ADAC-Ortsclubs Friedrichshafen. Dort hat der Horgenzeller 2016 die internen Vereinsmeisterschaften gewonnen – vor dem DTMProfi Timo Scheider und dem Porsche-Carrera-Cup-Starter Tim Zimmermann.
Strecken lernen am Simulator
Seit drei Jahren fährt Wiedmann nun schon bei Roland Schneiders RSMotorsport-Team aus Woringen (Landkreis Unterallgäu). In diesem Team ist Wiedmann momentan der erfolgreichste Fahrer. Weil ihm zu Hause in Oberschwaben die Kartstrecken zum Training fehlen, fährt der Elftklässler etwa jedes zweite oder dritte Wochenende nach Bopfingen. „Das sind aber zwei Stunden Fahrt“, sagt Wiedmann. „Deshalb kann ich das nicht häufiger machen.“Damit er dennoch in Form bleibt, steht bei ihm zu Hause in Horgenzell ein Rennsimulator. „Der hat richtig Rennsitze, ein Lenkrad mit Knöpfen und Pedalen“, berichtet der Wirtschaftsgymnasiast. „Ich kann die Strecken kennenlernen, sitze aber halt nicht in einem Kart.“
Geplant ist für dieses Jahr, dass er mit einem Instruktor die Nordschleifen-Lizenz beginnt, um dann mit 18 Jahren dort fahren zu dürfen. Bereits 2017 hat Niclas Wiedmann in Oschersleben Testfahrten absolviert, damals mit einem sogenannten Mitjet-Fahrzeug (220 PS, 700 Kilogramm), die ein bisschen so aussehen wie geschrumpfte DTM-Fahrzeuge.
Im kommenden Jahr, so die derzeitige Planung im Hause Wiedmann, will der junge Horgenzeller entweder im Renault-Clio-Cup fahren oder an der Europameisterschaft X30-Senior teilnehmen.