Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Ich sehe mich wie eine Reiseleiterin“
Katrin Kegreiß ist 100 Tage als Pastoralreferentin im Dienst der Gemeinde St. Martin
LEUTKIRCH - „Für jeden Menschen gibt es Möglichkeiten, Gott zu entdecken. Als Pastoralreferentin sehe ich mich dabei wie eine Reiseleiterin, die begleitend Wege aufzeigen will“, lautet die Maxime von Katrin Kegreiß, die nach dem Weggang von Diakon Rainer Wagner dessen nun vakante Stelle seit 100 Tagen mit einer Teilzeit von 25 Prozent vorerst befristet überbrücken darf.
„Diese Regelung passt perfekt zu den Aufgaben in meiner Familie, außerdem ist es für mich sehr wohltuend, sich nach längerer Zeit wieder in außerfamiliären Projekten zu verwirklichen und theologisch einzubringen “, erklärt die Mutter zweier Kinder, die seit 2015 mit ihrem Mann Daniel in Leutkirch lebt.
Die Allgäustadt ist für Katrin Kegreiß (geb. Dobler) aber keine Unbekannte, ist sie doch hier geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur arbeitete sie zunächst und absolvierte dann ein einjähriges Praktikum in der Jugendseelsorge in Bad-Waldsee. Es folgten dann das Diplom-Studium der Theologie an den Universitäten in Freiburg und Tübingen sowie (nach der Heirat auf Schloss Zeil) die Ausbildung zur Pastoralreferentin in Ulm. Die erste Stelle war dann von 2012 bis zur Elternzeit in der Seelsorgeeinheit Langenau-Rammingen.
Der Auftrag für Frau Kegreiß umfasst in St. Martin nun seit dem 1. März hauptsächlich Predigtdienste, die Begleitung des KJGZeltlagers, Jubiläumsbesuche und die Leitung von Wortgottesfeiern. „Diese Arbeit im gesamten Team der Seelsorgeeinheit mit den vielen Berührungspunkten ist total schön“, bilanziert die Pastoralreferentin. Besonders erwähnte sie zudem den neugewonnenen Blick in die Martinskirche.
„Vom Chorraum aus betrachtet wartet der helle, weite Raum des Kirchenschiffes geradezu darauf von den Gedanken und Gebeten gefüllt zu werden. Eine Leutekirche eben.“Wie sehr Katrin Kegreiß schon angekommen ist, belegt auch ihr jüngster vergeblicher Versuch, „mit meinem Hausschlüssel die Türe zum Pfarrhaus zu öffnen“.