Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jugendlich­e wollen Gehör finden

Im November soll erstmals ein Leutkirche­r Jugendgeme­inderat gewählt werden

- Von Sabine Centner

LEUTKIRCH - Der Countdown für den geplanten Leutkirche­r Jugendgeme­inderat läuft. „Nach den Sommerferi­en wollen wir richtig starten“, sagt Carmen Scheich, Kinder- Jugend- und Familienbe­auftragte der Stadt. „Werbung und Fotos machen, Flyer drucken, die Wahl im November ganz massiv vorbereite­n“– so beschreibt sie die jetzt anstehende­n Aufgaben. Und spricht von einem ganz wichtigen Termin, wenn am 2. Juli das Thema Jugendgeme­inderat auf der Tagesordnu­ng des Leutkirche­r Gemeindera­ts steht.

„Ihr seid Jugendlich­e, die Gehör finden wollen, es braucht Eure Präsenz“, schärft Carmen Scheich den rund 20 Jugendlich­en ein, die sich am Dienstagna­chmittag im Verwaltung­sgebäude des Rathauses zu einem weiteren Workshop getroffen haben.

„Welches sind eure Themen, was soll gestaltet oder umgestalte­t werden?“, fragt sie und spricht mit Blick auf Verwaltung und Gemeindera­t von einer „Bring- und Holsituati­on“. Später werden sie dem Oberbürger­meister einige ihrer Fragen stellen, doch zunächst präsentier­en die Jugendlich­en mit Lehrern, Schulsozia­larbeitern und dem Organisati­onsteam um Carmen Scheich die Ergebnisse ihrer drei Arbeitsgru­ppen (AG).

Wer soll wählen und für den Jugendgeme­inderat gewählt werden können?, fragte sich die AG Wahlen und schlägt vor: Jugendlich­e von 13 bis 18 oder 19 Jahren, die in Leutkirch wohnen oder hier zur Schule gehen. Die Amtszeit soll zwei Jahre betragen, jeder Wahlberech­tigte wird demnach zwei Stimmen haben. Urnen für die geheimen Wahlen sollen in den Schulen und im Jugendhaus stehen. Die AG Öffentlich­keitsarbei­t hat sich nicht nur mit der Gestaltung eines Logos für den Jugendgeme­inderat beschäftig­t, sondern auch mit dem Thema Wahlwerbun­g. Dafür sollen vor allem die sozialen Netzwerke genutzt werden, über die sich die Kandidaten vorstellen können. Um die Inhalte zu erarbeiten, schlägt die entspreche­nde AG ein Praxis-Wochenende vor, will Jugendgeme­inderäte aus anderen Städten einladen und eine Satzung vorbereite­n. Den genauen Wahltermin, sagt Carmen Scheich, will sie mit den Schulleitu­ngen abklären, und noch vor den Sommerferi­en soll es Infoverans­taltungen in Sachen Jugendgeme­inderat an den Schulen geben. „Was darf ein Jugendgeme­inderat überhaupt entscheide­n?“, so lautet schließlic­h die Grundsatzf­rage an Oberbürger­meister Hans-Jörg Henle. Der verweist dazu auf den Gemeindera­t, fügt aber an: „Ich stelle mir vor, dass er ein Budget bekommt.“Auch gemeinsame Sitzungen der beiden Gremien und ein Rederecht für die Jugendlich­en kann sich Henle vorstellen: „Man sollte beides miteinande­r verzahnen.“Schließlic­h gehe es darum, die Wünsche und Vorstellun­gen junger Menschen kennenzule­rnen und in die Kommunalpo­litik hineinzutr­agen.

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FOTO: SABINE CENTNER Vorarbeit für den Leutkirche­r Jugendgeme­inderat: Jugendlich­e diskutiere­n in Arbeitsgru­ppen und mit OB HansJörg Henle (ganz rechts).

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