Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Mehr Sicherheit durch Tempo 30“
Tempo 30 auf Isnyer Hauptverkehrsstraßen? Werner Mayer, der Vorsitzende von „Isny Aktiv“, sagt Nein zum Plan der Stadtverwaltung. Der Plan sieht vor, die Höchstgeschwindigkeit auf der CD-Spange und Teilen des Achener Wegs, der Lindauer Straße sowie der Maierhöfener Straße auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Für „Isny Aktiv ist Tempo 30 ein klares Zeichen gegen die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die in Isny leben, arbeiten und einkaufen“. Die Erreichbarkeit der Stadt werde weiter eingeschränkt.
Rechnen wir nach: Wie groß wäre der zeitliche Mehraufwand bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50, vorausgesetzt ein Autofahrer würde tatsächlich konstant 50 fahren? Für die geplante Strecke im Achener Weg (600 Meter) wären dies 29 Sekunden, für die Lindauer Straße (550 Meter) 26 Sekunden. Durch Beschleunigungsund Bremsvorgänge sowie durch verkehrsbedingte Behinderungen wäre der Zeitgewinn deutlich geringer.
Laut Bundesumweltamt wird die Funktion einer innerstädtischen Hauptverkehrsstraße für den KfzVerkehr durch Tempo 30 nicht oder nicht nennenswert beeinträchtigt.
Mayer sieht keinen Mehrwert in Tempo 30, wir schon: Tempo 30 verringert die Belästigung durch Verkehrslärm, der Anhalteweg beträgt circa 13,3 Meter, bei Tempo 50 circa. 27,7 Meter. Fußgänger und Fahrradfahrer sind sicherer bei Tempo 30. Kinder, Senioren und Behinderte können die Straße leichter überqueren. Die Häufigkeit und Schwere der Unfälle nimmt ab.
Lindauer Straße und CD-Spange werden als Schulweg stark frequentiert. Mayer hält die Maßnahmen in der Lindauer Straße zur Sicherung des Schulwegs für ausreichend. Wir meinen, Schulwegsicherung ist nie ausreichend, wenn sie noch verbessert werden kann.
Tempo 30 würde Anreize bieten, Abkürzungen durch Wohnbereiche zu nutzen, befürchtet Mayer. Die Sorge ist unbegründet. Die in Frage kommenden Wohngebiete sind bereits „Tempo 30“-Zonen.
Liebe Vorstandschaft und Mitglieder von „Isny Aktiv“: Zieht mit, Tempo 30 schützt Leben und erhöht die Lebensqualität aller Verkehrsteilnehmer und Anwohner.
Robert Blaser-Sziede, Isny, Ortsgruppe Isny/Argenbühl des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC)