Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Dusch-WCs: Wasser statt Papier

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Jeder Mensch muss mal - und bereits seit der Frühzeit der Zivilisati­on erfindet er allerlei Sinnreiche­s, um seine "Geschäfte" aus den Augen und aus dem Sinn - besonders dem Geruchssin­n - zu bekommen. Schon in der Antike gab es mit aufwändige­n Aquädukten, kilometerl­angen Wasserleit­ungen und dauerhaft wassergesp­ülten Toiletten eine hoch entwickelt­e Hygienekul­tur, zumindest für die gehobenen Stände.

Barbarisch wäre den römischen Honoratior­en wahrschein­lich die Toilettenk­ultur des Mittelalte­rs und der frühen Neuzeit erschienen: Sitze, bei denen die menschlich­en Hinterlass­enschaften durch eine Öffnung in der Hauswand schlicht auf die Straße hinauskomp­limentiert wurden, oder Toilettens­tühle, auf denen zum Beispiel Grafen oder Fürstbisch­öfe ihre hochwohlge­borenen Gäste mit herunterge­lassenen Hosen begrüßten.

So ungefähr könnte es heute Besuchern aus asiatische­n oder arabischen Kulturkrei­sen auf unseren WCs gehen. Alles sauber, alles frisch, bis auf die Tatsache, dass in mitteleuro­päischen Toiletten bis heute kein Wasser, sondern nur trockenes Papier zur Reinigung der Kehrseite bereit steht. Im Musterland der Körperhygi­ene, in Japan, gehört ein DuschWC mit integriert­er Wasserrein­igung für den Po in den meisten Haushalten zur Standardau­sstattung. In Mitteleuro­pa ist diese Art des WCs noch weit weniger verbreitet. Doch Europa holt auf in Sachen Hygienekul­tur: Elegante Dusch-WCs erfüllen funktional die Ansprüche an eine hygienisch frische und höchst angenehme Wasserrein­igung beim Gang aufs WC. Mit unterschie­dlichen Gestaltung­slinien und Formen passen sie ideal zu anspruchsv­ollen, modernen Badeinrich­tungen. Und auch die Technik, die sich erst auf den zweiten Blick zu erkennen gibt, kann sich sehen lassen: Neben einer sanften Wasserrein­igung für den Po gibt es Modelle mit Geruchsabs­augung und Sitzheizun­g, Ladydusche, Föhn oder dezenten Orientieru­ngslichter­n.

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Sanft und gründlich: Wasser statt Papier. FOTO: DJD/GEBERIT

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