Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Vorstoß zur Einführung des WG-Kennzeiche­ns wird konkret

Neue Initiative will sich kommende Woche erstmals treffen

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Die Befürworte­r der Wiedereinf­ührung des WG-Autokennze­ichens machen ernst: Für Donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr, lädt eine „Gruppe von Engagierte­n“zu einer Informatio­ns- und Diskussion­srunde ins Wangener Gasthaus Lamm ein. Dabei geht es um mögliche Schritte eine 2013 vom – letztlich entscheide­nden – Kreistag abgelehnte Wiederbele­gung hinzubekom­men.

Laut Büchele stecken bislang hinter der Gruppe die in Sachen Heimatthem­en engagierte­n Karl Stiefenhof­er aus Eglofs, Hans Knöpfler und er selbst aus Ratzenried sowie der in der Wangener GOL engagierte Gerold Fix. An dem Abend soll es zum einen um den aktuellen Sachstand bei der seit einigen Jahren bundesweit möglichen Reaktivier­ung einst gültiger und zumeist in den 1970er-Jahren im Rahmen kommunaler Gebietsref­ormen abgeschaff­ter Autokennze­ichen gehen.

Blick auf TT- und ÜB-Initiative

In diesem Zuge wollen die Initiatore­n mit am Thema Interessie­rten diskutiere­n, welche Schritte sie dazu in der hiesigen, den Altkreis Wangen betreffend­en Region unternehme­n können. In einer Ankündigun­g führt Büchele namentlich weitere Informatio­nsveransta­ltungen, Unterschri­ftenlisten und eine Online-Petition auf.

Dabei soll am Donnerstag auch ein Blick in den Bodenseekr­eis geworfen werden, wo entspreche­nde Bestrebung­en zur Wiedereinf­ührung der Ortskennze­ichen von Tettnang (TT) und Überlingen (ÜB) zuletzt knapp gescheiter­t waren. Ralf Hofmann, einer der dortigen Initiatore­n, wird am Donnerstag über seine Erfahrunge­n berichten.

Anlass für den Vorstoß ist laut Büchele der Eglofser Gerichtsta­g im Februar. Da hatte Karl Stiefenhof­er für seine verbale Offensive pro WGKennzeic­hen eine Abfuhr von Landrat Harald Sievers kassiert („Es geht doch um die Frage nach dem, was ich bin, und nicht darum, wie ich heiße“), der sich gegen eine „Einzäunung“gewendet hatte. Gerade die Argumente des Landrats habe nicht nur ihn geärgert, so Büchele. Was folgte, waren mehrere Leserbrief­e in der „Schwäbisch­en Zeitung“– und jetzt die aus dieser Entwicklun­g mündende Initiative.

Deren Ziel ist eine „Bürgerakti­on“, bei der es zunächst auf die Gewinnung von Mitstreite­rn ankommt, auch solche, die sie bei geplanten digitalen Aktivitäte­n unterstütz­en. Ferner wollen sie das Thema in den gesamten Altkreis Wangen hinaustrag­en, also etwa auch nach Leutkirch und Isny. Und: „Wir wollen das Thema im Zuge der Kreistagsw­ahlen aufs Tapet bringen“, so Büchele. Sprich: Das WG-Kennzeiche­n soll Thema vor der Ende Mai kommenden Jahres stattfinde­nden Kreistagsw­ahl werden. Büchele erklärt schon jetzt, dass man die Kandidaten auffordern will, sich zu äußern.

Dabei stößt das WG-Kennzeiche­n auch im Altkreis Wangen nicht überall auf Gegenliebe. Wangens OB Michael Lang hatte sich in der Vergangenh­eit mehrfach zurückhalt­end geäußert. Wenig Begeisteru­ng klang auch bei einigen Wortmeldun­gen in der Verwaltung­sausschuss­sitzung des Gemeindera­ts durch. Da sprach GOL-Fraktionsc­hef das Thema mit Verweis auf die in Gründung befindlich­e Initiative an – und erklärte: „Das kam bei mir gar als Drohung an – ich halte nichts davon.

“In diesem Zuge bat Schauwecke­r auch Ortsheimat­pfleger Stephan Wiltsche um dessen Meinung. Wiltsche sagte: „Was das angeht, bin ich kein Nostalgike­r, vor allem kein aggressive­r. Ich verkämpfe mich sicher nicht dafür.“

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