Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Autor erinnert an vergessenes Handwerk
Anton Zanker hat ein Buch über die Illerflößerei geschrieben
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AITRACH Im Rahmen einer Lesung im Aitracher Rathaus hat der Autor Anton Zanker sein neuestes Werk über die Illerflößerei präsentiert.
In diesem Buch wird mit der Zusammenstellung verschiedener Texte über ein weitestgehend vergessenes Handwerk berichtet, das einen Beitrag zur Heimatgeschichte und Volkskunde im Illertal leistet. Dabei handelt es sich um Beiträge von Menschen wie Pfarrer Josef Bärtle, der die Flößerei in Mooshausen bei seinem Vater Philipp Anfang des 20. Jahrhunderts an der Iller miterlebt hat und später ausführlich darüber berichtete.
Neben Bärtles Textbeiträgen von 1932 finden sich auch spätere Schriften von heutigen Historikern, Chronisten und Heimatpflegern, die sich in Artikeln, Chroniken, Zeitungen und Heimatbeiträgen mit der Illerflößerei beschäftigten und in denen sich die Poesie und der harte Alltag der damaligen Zeit der Illerflößer widerspiegelt.
75 Abbildungen
In der etwa zweistündigen Veranstaltung erzählte der 55-Jährige über das Zustandekommen seines im Selbstverlag veröffentlichten 400 Seiten und 75 Abbildungen umfassenden Werks, das mit viel Aufwand und Kosten verbunden war.
Der gebürtige Plesser, der seit 25 Jahren in der Schweiz lebt, hatte für seine Buchrecherche unter anderem alle Gemeinden an der Iller angeschrieben, um Informationen zu sammeln. „Ich wusste selbst nicht viel über die Flößerei an der Iller.“Er habe dabei spannende Lektüre gefunden, in Texten, die erlebt und authentisch waren. Lesekostproben davon vermittelte er dann mit stimmungsvollen, informativen und lebhaften Beiträgen von Autoren wie Pfarrer Josef Bärtle, dem Dettinger Hermann Fröwis und dem Schriftsteller Hermann Hesse.
„Es mir eine ganz besondere Freude, diese frühen Texte wieder gefunden und entdeckt zu haben, um sie für interessierte Leser der FlößerZunft zugänglich und damit lesbar zu machen“, so Anton Zanker, der zum Abschluss noch einen Film über Josef Bärtle und die Illerflößerei vorführte. Unter den aufmerksamen, interessierten Besuchern zur Buchvorstellung waren auch die Aitracher Karl Münsch und Franz Gallasch sowie der Wagsberger Fährmann Sepp Fischer, die Informationen zum Buch lieferten. So war der Bruder von Franz Gallaschs Urgroßvater der legendäre Raimund Gallasch, einer der letzten Illerflößer in Aitrach.