Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Duell gegen Julian Schusters Jugendclub
Der TSV Berg spielt in der Relegation zur Fußball-Verbandsliga gegen den FV Löchgau
BERG - In der zweiten Runde der Relegation zur Verbandsliga trifft der TSV Berg auf einen alten Bekannten: Der FV Löchgau war vor einem Jahr punktgleich mit den Bergern abgestiegen. Gespielt wird am Samstag ab 15.30 Uhr bei der Spvgg Besigheim.
Die Partie ist ein veritables Auswärtsspiel für die Berger: Während der TSV über 200 Kilometer anreist – Besigheim liegt nördlich von Ludwigsburg – kann der Gegner zu Fuß kommen: Nur fünf Kilometer sind es von Löchgau ins Gustav-Siegle-Stadion, das direkt am Neckar liegt.
Immerhin: Aus den beiden Begegnungen der Verbandsliga-Saison 2016/2017 haben die Berger vier Punkte geholt. „Im ersten Spiel war Berg klar besser“, erinnert sich Löchgaus Trainer Thomas Herbst, der sein Team beim 1:1 im Rückspiel aber schon auf Augenhöhe gesehen hat. Die dritte Begegnung wird ein K.-o.Spiel – den Einzug in Runde zwei haben sich die Löchgauer hart erkämpft: Am Mittwoch mussten sie gegen den SV Zimmern über die volle Distanz gehen – erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung.
Viele Spieler aus der Jugend
„Das war ein Abnutzungskampf“, sagt Herbst. „Wir haben viel fürs Spiel getan und hatten am Schluss das glücklichere Ende für uns.“Ob die 120 Minuten ein Nachteil für den Samstag sind? „Das glaube ich nicht“, meint der Trainer. „Viel entscheidender ist der Kopf.“Die Löchgauer haben eine junge Mannschaft beieinander – viele Spieler kommen aus der eigenen Jugend. Für seine gute Jugendarbeit wird der Verein gelobt: Julian Schuster, der Ex-Kapitän des SC Freiburg, ist der bekannteste unter den Profis, die beim FVL das Kicken gelernt haben. „Die Jungs identifizieren sich mit dem Verein“, hebt Herbst hervor, wenn er nach den Qualitäten seiner Mannschaft gefragt wird. „Wir haben einen richtig guten Teamgeist.“Und richtig gut verteidigen kann die Mannschaft auch: Über alle vier Landesligen in Württemberg hinweg haben nur die überlegenen Meister VfL Nagold (Staffel III) und FV Olympia Laupheim (Staffel IV) weniger Gegentore bekommen.
„Löchgau arbeitet sehr gut gegen den Ball“– das ist es denn auch, was Bergs Co-Trainer Patrick Singrün seinem Cheftrainer Oliver Ofentausek als herausragendste Eigenschaft des Gegners berichtet hat. Die Berger werden wieder ihre geballte Offensivpower dagegenstellen. Wie er genau aufstellen will, „darüber rätseln wir gerade noch“, sagte Ofentausek am Freitag. Der Trainer hat zum Ende der Spielzeit wieder neue Möglichkeiten: Christian Hepp (eine Torvorbereitung) und Jan Biggel (eine Vorlage, ein Tor) drängten sich nach ihrer Einwechslung sofort auf. Ofentausek: „Schön, wenn man in der guten Situation ist, dass so viele Alternativen da sind.“Alternativlos ist aktuell Tobias Ullrich im Tor der Berger: Der Keeper hielt am Mittwoch gegen Waldstetten herausragend. „Er ist seit Wochen in starker Form“, freut sich der Trainer. „Mit seiner ersten Parade hat er der Mannschaft sofort Auftrieb gegeben.“
Unter Umständen bedeutet ein Sieg gegen Löchgau schon das Ticket für die Verbandsliga. Nämlich dann, wenn sich der Zweite der Verbandsliga Württemberg, der TSV Ilshofen, in den beiden Relegationsspielen zur Oberliga gegen den Zweiten der Verbandsliga Südbaden, den Freiburger FC, durchsetzt. Dann wäre das Ergebnis des Relegationsfinales zur Verbandsliga am 24. Juni egal.