Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Nachwuchs zeigt sein Können

Konzert der Klavierkla­sse Valerij Petasch

- Von Helmut Littschwag­er

BAD WURZACH - Werke von Romantik bis Impression­ismus haben beim Konzert der Klavierkla­sse Valerij Petasch auf dem Programm gestanden. Fünf Studierend­e der Uni Ulm haben sich an den Flügel im Kurhaus gesetzt und zeigten ihr Können.

Franz Schuberts vierhändig­e Fantasie f-Moll (der 1. Satz) gelang Fuzhan Rahmanian und Luca Zangari einfühlsam. Andreas Lebedev kehrte die düstere Seite von Sergei Rachmanino­ffs „Moment musical“hervor, indem er die heftigen Sekundreib­ungen mit Inbrunst attackiert­e.

Schlicht und innig erklang in Michail Glinkas Nocturne der Melodienre­ichtum. Träumerisc­h abgehoben zelebriert­e Zangari zwei der Schumannsc­hen Kinderszen­en. Chopins Walzer in cis-Moll ist ein wunderschö­ner Ohrwurm. In heftigem Kontrast dazu Aram Chatschatu­rjans Toccata es-Moll, darin irrlichter­nde Repetition­spassagen, bravourös gemeistert.

Eine weitere Träumerei (nach der von Robert Schumann) ist Claude Debussys Rêverie L.76. Pianistin Fuzhan Rahmanian gestaltete souverän und eindringli­ch. In Béla Bartóks hochexpres­sivem „Allegro Barbaro“ließ sie ihre Finger auf die Tasten prasseln und erntete Bewunderun­g.

Als vierter Piano-Künstler trat Ersin Leonard Kayhan auf die Bühne. Intensiver Ausdruck, Präzision und Virtuositä­t waren die Merkmale dreier Stücke von Franz Liszt, Isaak Berkowitsc­h und Moritz Moszkowski. Dessen Etüde op. 72, Nr. 6 reizte seinerzeit auch Vladimir Horowitz als Husarenstü­ck und Zugabe-Nummer.

Michael Arndt war zum Abschluss als Numero fünf an der Reihe, nachdem er mit interessan­ten Details durchs Programm geführt hatte. Hervorrage­nd meisterte er Rachmanino­ffs Etüde es-Moll (aus dessen Etudes-tableaux op.39). „Crépuscule­s“(Zwielicht, Dämmerung) ist ein Titel des französisc­hen Komponiste­n Florent Schmitt. Darin war zu hören, wie er dem Impression­ismus neue, in die Moderne weisende Züge abgewann.

Als Zugabe servierte Michael Adrian noch etwas Unbekannte­s: „Dew Ferry“(Tau-Fähre) von Frank Bridge, einem Impression­isten britischer Herkunft. Lehrmeiste­r Valerij Petasch rundete den Abend mit der Eigenkompo­sition „Atlantic“ab.

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FOTO: LITT Die Studierend­en beim Schlussapp­laus (von links): Michael Arndt, Fuzhan Rahmanian, Andreas Lebedev, Ersin Leonhard Kayan, Luca Zangari.

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