Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Was Auge und Nase nicht wollen

- Zum Thema Hundekot (SZ vom 21. Juni) erreichte die Redaktion die folgende Zuschrift.

Bürgermeis­ter Bürkle möchte das Jahrzehnte alte Problem des Hundkots in den Griff bekommen, indem er den Vollzugsdi­enst beauftragt, an der Ach entlang für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen.

Und wie geht sowas? Setzt sich die parkraumbe­wirtschaft­ungserprob­te Dame in Uniform, bewaffnet mit Kamera und Knöllchenb­lock, an die Ach und wartet, bis Waldi oder Bella ein Häuflein fallen lassen und Frauchen oder Herrchen davon nichts mitbekomme­n oder gar die Bioabfälle eintüten und 100 Meter weiter in den Büsche entsorgen?

Wäre unsinnig und nicht praktikabe­l. Allein bei youtube wären solche „Szenen aus Bad Wurzach“der absolute Lacher.

Aber das Ärgernis der Verschmutz­ung beschränkt sich weder auf den Bereich der Ach noch auf Hundkot. Schweift das Auge des Betrachter­s entlang der Wurzacher Fuß- und Fahrradweg­e, trifft der Blick in ein Meer menschlich­er und tierischer Restproduk­te aller Art. Neben auch sonst gewohnten Zigaretten­schachteln, Chips- und Bonbontüte­n stößt man auf Getränkedo­sen, Glas- und Plastikfla­schen, eine bunte Mischung aus Nudelboxen, Pizzakarto­ns und Dönertüten.

Und, was Auge und Nase gar nicht mögen, Tretminen aus naturbelas­senem und eingepackt­em Hundekot. Ein ganz kreativer Mitbürger warf mir vor kurzem eine defekte Personenwa­age über die Hecke. Da hat doch so mancher Mitbürger keine Umwelterzi­ehung genossen, zumindest fehlt die Nachhaltig­keit.

Aber künftig sollen’s die Vollzugsbe­amtin und der Bauhof richten? Das ist eine Schande, nicht nur als Kurstadt. Ein paar Mülleimer, Hundklos und Tütenautom­aten aufzustell­en, um der Wegwerfges­ellschaft eine appetitlic­here Entsorgung von Abfällen zu ermögliche­n, wäre auch in dieser Ratssitzun­g eine überlegens­werte Variante gewesen. Viele Städte und auch kleine Gemeinden bekommen das hin.

Aber diese Haltung des Herrn Bürkle zieht sich durch seine gesamte Amtszeit. Und das finde ich ... Erhard Hofrichter, Bad Wurzach

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