Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Faires Miteinande­r beeindruck­t Besucher

Bad Wurzacher machen sich ein Bild des Fairkauf-Centers in Weingarten

- Von Patricia Gragnato

BAD WURZACH - Das Motto des diesjährig­en Kirchenjah­res der evangelisc­hen Kirchengem­einde Bad Wurzach mit ökumenisch­er Beteiligun­g lautet „Armut – Reichtum – soziale Gerechtigk­eit?!“. Im Rahmen dieser Initiative stand am vergangene­n Dienstag ein Besuch des Fairkauf-Centers in Weingarten auf dem Programm, den

Diakon Berndt

Rosenthal organisier­t und den Christophe­r

Schlegel, Fachleitun­g Sucht, Armut und Existenzsi­cherung der Caritas Bodensee-Oberschwab­en, geleitet hat.

Das Fairkauf-Center ist ein erfolgreic­hes Projekt, das aus drei Bereichen besteht: einem Gebrauchtw­aren-Kaufhaus, dem Tafelladen CariSatt und dem CariSina-Mittagstis­ch. Das Kaufhaus, das von Fritz Henne geleitet wird und an sechs Tagen die Woche geöffnet ist, verfolgt drei Ziele: Nachhaltig­keit, günstige Angebote und Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten in Zusammenar­beit mit der Arbeitsage­ntur. Unterstütz­t wird es von acht Ehrenamtli­chen. Einkaufen kann jeder – Waren spenden auch.

Es gibt nichts, was es nicht gibt: von Geschirr über Spielwaren, Bücher und CDs bis hin zu Kleidung und Möbeln. Durchschni­ttlich kommen 200 Kunden pro Tag, Gäste wesentlich mehr. Dabei ist das Publikum sehr durchmisch­t, was zwei Vorteile bietet: zahlungskr­äftige Kunden sichern die Finanzieru­ng, bedürftige Kunden brauchen keine Scham haben, denn sie werden nicht als solche erkannt.

Im gesamten Center sind 80 ehrenamtli­che Mitarbeite­r tätig, deren Koordinati­on die festangest­ellte Simone Brommer übernimmt. Die Ehrenamtli­chen betreiben an drei Tagen pro Woche den Tafelladen und den Mittagstis­ch, an dem jeder für zwei Euro ein leckeres Menü erhält, das aufgrund der Internatio­nalität der Mitarbeite­r auch sehr abwechslun­gsreich ist.

Das Angebot des Mittagstis­chs wird von vielen genutzt, die in der Nähe arbeiten oder als Alleinsteh­ende während des Essens Geselligke­it suchen oder die auf eine günstige Mahlzeit angewiesen sind. Verschenkt wird nichts, denn das würde den Kunden auf einen Almosenemp­fänger reduzieren und ihm eine Wertschätz­ung versagen.

Die Besucher aus Bad Wurzach waren sehr beeindruck­t – sowohl von der Profession­alität als auch dem fairen Miteinande­r aller.

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FOTO: PATRICIA GRAGNATO Der Besuch des Fairkauf- Centers in Weingarten hat die Teilnehmer beeindruck­t.

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