Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bald keine Sprünge mehr in Eberstadt

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EBERSTADT (dpa) - Wegen des Ausstiegs eines Sponsors verliert die Leichtathl­etik eines ihres weltweit hochkaräti­gsten Hochsprung-Meetings. Sportdirek­tor Peter Schramm kündigte am Freitag an, dass die 40. Auflage des Sportfests für Männer und Frauen in Eberstadt nahe Heilbronn am 25./26. August die letzte sein wird. „Wir können das Meeting aus wirtschaft­lichen Gründen nicht mehr fortführen“, erklärte Schramm.

Nach dem Rückzug eines Hauptspons­ors würden künftig 40 000 Euro im Gesamtetat fehlen. „Damit“, so Schramm, „wäre das bisherige Niveau nicht mehr haltbar.“Das Budget liegt angesichts der Weltklasse­springer, die Jahr für Jahr in der Eberfürst-Arena angetreten sind, ohnehin bei relativ bescheiden­en 160 000 Euro.

„Es ist äußerst schade, dass es das Hochsprung-Mekka nicht mehr geben wird“, sagte der Präsident des Deutschen Leichtathl­etik-Verbandes, Jürgen Kessing. In Eberstadt wurden bisher zwei Weltrekord­e, vier Europareko­rde und 18 deutsche Rekorde aufgestell­t, zudem gab es 238 Sprünge über eine Höhe von mindestens 2,30 Meter. Fast alle Weltmeiste­r und Olympiasie­ger waren in Eberstadt am Start. Javier Sotomayor aus Kuba etwa war Dauergast und siegte fünfmal.

Auch der zweimalige Sieger Carlo Thränhardt bedauert das baldige Aus des Meetings. „Eberstadt war mein Leben. Hier war das Fluggefühl so wie nirgends auf der Welt“, sagte der EMDritte von 1986. Gemeinsam mit Dietmar Mögenburg und Gerd Nagel hatte der heute 50-Jährige 1979 den guten Ruf von Eberstadt mit 2,30-MeterSprün­gen begründet.

„Wir werden“, sagte Peter Schramm am Freitag noch, „Ende August alles tun für einen würdigen Abgang.“

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