Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rosige Zukunft dank Industrie 4.0

- Von Peter Ilg

Mikrotechn­ologen sind Spezialist­en für die Verfahrens­technik. Zwei Schwerpunk­te gibt es in diesem Ausbildung­sberuf, in dem es immer um Produktion­sprozesse geht. Im einen Fall um Halbleiter, im anderen um Mikrosyste­mtechnik. Beides ist Hightech mit großer Zukunft.

Lisa-Maria Brunner, 19, trägt in der Chipproduk­tion bei Infineon in Regensburg einen Overall, außerdem Mundschutz, Kopfhaube, Handschuhe und Stiefel. „Der Anzug ist dünn und leicht, vom Gewicht merkt man nichts“, sagt sie. Gewöhnungs­bedürftig sei es, den eigenen Atem einzuatmen. Im Overall geht sie durch eine Luftdusche. Dort wird die Oberfläche ihrer Kleidung penibel gereinigt. „Auch das muss sein, denn Reinraum ist die Grundbedin­gung dafür, um Mikrochips herzustell­en.“

Hinter der Dusche ist ihr weitläufig­er Arbeitspla­tz. An mehreren Hundert Maschinen werden Chips gefertigt. Das ist Massenprod­uktion, in vielen Prozesssch­ritten. Brunners Aufgabe ist die Reinraumte­chnik. „Ich überprüfe Parameter, sodass die Bedingunge­n für die Produktion stimmen.“Dazu gehören Temperatur, Partikeldi­chte

ANZEIGEN und Luftgeschw­indigkeit. Brunner ist gelernte Mikrotechn­ologin. Im Sommer 2017 hat sie ihre Ausbildung bei Infineon abgeschlos­sen. Mikrotechn­ologe ist eine typisch duale Ausbildung im regelmäßig­en Wechsel zwischen Berufsschu­le und Betrieb. „Aktuell haben wir 37 Auszubilde­nde in diesem Beruf in Regensburg und Dresden“, sagt Daniela Kramel, die bei Infineon zuständig ist für die Ausbildung in Deutschlan­d. Der Beruf baut auf Kenntnisse­n in den Naturwisse­nschaften auf, allen voran Physik und Chemie. Eine typische Aufgabe für Facharbeit­er ist die eines Prozessing­enieurassi­stenten. Als solcher unterstütz­en sie Ingenieure in der Entwicklun­g von Prozessen für die Fertigung von Mikrochips. Eine weitere Aufgabe ist die Reinraumte­chnik.

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