Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Bischof kommt
Festgottesdienst im Grünen auf Schloss Zeil leitet auch die Ministrantenwallfahrt 2018 nach Rom ein
Auf den Begegnungstag auf Schloß Zeil bereitet sich das Dekanat vor.
LEUTKIRCH - „Wir wollen Begegnungswelten schaffen und die Generationen zusammenbringen“, sagt der katholische Dekan Ekkehard Schmid. Der nächste Bischofstag mit Gebhard Fürst von der Diözese Rottenburg-Stuttgart am 22. Juli auf Schloß Zeil reiht sich ein in eine Tradition, die vom früheren Bischof Georg Moser auf dem Schwarzen Grat eingeleitet worden war.
Neue Zeiten, neue Medien, das Plakat des Dekanats Allgäu-Oberschwaben zeigt den Bischof und den Jugendlichen Luca Fessler, der auf seinem Smartphone ein Selfie für die digitale Welt festhält. „Suche Frieden und jage ihm nach“, ist zu diesem „Tag der Begegnung“auch als Motiv genannt, für den sich der Bischof sehr viel Zeit vorgenommen habe. Nach dem feierlichen Einzug zum Pontifikal-Gottesdienst (14 Uhr) und der anschließenden Eucharistiefeier soll es nach 15.30 Uhr die Möglichkeit geben, mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen.
Gebhard Fürst, das hat sich vor Ort zuletzt auch vor einem Jahr bei seinem Aufenthalt in Leutkirch und bei der St.-Anna-Stiftung gezeigt, ist ein Mann, der die Nähe zu den Gläubigen seiner Kirche sucht, der zuhören möchte, und der seine Kirche offen repräsentieren will auch für den Dialog mit Vertretern anderer Konfessionen. Ekkehard Schmid spricht in diesem Zusammenhang davon, „Vielfalt zu leben“. Von einem „kleinen regionalen Katholikentag“spricht er, „das ist schon etwas Spezielles, über den eigenen Kirchturm hinauszublicken“.
Herausforderungen annehmen
Der letzte Bischofstag hat auf Schloß Zeil vor zehn Jahren stattgefunden. Die Kirche wie auch die Konflikte und Herausforderungen auf der Welt haben sich seither gewandelt. Gebhard Fürst zählt zu jenen, den das Los der Flüchtlinge stark umtreibt. Er nimmt seine Kirchengemeinden in die Pflicht, sich aus christlicher Verantwortung heraus zu öffnen für deren Nöte. Er lässt dabei die Anliegen der eigenen Kirche nicht aus den Augen.
So wird ein Schwerpunkt bei diesem Bischofstag auch die Vorbereitung auf der nur alle vier Jahre angesetzten großen Ministrantenwallfahrt liegen. Rund 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Dekanat sind für Rom gemeldet, ein Großteil von ihnen soll den Tag auf Schloß Zeil zu einem besonderen Erlebnis machen. Der Stab um Dekanatsreferent Stephan Wiltsche hat unter anderem als Vorbereitung auf diese Reise eine Mini-Olympiade vorbereitet: „Minis erobern Rom.“Wiltsche spricht von einem kleinen, lockeren Volksfest, das er von diesem Anstoß erwartet. „Das gibt dem Ganzen noch zusätzlich Farbe“, ergänzt Ekkehard Schmid.
Großer Gemeinschaftschor
Der Schwerpunkt der Vorbereitung für den Bischofstag liegt bei der Seelsorgeeinheit St. Gallus. Auch das fürstliche Haus, auf dessen Gelände der Begegnungstag stattfinden wird, ist stark eingebunden. Das Jugendreferat des Dekanats, der Frauenbund, die Reichenhofener Nachbarschaftshilfe sowie die Kolpingfamilie aus dem Dekanat werden sich einbringen. Für Regionalkantor Franz Günthner wird der Bischofstag ebenfalls eine besondere Herausforderung bilden dabei, mit einem Gemeinschaftschor aus der Kantorei und Kirchenchören aus den Ortschaften den passenden musikalischen Rahmen vorzubereiten mit einem Projektchor, der aktuell aus 140 Freiwilligen besteht. Die Musikkapelle Schloß Zeil wird das Rahmenprogramm ebenfalls gestalten.
Ein Bischofstag im Allgäu: Georg Moser, am 10. Juni 1923 in Leutkirch geboren, am 9. Mai 1988 in Stuttgart verstorben, hat diese Idee mit Leben gefüllt. In St. Martin in Leutkirch hat der Priester seine Primiz gefeiert. Er galt als humorvoll und volksnah. Mit den Treffen auf dem Schwarzen Grat begann der Versuch der katholischen Kirche, für den Begriff der Begegnung neue Orte zu finden. Die große Wiese nordwestlich von Schloß Zeil soll das weiterführen. Für alle Fälle wird auch ein Zelt aufgebaut sein.