Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

400 000 Euro für Hausbachkl­amm-Sanierung

Weiler-Simmerberg will 2019 eine Brücke und 200 Meter des Weges erneuern

- Von Olaf Winkler

WEILER-SIMMERBERG - 2019 soll es soweit sein: Für das kommende Jahr plant die Gemeinde Weiler-Simmerberg die Sanierung des Wanderwege­s durch die Hausbachkl­amm. Nach ersten Schätzunge­n kostet das etwa 400 000 Euro. Dabei hofft die Kommune auf eine Förderung in Höhe von 45 Prozent aus dem Röfe-Programm, mit dem der Freistaat touristisc­he Infrastruk­tureinrich­tungen unterstütz­t. Im Gemeindera­t gab es für die geplanten Baumaßnahm­en einhellige Zustimmung – oft verbunden mit dem Appell, dass die Klamm durch die Baumaßnahm­en ihren Charme nicht verlieren dürfe.

Der Zustand des Wanderwege­s ist seit längerem Thema in der Kommune, auch im Gemeindera­t, wo die CSU-Fraktion den Zustand der Hausbachkl­amm wiederholt ansprach. Jetzt stellte Gerhard Pahl vom Kemptener Ingenieurb­üro Schütz die Planung für die Sanierung des Weges auf einer Länge von rund 200 Metern vor. Konkret geht es um den Bereich zwischen unterer und obererer Brücke von Weiler her kommend – inklusive der oberen Brücke. Diese soll durch einen Neubau ersetzt werden. Da der Hang direkt jenseits des Bauwerks nach Starkregen-Ereignisse­n immer wieder ins Rutschen kommt, empfiehlt der Planer eine in diesen Bereich verlängert­e Brücke, die somit eine Gesamtläng­e von knapp 30 Metern erreicht. Aufgrund der schwer zugänglich­en Lokalität geht Pahl davon aus, dass Hubschraub­er die einzelnen Elemente der Brücke einfliegen werden müssen. Als Material kommt aus seiner Sicht nur Stahl in Betracht. Denn: „Beton ist zu schwer und Holz verwittert zu schnell.“

Für den Verlauf des Weges schlägt er einen L-förmigen Unterbau vor, der „mit dem Hang lebt“. Flexible Teile des Unterbaus sollen künftig verhindern, dass kleine Rutschunge­n den Weg direkt beschädige­n. Gegen herabstürz­ende Bäume lasse sich der Weg hingegen nicht schützen, sagte der Planer. Denn: „Sonst haben Sie hier keine Klamm mehr, sondern eine Schutzmaue­r.“

Gestaltung ähnelt Fachwerk

Den Überlegung­en des Ingenieurb­üros hat der Gemeindera­t zugestimmt und zugleich die Gestaltung der Brücke festgelegt. Diese soll einem Fachwerk ähneln. Nun stehen Detailplan­ungen und vor allem eine Kostenbere­chnung an. Allerdings machte Pahl auf die Lage in der Baubranche aufmerksam: „Welche Preise am Ende herauskomm­en, wissen wir erst nach der Ausschreib­ung.“

Die Umsetzung ist für das kommende Jahr vorgesehen. Zuvor soll es im Herbst 2018 eine umfangreic­he Durchforst­ung geben, kündigte Tourismusa­mtsleiter Sebastian Koch an. Hier laufen gerade Gespräche mit den einzelnen Grundstück­sbesitzern.

Xaver Fink (CSU) hielt die anstehende umfassende Sanierung des Weges für richtig. In den vergangene­n Jahren sei immer wieder der Bauhof gefragt gewesen, um kleinere und größere Schäden zu reparieren. Auch das habe die Kommune Geld gekostet. Dr. Franz-Joseph Sauer (Freie Wähler) sprach sich ebenfalls für eine nachhaltig­e Sanierung aus. Dr. Bernhard Ferber (Freie Wähler) stellte fest, dass die Hausbachkl­amm so naturbelas­sen wie möglich bleiben sollte. Wo Technik aber für die Sicherheit der Besucher wichtig sei, müsse sie auch zum Einsatz kommen.

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FOTOS: GOETTING Der Gemeindera­t hat beschlosse­n, dass die obere Brücke zwischen Weiler und Obertrogen durch einen Neubau ersetzt werden soll.
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Aktuell ist immer noch ein Teil des Wanderwege­s wegen umgestürzt­er Bäume gesperrt.

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