Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Das Ärgernis Schlagloch
Mit dem Mängelmelder will die Stadt Leutkirch schnell Missstände erkennen
Auch der Leutkircher Mängelmelder bleibt davon nicht verschont.
LEUTKIRCH - Seit dem 10. Februar 2015 hat die Leutkircher Stadtverwaltung einen sogenannten Mängelmelder eingeführt. Die Informationsplattform hat sich aus Sicht der Stadt bewährt. Rund 150 Meldungen gehen jährlich ein, aktuell sind es bereits wieder 85 Hinweise. „Unser Ziel ist es, direkt und schnell auf Störungen oder Beschwerden reagieren zu können“, erklärt Thomas Stupka von der Stadtverwaltung.
„Schlagloch, Störung Müll? Helfen Sie mit, unsere Stadt intakt zu halten. Melden Sie uns Schäden oder Mängel einfach und unkompliziert. Vielen Dank für Ihre Unterstützung“, heißt es auf der Homepage der Stadt. Drei Schritte werden genannt: Mängel gefunden (idealerweise belegt auch durch ein Foto), Ort wählen, Formular absenden.
Ampeln gehören dem Land
Am häufigsten gemeldet werden Schäden an Straßen und Wegen, defekte Beleuchtungen, Beschwerden über wilde Müllablagerungen, Probleme in der Kanalisation oder auch Wildwuchs, so Stupka. Doch nicht jeder Mangel kann von der Stadt dann auch sofort beseitigt werden. Defekte Ampeln etwa fallen in die Zuständigkeit des Landes, die Stadt informiert dann die Straßenmeistereien über Störungen.
Insbesondere bei Schlaglöchern gibt es Mehrfachmeldungen, bis diese beseitigt sind. Zuletzt sind auch über eine Initiative der Schwäbischen Zeitung aus dem Bereich der Großen Kreisstadt drei Stellen mit größeren Straßenschäden beschrieben worden. Genannt wurden der Zustand des Belags in der Roseggerstraße („Diese Straße ist eigentlich komplett kaputt“), der Siebenbrünnenweg nahe Niederhofen und ein Schlagloch am Fahrbahnrand am Ortseingang Wuchzenhofen auf der Verbindung von Luttolsberg kommend.
„Wir bemühen uns, dass der Bauhof und das Tiefbauamt zügig eine Analyse machen, um die Schäden einordnen zu können“, sagt Stupka. Dann sei abzuwägen, ob konkreter Handlungsbedarf besteht oder ob eine Grundsanierung nötig ist. Spätestens dann kommt aber auch die Planung im Haushalt ins Spiel.
Kleinere Reparaturen könnten sofort erledigt werden. Bei größeren Sanierungsmaßnahmen aber müssen Fachfirmen beauftragt werden. So weist der aktuelle Haushaltsplan der Stadt für die Straßenunterhaltung in Leutkirch 700 000 Euro aus. Am kommenden Montag soll der Gemeinderat zumindest pauschal die Mittel für 15 Maßnahmen freigeben. Die Arbeiten sind öffentlich ausgeschrieben worden, allerdings können die eingegangenen Angebote erst am 5. Juli bewertet werden. Unmittelbar danach soll der günstigste Bieter den Auftrag erhalten, um zügig mit den Arbeiten beginnen zu können.
Bis zur Sitzung am Montag soll allerdings bereits der Vergabebeschluss vorliegen, um in Diepoldshofen, Friesenhofen, Gebrazhofen, Herlazhofen, Hofs, Reichenhofen, Wuchzenhofen und in verschiedenen Straßen der Kernstadt Schachtabdeckungen zu sanieren und kleinere Straßenschäden zu beheben.
Für Parkverstöße ist der Mängelmelder nicht gedacht. Auch darauf weist die Verwaltung hin. Und nicht immer stellte sich eine Beschwerde als Verstoß heraus. So sei auch schon die vermeintliche Ablagerung von wildem Müll über das Portal eingegangen, bei dem gemeldeten Ärgernis habe es sich aber um noch nicht abgeholten und zur Entsorgung angemeldeten Sperrmüll gehandelt.