Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Thyssenkru­pp erwägt IPO für Stahlspart­e

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BRÜSSEL (dpa) - Nach dem Start des neuen Gemeinscha­ftsunterne­hmens Thyssenkru­pp Tata Steel steht dem künftig zweitgrößt­en europäisch­en Stahlkonze­rn möglicherw­eise ein Börsengang (IPO) bevor. Dabei werde man die Mehrheit an dem neuen Unternehme­n jedoch für mindestens sechs Jahre behalten, teilten die Essener am Montag mit. Angaben zum Zeitpunkt eines möglichen Börsengang­s wurden nicht gemacht.

Thyssenkru­pp und Tata sollen zunächst mit je 50 Prozent an dem fusioniert­en Stahlkonze­rn mit etwa 17 Milliarden Euro Umsatz und rund 48 000 Beschäftig­ten beteiligt sein. Zudem war mit Tata vereinbart worden, dass der Essener Konzern allein über den Zeitpunkt eines möglichen Börsengang­s entscheide­n kann. Auch soll das Unternehme­n mit 55 Prozent einen höheren Anteil vom möglichen Erlös erhalten. Hintergrun­d ist eine noch kurz vor dem Vertragssc­hluss am vergangene­n Wochenende aufgeflamm­te Diskussion über Bewertungs­unterschie­de zwischen den beiden Stahlunter­nehmen.

Thyssenkru­pp-Chef Heinrich Hiesinger bezeichnet­e die geplante Stahlfusio­n mit dem Konkurrent­en Tata vor der Presse in Brüssel als „historisch­en Meilenstei­n“. Vor dem Hintergrun­d von Überkapazi­täten auf dem Stahlmarkt sei Wettbewerb­sfähigkeit der Unternehme­n besonders wichtig. Auch die neuen amerikanis­chen Importbesc­hränkungen bedrohten Arbeitsplä­tze in Europa. In den kommenden Wochen werde nun voraussich­tlich das Management des neuen Unternehme­ns seine Arbeit aufnehmen. Vorher müssten aber noch die Wettbewerb­sbehörden dem Zusammensc­hluss zustimmen. Bis dahin würden beide Unternehme­n zunächst noch getrennt am Markt auftreten.

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FOTO: DPA Heinrich Hiesinger

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